Drei Fragen bei den Calgary Flames

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32-in-32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den Calgary Flames

Kann Wolf seine unglaubliche Rookie-Saison bestätigen?

Ganz ehrlich: Wer hatte Dustin Wolf als einer der besten NHL-Goalies vor der Saison 2024/25 auf dem Zettel? Was der 24-jährige Rookie aber zeigte, waren herausragende Auftritte zwischen den Flames-Pfosten. In 53 Starts hielt er 29 Siege mit einer 29-16-8-Bilanz fest. Damit waren 66 von 96 Punkten der Flames entscheidend mit ihm verbunden.

Dass Calgary oftmals nur schwer zu knacken war, lag alles voran an Wolf, denn mit 28,9 Torschüssen pro Partie gestattete sein Team die elfmeisten in der gesamten Liga. Der Schlussmann aber hatte mit 91 Prozent eine starke Fangquote, ließ im Schnitt nur 2,64 Gegentore/Spiel zu und feierte drei Shutouts. Der 1,83 Meter große Linksfänger ist ein schneller und mobiler Goalie, der gut mitspielen kann. Drei Assists waren zusammen mit Pyotr Kochetkov (Carolina Hurricanes) der Bestwert aller NHL-Keeper in der Vorsaison. Das verdiente Resultat: Wolf stand zusammen mit Offensivverteidiger Lane Hutson (Montreal Canadiens) und Center Macklin Celebrini (San Jose Sharks) unter den drei Finalisten für die Calder Trophy, die an den besten Rookie des Jahres verliehen wird. Hier setzte sich am Ende Hutson durch.

Komplett aus der Luft gegriffen ist eine solch tolle Rookie-Saison dennoch nicht, wenn man in Wolfs Vergangenheit blickt: In der AHL wurde er zweimal zum Torwart der Saison gekürt, 2023/24 war er dort sogar der MVP (wertvollster Spieler). Bei den Calgary Wranglers, dem Farmteam der Flames, kam Wolf in seinem ersten Jahr in 55 Spielen auf 42 Siege (42-10-2), 2,09 Gegentore/Spiel, 93,2 Prozent Fangquote und sieben Shutouts und ließ in seinem zweiten Jahr in 36 Spielen 20 Siege (20-12-3), 2,45 Gegentore/Spiel, 92,2 Prozent Fangquote und vier Shutouts folgen.

Auch in den Calder Cup Playoffs, der Endrunde in der AHL, war auf Wolf Verlass. Seine Statistiken: neun Partien, fünf Siege, 2,67 Gegentore/Spiel, 91,2 Prozent Fangquote und ein Shutout in 2023 sowie sechs Partien, drei Siege, 2,84 Gegentore/Spiel, 92,4 Prozent Fangquote und ein Shutout in 2024.

Dass die Flames 2024/25 überhaupt von den Stanley Cup Playoffs träumen durften und am Ende nur aufgrund eines Sieges weniger nicht das Ticket lösten, war allen voran Wolf zu verdanken. Das Torwart-Talent spielt seit Jahren konstant auf ganz hohem Niveau, soll 2025/26 erneut eine starke Saison folgen lassen und Calgary nach drei Jahren ohne Playoffs dorthin zurückführen.

NSH@CGY: Wolf hält bei Sieg 29 Schüsse

Wer sticht als Top-Spieler heraus?

Calgarys Stärke war zuletzt das Kollektiv. Star-Spieler, die mit über einem Punkt pro Spiel herausstechen, gab es keine. Stattdessen hatten die Flames 18 verschiedene Torschützen, was für eine gute Tiefe spricht. Soll die Rückkehr in die Playoffs gelingen, braucht es aber auch zuverlässige Scorer, die dann zuschlagen, wenn es kein anderer tut. Wer also könnte in diese Rolle schlüpfen?

Am ehesten ist das Nazem Kadri und Jonathan Huberdeau zuzutrauen. Kadri, ein Center, der unter die Haut geht, spielte vier Über-50-Punkte-Saisons in Folge und war zuletzt Top-Scorer der Flames (82 Spiele, 35-32-67). Huberdeau, der 2022 als Assist-Maschine von den Florida Panthers kam, legte jüngst seine bislang beste Saison in Calgary hin und schloss hinter Kadri als zweitbester Scorer ab (81 Spiele, 28-34-62).

Verbessern sich die Flames auch ohne Neuzugänge?

Wenn dein Top-Neuzugang ein Ersatztorwart ist, dann muss ein Push von innerhalb des vorhandenen Kaders kommen, um sich zu verbessern. Genau darauf hofft Calgary in der Saison 2025/26 und setzt dabei auf neue Talente und Entwicklungen bei bereits gestandenen Spielern.

Unter den Talenten könnten die beiden Offensivverteidiger Zayne Parekh (19) und Hunter Brzustewicz (20) für Impulse an der blauen Linie sorgen. Im Sturm haben Matt Coronato (22) und Connor Zary (23) das Zeug für einen noch größeren Einschlag.

Zu den möglichen Breakout-Kandidaten, die bereits über 23 Jahre alt sind, zählen Yegor Sharangovich (27), Joel Farabee (25) und Morgan Frost (26).

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