Oilers @ Kings | Zusammenfassung | Runde 1, Spiel 5

Die Edmonton Oilers haben zum richtigen Zeitpunkt ihre Top-Form erreicht. Alleine das Torschussverhältnis von 46:22 bewies, wie sehr die Kanadier das Auswärtsspiel bei den Los Angeles Kings am Dienstag dominierten. Der 3:1-Triumph - wodurch sie in der Erstrunden-Serie erstmals mit 3:2 in Führung gehen - war völlig verdient. „Es war wahrscheinlich die beste Leistung, die wir in diesem Jahr gezeigt haben“, sagte Oilers-Stürmer Zach Hyman. „Ich kann mich nicht erinnern, wann wir das letzte Mal ein so gutes Spiel gemacht haben.“

Die Oilers gerieten zwar im zweiten Drittel durch einen Powerplay-Treffer von Andrei Kuzmenko in Rückstand. Doch keine drei Minuten später glich Evander Kane aus. Im Schlussdrittel machten Mattias Janmark und Ryan Nugent-Hopkins (Empty Netter) mit ihren Treffern den Sieg perfekt.

Einmalig in der Oilers-Historie: Drei Playoff-Comeback-Siege in Folge

Edmonton hat in den Stanley Cup Playoffs damit drei Spiele hintereinander gewonnen, nachdem sie mit zwei Auswärts-Niederlagen in die Serie gestartet waren. Das Besondere: In allen drei siegreichen Spielen lagen sie zeitweise zurück. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Oilers, dass sie drei Spiele der Stanley Cup Playoffs in Folge in Comeback-Manier gewonnen haben.

Es gibt noch eine weitere Statistik, die eindrucksvoll die sportliche Wende der Oilers untermauert: Seitdem sie zu Beginn des dritten Drittels von Spiel 4 am Sonntag mit 1:3 zurücklagen – sie gewannen mit 4:3 in der Overtime – haben sie die Kings mit 6:1-Toren sowie einem Torschussverhältnis von 79:34 an die Wand gespielt.

Kane sagte dazu: „Das ist eine schöne Erinnerung daran, wie wir spielen können, wenn wir dringlich und verzweifelt sind. Wir wollten heute Abend die gleiche Einstellung an den Tag legen. Und ich denke, wir haben einen großartigen Job gemacht.“ Auch Trainer Kris Knoblauch attestierte seiner Mannschaft „eine großartige Leistung.“

EDM@LAK, Sp5: Kane behält in einer hektischen Szene die Ruhe und trifft zum 1:1

Eine große Stärke der Oilers ist die Tiefe des Kaders. In Spiel 4 waren Leon Draisaitl, Connor McDavid und Evan Bouchard die Unterschiedsspieler. Draisaitl verbuchte ein Tor und drei Assists, Bouchard zwei Tore, McDavid zwei Assists. In Spiel 5 war das Top-Trio weniger effektiv. Lediglich Draisaitl und McDavid verbuchten jeweils einen Assist – und dies auch erst beim Empty Netter. Dafür aber trumpften plötzlich andere Spieler auf, die in der regulären Saison teilweise im Schatten standen.

Mattias Janmark steigerte sich in den Playoffs

Ein gutes Beispiel dafür ist Janmark, der in der regulären Saison bei 80 Einsätzen lediglich zwei Tore erzielte. Genauso viele Treffer gelangen ihm in den bisherigen fünf Playoff-Spielen. „Ich hatte ein komisches Gefühl, als ich in Spiel 70 nur ein oder zwei Tore hatte. Da wusste ich, dass das kein Karriere-Bestjahr werden würde“, sagte er lachend. „Aber ich hatte das Gefühl, dass es hier in den Playoffs klappen könnte.“

Knoblauch sagte über die steigende Form von Janmark: „Natürlich mag er den Wettbewerb, er mag die Playoff-Atmosphäre. Manche Jungs verblassen, wenn viel auf dem Spiel steht, andere steigern ihr Spiel. Und Janmark ist definitiv ein Typ, der sein Spiel steigert.“

EDM@LAK, Sp5: Janmark steht perfekt und staubt zur Oilers-Führung ab

Das Momentum spricht auf jeden Fall für die Oilers. Hyman weiß allerdings, dass man dies nicht überbewerten darf: „Die Playoffs sind für beide Teams eine emotionale Achterbahnfahrt, und man muss sicherstellen, dass man sich auch nach einem Sieg wie heute Abend stabilisieren kann. Es wird wieder zur Sache gehen. Wir haben eine große Chance, die Serie zu Hause abzuschließen.“

Setzt sich das Oilers-Trauma der Kings fort?

So groß die Freude der Oilers war, so groß war auch der Frust der Kings. Welche Erklärung Trainer Jim Hiller dafür hatte, dass seine Mannschaft überhaupt nicht ins Spiel fand?

„Sie haben es heute Abend viel besser gemacht als wir, das ist der erste Grund“, antwortete er. „Sie waren stärker. Sie haben uns in jedem Bereich des Spiels geschlagen, außer in den Special Teams, seltsamerweise. Unser Goalie war großartig und hat uns im Spiel gehalten. Aber ansonsten waren sie einfach in jeder Hinsicht besser. Es gibt nicht ein Teil unseres Spiels, das akzeptabel oder gut genug war.“

Eigentlich galt die Heimstärke als der große Trumpf der Kings. In der regulären Saison waren sie mit einer Bilanz von 31-6-4 das beste Heimteam der Liga. Nun müssen sie am Donnerstag (10 p.m. ET, live auf NHL.TV, Sky Sport, Fr. 4 Uhr MESZ) in Edmonton gewinnen, um die Serie am Leben zu halten und ein Spiel 7 in Los Angeles zu erzwingen.

Gelingt ihnen das nicht, würde sich das Oilers-Trauma von L.A. fortsetzen. Es wäre das vierte Jahr in Folge, in dem sie in der Ersten Runde an Edmonton scheitern.

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