colin ugbekile

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In dieser Ausgabe geht es um die U20-WM Division I in Füssen mit Deutschland und Österreich.
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Am Sonntag fällt in Füssen der Startschuss zur Eishockey U20-WM Division I. Vom 9. bis zum 15. Dezember werden die Nachwuchscracks um den Weltmeisterschafts-Titel der zweitstärksten Spielklasse und den damit verbundenen Aufstieg kämpfen.
Mit dabei sind auch die U20-Nationalmannschaften von Deutschland und Österreich. Beide Eishockeyverbände haben am Freitag ihre finalen Kader für das bevorstehende Turnier benannt. Trotz dieser Gemeinsamkeit ist die Zielsetzung jeweils unterschiedlich.
"Unser Ziel ist der Klassenerhalt, den wir so früh wie möglich fixieren wollen. Wir sind bei dieser Weltmeisterschaft sicher Außenseiter, haben aber durchaus auch unsere Chancen", geht der österreichische Trainer Marco Pewal in seine ersten Titelkämpfe als Cheftrainer. "Bei einer U20-WM kann jeder jeden schlagen, das haben die letzten Jahre gezeigt. Daher schauen wir von Spiel zu Spiel und werden in den jeweils 60 Spielminuten pro Partie unser bestes Eishockey zeigen."
Pewal bereitete seine Mannschaft vom 2. bis 7. Dezember im Tiroler Städtchen Telfs auf die WM vor. Am Mittwoch fuhr er mit seinen Schützlingen einen bemerkenswerten 9:1-Kantersieg gegen die Landesauswahl von Italien ein. Zwar setzte es am folgenden Donnerstag eine 5:1-Niederlage gegen ein favorisiertes Team aus Lettland, doch die Stimmung im österreichischen Lager bleibt vor der WM positiv. Zeigte der letzte Test doch Schwachstellen auf, die im abschließenden Feintuning behoben werden können.
"Wir haben zu viele Zweikämpfe verloren. Für unsere Vorbereitung auf die WM war dieses Spiel aber besonders wichtig. Wir haben gesehen, dass wir unsere Entscheidungen am Eis viel schneller treffen müssen", erklärte Trainer Pewal.
Kader-Entscheidungen hat Pewal unlängst getroffen. Im Tor vertraut er auf das Gespann aus Alexander Schmidt (EC Panaceo VSV), Paul Mocher (EHC LIWEST Linz) sowie Florian Vorauer (EC KAC). Davor sorgt vor allem der 1,93 große Hüne Julian Payr für Stabilität in der Defensive. Der 18-jährige Payr erspielte sich jüngst einen Stammplatz im Profikader des HC Davos und markierte in 16 National-League-Spielen zwei Assists. In der österreichischen Offensive machen vor allem Linksaußen Lucas Thaler (Mora IK J18) und Center Benjamin Baumgartner (HC Davos U20) Dampf.
Ähnliches: [Spielplan der Junioren-Weltmeisterschaft 2019]
Die deutsche Auswahl befindet sich schon seit dem 30. November in der Turniervorbereitung. Nachwuchs-Coach Christian Künast lud die besten Junioren-Spieler Deutschlands zum Camp nach Füssen ein. Dort stimmten ihn zwei Siege zuversichtlich. Am Montag bezwang die U20-Nationalmannschaft Norwegen mit 5:3 und am Mittwoch feierte sie einen 5:2-Erfolg gegen Frankreich.
"Nach einem nicht optimalen Start hat sich die Mannschaft im Spiel gegen die Franzosen gefangen", analysierte der Bundestrainer. "In der Folge haben wir uns viele Chancen erarbeitet und letztlich verdient gewonnen. Bis zum WM-Start wird es jedoch noch jede Menge Arbeit für uns geben."
Angesichts der zwei Vorbereitungssiege und dem hervorragend besetzten Kader geht das deutsche Team entsprechend ambitioniert in die Heim-WM. Gleich acht Akteure reisten aus dem Ausland in das Bundesleistungszentrum. Torhüter Florian Mnich spielt seit dieser Saison bei den Corpus Christi IceRays in der US-amerikanischen Juniorenliga NAHL. Ebenfalls im Nachwuchsbereich der Vereinigten Staaten spielen die Verteidiger Nicolas Appendino (Fargo Force, USHL), Colin Ugbekile (Fargo Force, USHL) und Moritz Wirth (Minnesota Magicians, NAHL).
Angeführt werden die Verteidigungsreihen von den Leistungsträgern Leon Gawanke (Cape Breton Screaming Eagles, QMJHL) und Moritz Seider (Adler Mannheim, DEL).
Routinier Gawanke wurde beim NHL Draft 2017 in der fünften Runde (Nummer 136) von den Winnipeg Jets ausgewählt und wird schon zum dritten Mal bei einer U20-WM auflaufen. Rechtzeitig von seiner Schulterverletzung erholt hat sich Seider. Der 17-jährige sorgte als Stammspieler der Adler Mannheim für Furore und wird als heißer NHL-Draft-Kandidat gehandelt.
Aushängeschild in der Offensive ist Dominik Bokk. Der Schweinfurter wurde im vergangenen Sommer in der ersten Runde (Nummer 25) von den St. Louis Blues gedrafted und ist ein exzellenter Techniker. In der laufenden SHL-Saison sammelte er bereits zehn Punkte (drei Tore, sieben Assists) in 21 Spielen für die Växjö Lakers.

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Auch für andere bietet das Sechs-Nationenturnier die ideale Bühne, um sich für höhere Aufgaben zu beweisen. Vor allem der von den Florida Panthers beim NHL Draft 2018 in der sechsten Runde gezogene Justin Schütz (EHC Red Bull München, DEL), Taro Jentzsch (Sherbrooke Phoenix, QMJHL) sowie Tim Wohlgemuth (ERC Ingolstadt, DEL) stehen im Fokus.
Deutschland und Österreich treffen am Sonntag zum Turnierauftakt direkt aufeinander. Um 16:30 fällt der Puck. Gespielt wird jeder gegen jeden und die Gegner kommen aus Norwegen, Weißrussland, Lettland und Frankreich. Der erste Platz berechtigt zum Aufstieg in die Topdivision. Ein Platz, auf den Deutschland sicherlich mit einem Auge schielen wird.
"Der Spielplan ist äußerst reizvoll und spannend", sagte Künast. "Es wird ein schweres Turnier, in dem Weißrussland und Lettland zunächst als Favoriten gelten. Wir möchten vor dem Füssener Publikum ein tolles Turnier abliefern und freuen uns auf die Unterstützung der deutschen Fans."