Jay Bouwmeester hat Zuverlässigkeit bewiesen
Der Blues-Verteidiger steht kurz vor seinem 1000 NHL-Spiel als "Mr. Zuverlässig"
von Rob Vollman / NHL.com Korrespondent
St. Louis Blues Verteidiger Jay Bouwmeester dürfte am Dienstag gegen dsie New York Rangers sein 1000. NHL-Spiel bestreiten, damit der 307. Spieler werden, der diese Marke erreicht.
Unter den noch Aktiven wird Bouwmeester dann der 16. Spieler sein. Die Liste wird angeführt von Floridas Jaromir Jagr, der mit 1635 Spielen derzeit vorne liegt in dieser Wertung.
Seine ökonomische Spielweise ist wohl dafür verantwortlich, dass Bouwmeester mit den Florida Panthers (471 Spiele), Calgary Flames (279) und den Blues (247) so lange aktiv bleiben konnte.
Er wurde ursprünglich im Jahre 2002 von den Panthers als Nr. 3 im NHL Draft ausgewählt. Bereits als 19-Jähriger schaffte er den Durchbruch im Kader des NHL-Teams der Franchise und wurde auf Anhieb in das All-Rookie-Team gewählt.
Seine Dauereinsatzzeit begann in der zweiten Spielzeit in der NHL, als er in letztendlich 737 direkt aufeinander folgenden Spielen eingesetzt wurde. Diese Strecke lag zwischen dem 6. März 2204 und dem 22. November 2014. Es war die fünftlängste jemals registrierte Serie an Spielen. Doug Jarvis hält hier den Rekord mit 964 Einsätzen.
Auch international prägte er das Eishockey. Er vertrat Kanada in 11 Turnieren. Dreimal in Folge trat er in IIHF Juniorenweltmeisterschaften auf (2000 bis 2002), viermal in der IIHF Weltmeisterschaft zwischen den Jahren 2003 und 2012, zweimal im World Cup of Hockey (2004, 2016) und bei den Olympischen Spielen in Vancouver 2010.
Neuesten Statistiken zur Folge liegt Bouwmeester in vielen Bereichen seines Fachs weit vorne. Er wurde zum Prototypen eines Verteidigers. Er hat immer viel Eiszeit aufzuweisen, spielt herausragend in Offensiv. Und Defensivzone.
Gerade auch in Unterzahlsituationen zu spielen gehört zu den besonderen Spezialitäten ist seine Spezialität geworden.
Seit seinem Wechsel zu den Blues in einem Trade mit den Calgary Flames am 1. April 2013 stellten die Blues mit 85,3% das erfolgreichste Penalty-Killing der Liga.
Bouwmeester hat insgesamt 3439:14 Minuten in Unterzahl gespielt während seiner Karriere, was ihn zur Nummer 8 unter den Verteidigern seit dem Beginn der Statistik im Jahre 1997-98 macht. Das sind 3:26 Minuten pro Spiel. Ein Wert direkt hinter Zdeno Chara (Bruins) (3:34), Francois Beauchemin (Colorado) (3:27).
Bei gleicher Mannschaftsstärke ist er sechster unter den aktiven Verteidigern seit 1997-98. Dort hat er 18641:43 Minuten Eiszeit angesammelt, Rang 14 unter allen Verteidigern mit mindestens 100 Karrierespielen.
Solch hohe Werte erreicht man natürlich nur, wenn man über Jahre hinweg konstant gute Leistungen abliefern kann, stets gegen die besten Angreifer des Gegners anzukämpfen.
Das belegen Daten, welche David Johnson von Hockey Analysis at stats.hockeyanalysis.com über neun Jahre lang angesammelt hat. In dieser Zeit spielte Bouwmeester am häufigsten gegen Henrik Sedin von den Vancouver Canucks (273:50 Minuten), Jonathan Toews (Chicago) (253:49), Alex Ovechkin (Washington) (245:07).
Während der letzten sechs Spielzeiten spielte Bouwmeester 2247 Bullys in der Defensivzone, Rang Sechs aller Verteidiger, und 22027 in der Offensivzone, Rang 12.
Man kann ihn und seinen Wert für ein Team leicht unterschätzen, wenn man nur nach den traditionellen Statistiken wie Tore, Assists und das +/--Rating geht. Sein - 30 Karrierewert wirkt zum Beispiel, wenn man nicht bedenkt, dass er stets in den besonders kritischen Situationen zum Einsatz kam, wenig beeindruckend. Eigentlich ist es somit sehr erstaunlich, dass seine Werte nicht weit schlechter sind. Vor allem muss man auch bedenken, dass er nie für ein erfolgreiches Playoff-Team spielte, bevor die Blues im Jahre 2010 die KO-Runde erreichte.
In Sachen Torgefahr mag Bouwmeester inzwischen von seinem Karrierehöhepunkt entfernt sein, doch als Vorlagengeber ist er noch immer stark. Mit den Panthers erzielte er zwischen 2005-09 47 Tore und 167 Punkte in 328 Spielen. Rang 16 unter den Verteidigern. Von 20012-16 lag er mit 16 Toren und 75 Assists in 273 Spielen auf Rang 57 in der Liga.
An diesem Punkt in seiner Karriere kommt es für ihn auch gar nicht mehr darauf an, dass er unter den Top-20-Punktelieferanten bei den Verteidigern gelistet wird. Solange er in den kritischen Minuten so gut spielt, wie er es aktuell noch immer tut. Solange er sich diese Leistung der ersten 1000 NHL-Spiele konservieren kann, sollte es auch noch für weitere 500 reichen.