Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32-in-32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2025/26 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.
In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den San Jose Sharks
1. Wie gut ist die neue Verteidigung?
Die Abwehr ist seit über einem halben Jahrzehnt die Achillesferse der San Jose Sharks. In den sechs Jahren, in denen die Mannschaft die Stanley Cup Playoffs zuletzt in Folge verpasste, hatten sie kumuliert einen Gegentorschnitt von 3,6, was den schlechtesten Wert der Liga bedeutet. Auch in absoluten Zahlen kassierte kein NHL-Team mehr Gegentore (1633).
In den letzten beiden Saisons, in denen die Kalifornier jeweils als schlechteste Mannschaft abschlossen, mussten sie im Schnitt sogar 3,88 Gegentore/Spiel hinnehmen. In diesem Zeitraum ließen die Sharks auch die meisten gegnerischen Torschüsse pro Partie zu (33,5), was zu einer Überlastung ihrer Torhüter und letztlich zu den vielen Gegentoren führte. Nachdem wichtige Verteidiger wie Brent Burns oder Erik Karlsson die Bay Area in den letzten Jahren verlassen hatte, tauchte ein weiteres Problem auf: Es fehlte an einem kontrolliertem und fehlerfreien Spielaufbau. Zu oft landete schon der erste Pass beim Gegner oder im Nirgendwo. Entsprechend litten darunter die Stürmer.
Das Problem hat General Manager Mike Greer erkannt und im Sommer auf dem Free-Agent-Markt zugeschlagen: Dmitry Orlov (34), ein Stanley-Cup-Champion von 2018 (Washington Capitals) ist ein Zwei-Wege-Verteidiger, der den Puck gut bewegen kann. Der potenzielle Nummer-1-Abwehrmann sammelte zuletzt 28 Punkte (6-22-28) in 76 Spielen für die Carolina Hurricanes, fiel also nicht als überragender Scorer auf. John Klingberg (33) ist ein dringend benötigter Rechtsschütze und Offensivverteidiger, der auch den Quarterback im Powerplay geben kann und die Angriffe als mobiler und schussstarker Blueliner gerne unterstützt. Allerdings absolvierte Klingberg in den letzten drei Jahren zusammengerechnet nur 42 Spiele (11-31-42) für die Anaheim Ducks, Minnesota Wild, Toronto Maple Leafs und Edmonton Oilers. Im Vorjahr ließ er seine Hüftprobleme operativ behandeln. Die große Hoffnung der Sharks ist, dass der Schwede wieder an seine erfolgreiche Zeit bei den Dallas Stars (2014-2022) anknüpfen kann. Leddy (34), ein Stanley Cup Champion von 2013 (Chicago Blackhawks), ist eher ein Defensivverteidiger für die Tiefe, der Stabilität und die Präsenz eines Veteranen mitbringen soll. Für die St. Louis Blues sammelte er in der Vorsaison in 31 Spielen fünf Punkte (2-3-5).
Der Umbau in der Abwehr ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg und die Entwicklung in San Jose, denn: Die vielen hochklassigen Talente im Sturm wollen gefüttert werden.



















