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Die NHL geht in das letzte Viertel der regulären Saison! Die ersten drei Viertel der Hauptrunde waren geprägt von vielen Toren, leidenschaftlichen Comebacks und einem engen Playoff-Rennen. NHL.com/de wagt einen Blick in die Zukunft und nennt die wichtigsten Brennpunkte für das letzte Saison-Viertel...

Ausgeglichenheit sorgt für Spannung
Zum Jahreswechsel hatten die schlechtesten acht Teams der Liga eine durchschnittliche Quote von 0,45 Punkten pro Spiel. Seitdem aber kommen diese auf einen Wert von 0,56. Die Folge: Einige Teams starteten eine furiose Aufholjagd in der Tabelle. Unter den Senkrechtstartern sind vor allem die St. Louis Blues, (17-5-1 im Jahr 2019), Carolina Hurricanes (17-5-1), New York Islanders (14-5-3), Philadelphia Flyers (13-7-2), Arizona Coyotes (11-8-3) und Chicago Blackhawks (11-6-3). Alle diese Teams stehen mittlerweile auf einem Playoff-Platz oder befinden sich im realistischen Kampf um solch einen. Herauszuheben sind hier die Blues, die am 31. Dezember den letzten Platz in der Western Conference belegten und nun bis auf Rang drei in der Central Division geklettert sind. Seit dem 1. Januar hat St. Louis die beste Bilanz aller 31 NHL-Teams (35 Punkte).
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Das Playoff-Rennen verspricht spannend zu bleiben: 25 von 31 Mannschaften stehen auf einem Playoff-Platz oder haben maximal acht Punkte Rückstand. In drei von vier Divisionen beträgt der Abstand zwischen dem Ersten und Zweiten maximal drei Zähler. Eine Ausnahme ist die Atlantic Division, die von den Tampa Bay Lightning dominiert wird (98 Punkte, 17 Zähler Vorsprung auf die Boston Bruins).
Tampa Bay ist voll auf Rekord-Kurs: 47 der ersten 62 Spiele zu gewinnen, schaffte vor den Lightning bislang keine andere Mannschaft. Halten die Bolts dieses Tempo, würden sie die reguläre Saison mit 130 Punkten beenden und damit einen NHL-Rekord einstellen. Seit dem 29. November steht Tampa an der Spitze der NHL-Tabelle - holen sich die Lightning erstmals in ihrer Franchise-Geschichte die Presidents' Trophy für das beste Team der Hauptrunde?

BUF@TBL: Kucherov erreicht die 3-stellige Punktemarke

Viele Tore und irre Comebacks
Die NHL-Saison 2018/19 ist bislang ein einziges Torfeuerwerk: 6,1 Treffer werden im Schnitt pro Spiel erzielt. Seit 1996/97 gab es nur eine einzige Spielzeit, die die Sechs-Tore-Marke am Ende knacken konnte (2005/06 mit 6,2 Treffern/Partie). Bereits 69 Spieler haben die Schallmauer von 50 Scorerpunkten bereits geknackt - 51 von ihnen (73,9 Prozent!) haben damit Kurs auf eine neue persönliche Karriere-Bestleistung genommen. Bereits 17 Spieler überschritten bereits die Grenze von 30 Toren. Eine derart hohe Anzahl an erfolgreichen Schützen gab es seit 20 Jahren nicht mehr (1998/99 mit 19 Akteuren). Angeführt wird die Torjägerliste von Alex Ovechkin von den Washington Capitals mit 43 (!) Treffern.
Derart viele Tore haben auch das Spiel an sich unberechenbarer gemacht. Es scheint, als wäre keine Führung mehr sicher: In der Comeback-Saison 2018/19 wurden bereits 405 Rückstände noch in einen Sieg gedreht. Dies ist die zweithöchste Zahl aller Zeiten (nur 2005/06 hatte mit 414 Rückständen mehr). In 107 Fällen lag das am Ende siegreiche Team sogar schon zwei oder mehr Treffer zurück, was ebenfalls den zweithöchsten Wert in der NHL-Historie bedeutet (nach 123 in 1985/86).

COL@CHI: Kane trifft und baut Punkte-Serie auf 20 aus

Für die Rest-Saison bedeutet das vor allem eines: Auch im Falle einer Führung nie vom Gaspedal steigen! Spieler, die in Sachen Scoring Vollgas geben, sind Nikita Kucherov (100 Scorerpunkte, Tampa Bay Lightning) und Patrick Kane (93, Chicago Blackhawks). Das Rennen um die Art Ross Trophy für den besten Scorer der Hauptrunde wird wohl zwischen dem Russen und dem US-Amerikaner ausgetragen. Wer holt sich die begehrte Trophäe und beerbt damit Connor McDavid (Edmonton Oilers), der den Pokal zuletzt zweimal in Folge gewinnen konnte?
Aus deutscher Sicht dürfte interessant sein, ob Leon Draisaitl die 40-Tore-Marke noch knacken kann. Aktuell steht der Kölner bei 36 Saisontreffern, was bereits jetzt einen neuen persönlichen sowie auch deutschen NHL-Rekord bedeutet. Favorit auf die Maurice Richard Trophy ist Ovechkin (44 Tore), der den Vorsprung vor Kane (39), Jeff Skinner (36, Buffalo Sabres) und Draisaitl behaupten möchte.
Deutsche Trophäe?!
Der deutsche Top-Kandidat für eine individuelle NHL-Trophäe ist übrigens Torwart Thomas Greiss. Zusammen mit Robin Lehner hütet der Füssener das Tor der New York Islanders und glänzt mit herausragenden Statistiken (2,26 Gegentore/Spiel, 92,8 Prozent Fangquote). Mit 141 Gegentoren ist das Islanders-Tandem (2,31 Gegentore/Spiel) der Top-Kandidat für die William M. Jennings Trophy, die den Torhütern mit den wenigsten Gegentreffern gebührt. Greiss wäre damit der erste in Deutschland geborene Spieler, der eine individuelle NHL-Trophäe erhalten würde. Die stärkste Konkurrenz kommt von den Boston Bruins (156 Gegentore, 2,52 Gegentore/Spiel), die mit Tuukka Rask und Jaroslav Halak ebenfalls ein starkes Duo haben.
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Deutschsprachige Spieler auf Playoff-Kurs
In den Playoffs 2019 könnte viel Deutsch gesprochen werden, denn 19 von 23 deutschsprachigen Spielern stehen derzeit entweder auf einem Playoff-Platz oder sind noch mittendrin immer Rennen um die Endrundenplätze (maximal acht Punkte Rückstand). So reden beispielweise alle sieben Deutsche noch ein Wörtchen mit. Außen vor scheinen dagegen der Österreicher Thomas Vanek (Detroit Red Wings), die Schweizer Nico Hischier, und Mirco Müller (beide New Jersey Devils) sowie Denis Malgin (Florida Panthers).