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Das Spiel der Navy Federal Credit Union Stadium Series 2020 zwischen den Colorado Avalanche und den Los Angeles Kings im U.S. Air Force Academy's Falcon Stadion von Colorado Springs am Samstag (So. 2 Uhr MESZ; NHL.tv) wirft seine Schatten voraus. Die Avalanche wollen mit einem Sieg gegen den Letzten der Western Conference ihren Anspruch auf die Tabellenführung in der Central Division im Fernduell mit den St. Louis Blues und Dallas Stars unbedingt mit zwei Punkten untermauern.

Doch geht es um mehr als nur die zu gewinnenden Zähler? Das Erlebnis des Spiels unter freiem Himmel soll einen Boost für den weiteren Saisonverlauf geben, um die reguläre Saison möglichst gut abzuschließen, womöglich den ersten Platz in der Central Division und der Western Conference zu erobern und dann in den Stanley Cup Playoffs durchzustarten.
"Es ist nicht nur einfach ein Spiel", stellt Kapitän Gabriel Landeskog fest. "Wir sind mehr zusammen als Mannschaft, das Training hier, dann das Eislaufen mit der Familie und heute Abend ein großes Dinner mit den Familien. Wir lernen uns noch besser kennen, auch die Familien, die dahinterstehen. Meiner Meinung nach ist es deswegen mehr als ein Spiel für uns."
"Es ist ein spaßiges Event und ein teambildender Event", glaubt der Topscorer der Avalanche Nathan MacKinnon. "Wir sind sonst nie so intensiv zusammen vor Heimspielen und unsere Freunde und Familien sind involviert. Es gibt natürlich eine Korrelation zwischen einem Sieg morgen und dem weiteren Erfolg, doch es gilt in jedem Spiel weiter hart zu arbeiten."

COL@MIN: MacKinnon trifft in Überzahl durch Verkehr

In den vergangenen drei Spielzeiten hat eine Mannschaft, die ein Outdoor-Spiel gewonnen hat, später in der Saison Erfolg gehabt: Die Pittsburgh Penguins in 2017 und die Washington Capitals in 2018 jeweils mit dem Gewinn des Stanley Cups und die Boston Bruins in 2019 mit dem Einzug ins Finale. Dieses Jahr hofft Colorado, dass die Erfahrung des Spiels im Freien sie im Rest von der Saison 2019/20 weit bringen wird.
"Es kann einen Unterschied machen", ist Verteidiger Ian Cole überzeugt, der 2017 Teil der Penguins war. "Es ist ein besonderes Spiel, im Freien und mit sehr viel mehr Beachtung. Man muss sehr viel mehr im Blick haben und sich trotzdem auf das Eishockey konzentrieren. Das kann deine Gedanken schon beeinflussen. Es erinnert bereits an die Stanley Cup Playoffs, wo es ähnlich sein wird."
Das einzige Outdoor-Spiel der Avalanche bisher war im Rahmen der NHL Stadium Series 2016, als sie im Coors Field, der Heimstätte des Baseballteams Colorado Rockies, unweit des Pepsi Centers, vor 50.095 Fans auf die Detroit Red Wings getroffen waren. Colorado verlor das Spiel mit 3:5 und hatte zu dem Zeitpunkt die zweite Wildcard inne, doch scheiterte am Ende an der Qualifikation.
Jetzt sind die Avalanche mit einer Bilanz von 33-17-6 Zweiter in der Central, zwei Punkte hinter dem Stanley Cup Champion St. Louis und haben zusammen mit den New York Islanders die sechstbeste Punktquote in der NHL (0,643).
"Wir sind jetzt ganz anders dabei", weiß MacKinnon. "Jetzt sind wir, meiner Meinung nach, ein Anwärter auf den Cup. Wir können jeden schlagen. Damals haben wir nur versucht, die Playoffs zu erreichen."
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"Es ist anders als 2016, als wir in der Tabelle anders standen und nicht die Qualität in der Mannschaft hatten", betont auch Landeskog. "Wir haben die Chance Erster im Westen zu werden und wir werden alles daran setzen."
Und genau in dieser Funktion, als Mitfavorit, wollen die Avalanche den Event als Sprungbrett nutzen, um in dieser Saison weiter zu kommen als es im Vorjahr der Fall war, als sie in der zweiten Runde knapp am Einzug in das Western Conference Finale im siebten Spiel gegen die San Jose Sharks scheiterten.
"Ja wir haben darüber gesprochen, was ein Sieg für uns hier bedeuten kann", erzählt Stürmer Mikko Rantanen. "Es ist ein wichtiges Spiel und jeder ist erfreut. Es kann uns schon einen Schub geben."
Doch es gibt ebenso andere Stimmen. "Ich weiß es nicht, das ist eine schwierige Frage", antwortet Trainer Jared Bednar darauf angesprochen. "Ein Teil von mir sagt, dass es nur ein Spiel für die Tabelle ist, anderseits weiß ich nicht, ob ein Sieg in dem Spiel uns Erfolg für den Rest der Saison garantiert. In den Playoffs kann sicher die Erfahrung aus einem solchen Spiel helfen, weil der Fokus viel größer ist als sonst, mehr aber auch nicht."
Etwas kritischer und differenzierter sieht es Torhüter Philipp Grubauer, der 2018 mit den Capitals im Freien als Backup auf der Bank gesessen war. "Schon vor dem Break haben wir begonnen besseres Eishockey zu spielen", analysiert der Rosenheimer. "Man muss das richtige Eishockey zur richtigen Zeit spielen. Die Mannschaften kämpfen jetzt um die Platzierungen. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und St. Louis noch überholen. Wir wollen das richtige Eishockey spielen und so in die Playoffs kommen. Nur darum geht es. Es ist das nächste Spiel und zwei weitere Punkte."