Es gab kaum einen Fan im weiten Rund, dem nicht die Tränen in den Augen standen, als sich um Daniel eine 19 Mann starke Spielertraube zur Gratulation bildete. Niemanden hielt es auf den Sitzen, die Auswechselbank der Canucks war verwaist, Smartphones wurden gezückt, um die Szenerie für die Ewigkeit festzuhalten.
Eine 18-jährige Epoche, in der die Sedins das Aushängeschild dieses Klubs waren, kam zu ihrem Ende. Kein Regisseur hätte sich einen schöneren Abschluss ihrer eindrucksvollen Karriere ausdenken können, die am 5. Oktober 2000 mit einem Spiel gegen die Philadelphia Flyers begann.
Daniel versuchte seine Emotionen, die ihn überwältigten nachdem er zum zweiten Mal in dieser Begegnung getroffen hatte, zu beschreiben: "Wir standen zum letzten Mal auf diesem Eis. Es hätte nicht besser enden können. Es war einfach nur ergreifend."
Bereits den 1:1-Ausgleich, seinen 22. Saisontreffer, hatte der Mann mit der Nummer 22 auf dem Rücken nach 33 Sekunden im zweiten Drittel auf Vorarbeit seines Bruders, der die 33 trägt, erzielt. Ein umwerfender Zufall!
Ähnliches: [Die Top-10 Stanley Cup Champions der Geschichte]
"Die Massen haben uns durch das Spiel getragen", sagte Henrik. "Wir wussten, dass es emotional werden würde. Wir haben versucht, so konzentriert wie möglich zu bleiben, doch das war schwer. Teilweise hatten wir das Gefühl, als ob sie jedes Mal auf ihren Füßen standen, wenn wir auf das Eis kamen."
Henrik täuschte sein Eindruck nicht. Vor allem im dritten Durchgang und in der Verlängerung wurden die Shifts der Sedin-Brüder mit Standing Ovations und Anfeuerungsrufen wie 'Go Sedins Go' begleitet. Die Atmosphäre erinnerte an ein entscheidendes siebtes Spiel in einer Playoff-Serie. Seit den Stanley Cup Finalpartien im Jahre 2011 gegen die Boston Bruins gab es in Vancouvers Eishockeytempel und in den Straßen darum nicht mehr eine solche Euphorie wie an diesem Abend.
Bei annähernd jeder Spielunterbrechung winkten Daniel und Henrik ins Publikum und bedankten sich bei ihren treuen Fans.