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NASHVILLE - Mit einem weiteren Heimsieg am Donnerstag wollen die Nashville Predators einen großen Schritt hin zum Gewinn des Conference-Finales im Westen machen. Dabei mithelfen soll einmal mehr das begeisterungsfähige Publikum in der Bridgestone Arena. Durch die frenetische Anfeuerung trug es bereits in Spiel 3 seinen Teil dazu bei, dass die Predators einen Rückstand umbogen und am Ende als Sieger vom Eis gingen. In der Best-of-Seven-Serie gegen die Anaheim Ducks liegen sie vor dem vierten Match mit 2:1 vorne.

"Unsere Fans und die gesamte Stadt stehen schon die gesamte Saison hinter uns. Aber jetzt in den Playoffs ist die Unterstützung einfach unglaublich. Wir spüren die Fans im Rücken. Das hilft uns in jeder Beziehung", lobt Kapitän Mike Fisher den Beitrag der Anhängerschaft.
Ryan Ellis zeigte sich ebenfalls angetan vom Support. "Bei jedem Check, jeder Auszeit, einfach bei jeder Aktion jubeln unsere Fans. Die Energie, die sie verströmen, lässt uns richtig aufblühen", sagt der Verteidiger. Coach Peter Laviolette vergleicht die Atmosphäre in der Bridgestone Arena mit der bei Fußball-Großereignissen in Europa. "Was bei uns auf der Tribüne abgeht, ist grandios. Die Gesänge, der Applaus, der Lärm der Zuschauer ist definitiv ein Vorteil für uns", meint er.
Roman Josi pflichtet seinem Trainer bei. "Vor dem Fernseher bekommt man die Stimmung gar nicht richtig mit. Man muss hier sein, um sie zu spüren. Unsere Fans sind großartig. Sie hören nie auf, uns anzufeuern. Das verleiht uns jedes Mal einen extra Schub. Das habe ich in meiner Laufbahn so noch nirgendwo erlebt", schwärmt der Schweizer.
Dass sich das Ambiente positiv auswirkt, lässt sich statistisch belegen. Die Predators haben bisher alle sechs Heimspiele in den diesjährigen Playoffs gewonnen. Wenn man die K.o.-Runde aus der vergangenen Spielzeit dazu zählt, ist Nashville sogar seit zehn Partien daheim ungeschlagen.
Neben der Kundschaft ist auch die Defensivabteilung der Predators in den laufenden Playoffs um den Stanley Cup eine verlässliche Größe. Sie erledigt nicht nur ihren Job nach hinten vorzüglich, sondern liefert zugleich im Spiel nach vorne. Josi (fünf Tore, fünf Vorlagen) und Ellis (vier Tore, sechs Assists) haben beide bereits zehn Scorer-Punkte auf ihrem Konto. Nie zuvor in der Geschichte der Franchise kamen Verteidiger in den Playoffs auf eine solche Ausbeute. In der Scorer-Gesamtwertung liegen sie damit auf dem zweiten Platz. P.K. Subban mit acht (1/7) und Matthias Ekholm mit sieben Zählern (0/7) befinden sich ebenfalls in den Top 10.

Insgesamt 36 Scorer-Punkte der Predators in den aktuellen Playoffs stammen von ihren Bluelinern. Das entspricht einem Prozentsatz von 36,7. Keine andere Defensive hat in dieser Hinsicht mehr zu bieten als Nashville.
Vor allem für Subban dürfte der Erfolg regelrecht Balsam für die Seele sein. Sein Wechsel von den Montreal Canadiens zu den Predators im Sommer vorigen Jahres war von enormer Unruhe begleitet. Nun fehlen lediglich noch zwei Siege, dann steht er mit seinem neuen Arbeitgeber im Finale um den Stanley Cup. Dieses Erlebnis ist ihm bislang in seiner Karriere verwehrt geblieben. Im Conference Finale 2014 hatte Subban mit den Canadiens gegen die New York Rangers den Kürzeren gezogen.
Coach Laviolette ist froh, dass er einen Verteidiger von seinem Kaliber im Kader hat. "Er ist für uns an beiden Enden des Eises sehr wertvoll. Seine Art zu verteidigen, Checks auszuweichen, seine Skating-Technik und sein Passspiel sind eine Bereicherung für das Team", lautet sein fachkundiges Urteil.
Trotz der positiven Vorzeichen mahnt Laviolette volle Konzentration für Spiel 4 am Donnerstag an. Schließlich hätten die Ducks mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie jederzeit zu einem Comeback fähig sind - sei es in einem Spiel oder einer Serie. Wenn es für den Coach im Nachgang des Dienstagsspiels etwas an der Leistung seiner Mannschaft zu kritisieren gibt, dann die mangelnde Chancenverwertung und die schlechte Ausbeute beim Powerplay. Zwei Treffer bei 40 Torschüssen sind eine ebenso ausbaufähige Quote wie ein erfolgreicher Abschluss bei vier Überzahlsituationen. Immerhin resultierte Josis Siegtor aus einem Powerplay. Das hübschte nicht nur die Bilanz auf, sondern brachte die Stimmung in der Bridgestone Arena vollends zum Überkochen.