Craig Berube, der Trainer der Toronto Maple Leafs, zeigte sich am Montag sichtlich enttäuscht von seiner Mannschaft. Nach dem Auftaktsieg gegen die Montreal Canadiens verloren die Maple Leafs zwei Spiele in Folge gegen die Detroit Red Wings mit 3:6 und 2:3. Berube forderte mehr von seinem Team und das bekam er am Dienstag. Gegen die Nashville Predators fuhr Toronto in der Scotiabank Arena einen 7:4-Heimsieg ein.

Berube kritisiert durchwachsenen Saisonstart

Nach der zweiten Niederlage gegen die Red Wings äußerte Berube sich über seine Spieler nicht übermäßig hart, doch er sagte deutlich, dass besonders von der zweiten Reihe einfach mehr kommen müsse. Diese Reihe besteht aus William Nylander, John Tavares und Matias Maccelli.

Nylander ist einer der Schlüsselspieler der Maple Leafs. Vergangene Saison war er mit 84 Punkten der zweitbeste Scorer und mit 45 Toren der beste Torschütze des Teams. Nach dem Abgang von Mitch Marner, der die Mannschaft mit 102 Punkten (27 Tore, 75 Assists) angeführt hatte, war klar, dass Nylander in der neuen Spielzeit noch einen Gang hochschalten muss.

Das gelang in den ersten drei Spielen aber nur bedingt. Nach einem erstklassigen Auftakt gegen die Canadiens, bei dem Nylander an drei von fünf Toren beteiligt war, steuerte er gegen die Red Wings in zwei Spielen nur einen Assist, zwei Torschüsse und eine Plus-Minus-Bilanz von -3 bei.

Berube benannte den schwedischen Außenstürmer daraufhin als einen Spieler, von dem mehr kommen müsse. Nylander brauche mehr Torschüsse, müsse mehr angreifen und mehr Zug zum Tor entwickeln.

NSH@TOR: Matthews spielt vor dem Tor einen feinen Doppelpass mit Knies und trifft zum 5:2

Nylander liefert Antwort auf Kritik

Die Kommentare seines Trainers scheint Nylander angenommen und umgesetzt zu haben. Gegen die Predators präsentierte er sich am Dienstag wieder mehr in der Form, die man von ihm im ersten Saisonspiel sah.

„Wir haben die vollen 60 Minuten gekämpft und konnten den Sieg holen“, erklärte Nylander. „Da waren viele gute Leistungen dabei. Wir haben uns Chancen erarbeitet und haben uns im Vergleich zum Spiel gestern gesteigert.“

Beim Stand von 1:0 für Toronto leitete Nylander in der 14. Minute einen Konter ein, den Verteidiger Oliver Ekman-Larsson schließlich zum 2:0 verwandelte. Nachdem die Predators im zweiten Drittel ausgeglichen hatten, kombinierte sich das schwedische Duo in einem Schlüsselmoment der Partie erneut gekonnt durch die gegnerische Abwehr und bereitete in der 29. Minute die 3:2-Führung durch Tavares vor. Später legte Nylander noch mit einem „Empty-Netter“ den Endstand nach.

„Ich war sehr zufrieden“, lobte Berube nach dem Spiel. „Willy hat seine Reihe mit Johnny und Maccelli angetrieben. Alle drei waren gut, aber Willy hat einfach gezeigt, was er kann. Er war oft am Puck, er war sehr aktiv, hat gute Entscheidungen getroffen, den Puck tief ins Drittel gebracht und seine Gefahr in der Offensive gezeigt. Sie waren aber auch in der Abwehr verantwortungsbewusst. Ich war sehr glücklich mit dieser Reihe. Sie haben heute echt einen Unterschied gemacht.“

Leistungsträger werden ihrem Namen gerecht

Nylander ging mit gutem Beispiel voran und war eine treibende Kraft, doch Berubes Aussagen hatten offenbar nicht nur auf ihn einen Effekt. Die Leistungsträger und Veteranen der Maple Leafs lieferten insgesamt ein gutes Spiel und fuhren jede Menge Punkte ein. Neben Nylander hatten auch Tavares , Ekman-Larsson (je ein Tor, zwei Assists) und Matthew Knies (drei Assists) jeweils drei Punkte. Kapitän Auston Matthews steuerte zwei Tore bei und Verteidiger Jake McCabe verzeichnete ein Tor und einen Assist.

„Wir haben den Puck im ersten Drittel gut laufen lassen, dann sind sie im zweiten Drittel aber zurückgekommen“, analysierte Ekman-Larsson. „Wir haben uns aber wieder ins Spiel gekämpft, das war stark und dann konnten wir erst ein Tor und dann das 4:2 schießen. Das hat uns wieder Selbstvertrauen gegeben und dann haben wir das Spiel im dritten Drittel gut kontrolliert.“

In den ersten vier Spielen hatten die Maple Leafs und ihre Starspieler wie Nylander und Matthews ihre Höhen und Tiefen. Zum Saisonstart ist es nicht ungewöhnlich, etwas Zeit zu brauchen, um in einen Rhythmus zu finden. Mit einem Nylander in der Form aus den Spielen gegen Nashville und Montreal wird Toronto aber nur schwer zu schlagen sein.

Die Maple Leafs werden nun eine Chance haben, auf den Erfolg aufzubauen, denn nach einem spielfreien Tag am Mittwoch geht es am Donnerstag auf heimischem Eis gegen die New York Rangers, die bisher in drei ihrer fünf Spiele kein Tor erzielt haben.

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