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Die Edmonton Oilers werden bei den NHL Awards 2023 in Nashville von Connor McDavid, Darnell Nurse und Torhüter Stuart Skinner vertreten. Kapitän McDavid wird am Montag versuchen, den Ted Lindsay Award und die Hart Memorial Trophy zu seiner Sammlung aus 2023 hinzuzufügen, zu derbereits die Maurice "Rocket" Richard Trophy und die Art Ross Trophy gehören. Skinner hofft derweil, als erster Oilers-Spieler die Calder Memorial Trophy für den Rookie des Jahres zu gewinnen, während Darnell Nurse im Rahmen der Preisverleihung um die King Clancy Memorial Trophy kämpft.

Nicht in den Kampf um die begehrten Auszeichnungen eingreifen kann Leon Draisaitl, den viele in Nashville vermissen. Im Vorfeld der Preisverleihung äußerten sich auch seine Mitspieler McDavid und Skinner in die Richtung. "Dass Leon hier nicht mit dabei ist, ist schon irgendwie verrückt", erklärte McDavid mit Blick auf den Deutschen. "Er hatte ein herausragendes Jahr, ist grundsätzlich ein toller Spieler und netter Teamkollege. Seine Art zu spielen ist sehr wichtig für unsere Mannschaft. Zudem hat Leon eine tolle Technik", gab sich der Oilers-Kapitän in Bezug auf das Fehlen von Draisaitl verwundert.

Skinner zeigte sich ebenfalls erstaunt über die Nichtberücksichtigung von Draisaitl. "Leons Geduld auf dem Eis ist großartig. Er ist immer so ruhig. Das bewundere ich an ihm am meisten. Und er ist ein klasse Spieler und Torjäger. Er kann eigentlich alles. Ich würde nicht gegen ihn spielen wollen. Für ihn gibt es fast kein Limit."

Auf MySports: Draisaitl macht zwei Tore in Spiel 2

Doch die beiden gaben beim Media Day am Sonntag noch weitere Einblicke in ihre Gedankenwelt. So beschäftigt sich McDavid in diesen Tagen, kurz vor dem NHL Draft 2023, auch mit der Situation von Connor Bedard, der der große Favorit bei der Veranstaltung am 28. und 29. Juni ist. "Auf ihm liegt eine Menge Druck, aber er weiß, was er tut", ließ McDavid in Bezug auf den potenziellen Nummer-1-Pick verlauten. Einen Ratschlag für das große Talent hatte McDavid ebenso: "Er soll einfach bestmöglich den Moment genießen!"

Angesprochen auf den immensen Druck und die riesige Erwartungshaltung, mit der sich Bedard seit Monaten konfrontiert sieht, relativierte McDavid die Situation. "Als Spieler macht man sich da den meisten Druck ohnehin immer selbst. Was da noch zusätzlich von außen kommt, ist gar nicht mehr so entscheidend."

Nachdem die Oilers in den Stanley Cup Playoffs 2023 in der zweiten Runde den Vegas Golden Knights mit 2:4 in der Serie unterlagen, war ein kurzer Rückblick von McDavid am Tag vor den NHL Awards noch einmal ein Thema mit Brisanz. "Unsere Saison war aus meine Sicht natürlich sehr enttäuschend", betonte McDavid. "Wir dachten alle, wir wären schon ein Stück weiter."

McDavid erzielte in den zwölf Playoff-Spielen 20 Punkte (acht Tore, zwölf Assists), darunter zwei Tore in Spiel 5 gegen Vegas und ein weiteres in Spiel 6, aber es reichte trotzdem nicht zum Weiterkommen. "Man muss seine Lehren daraus ziehen", sagte McDavid. "Ich habe mir einige Spiele noch einmal mit etwas Abstand angeschaut und versucht zu erkennen, was man besser machen kann."

Wie schon unmittelbar nach dem Saison-Aus, stellte der Kapitän die harte Arbeit, die es erfordern wird, um wieder in die gleiche Ausgangslage zu kommen, in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen: "Jetzt müssen wir ab Herbst über Monate hinweg eine Menge leisten, nur um erst einmal wieder da hin zu kommen, wo wir in diesem Jahr schon waren. Das wird nicht einfach. Wir werden es, trotz aller Enttäuschung zuletzt, natürlich wieder mit aller Macht versuchen, das ist klar."

Angesprochen auf die Meisterschaft der Golden Knights, zollte Goalie Skinner dem siegreichen Rivalen seinen Respekt. "Für Vegas war das eine tolle Sache. Sie haben es am Ende aus meiner Sicht verdient, gar keine Frage." Die Tatsache, dass der Zweitrundengegner Edmontons letztendlich mit dem begehrten Pokal ausgezeichnet wurde, stimmte den Torhüter aber in Bezug auf die eigene Spielzeit nachdenklich: "Andererseits zeigt uns das aber, wie knapp wir dran waren. Eigentlich fehlten uns nur zwei Siege. Das gibt uns hoffentlich neue Motivation für die kommende Saison", meinte Skinner.

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Wie die Oilers die Lücke zum neuen Champion in Zukunft erfolgreich schließen können, glaubt der Goalie aus Edmonton schon zu wissen: "Auf diesem Level machen Kleinigkeiten den Unterschied. Da geht es zum Beispiel um Konstanz. Daran müssen wir unter anderem sicherlich noch arbeiten. Wenn wir dann dazu noch ein paar persönliche Fehler abstellen, sollten wir im kommenden Jahr gute Chancen haben. Mich motiviert das. Ich will weiter hart an mir arbeiten und es in Zukunft dann hoffentlich besser machen."

Dass nicht alles schlecht war bei den Oilers, verdeutlicht die Tatsache, dass zumindest drei von ihnen in Nashville noch die Chance auf persönliche Auszeichnungen haben.