Schlüsselspieler
Die überraschend starke Vorsaison wäre nicht gelungen, hätte Calgary nicht einen Senkrechtstarter zwischen den Pfosten gehabt: Rookie Dustin Wolf verzückte in 53 Spielen mit einer 29-16-8-Bilanz, 2,64 Gegentoren/Spiel, 91 Prozent Fangquote und drei Shutouts. Nicht ohne Grund stand der in Gilroy in Kalifornien geborene Torwart unter den drei Finalisten für die Calder Trophy, die an den besten Rookie der Saison verliehen wird (Gewinner: Lane Hutson, Montreal Canadiens; Weiterer Finalist: Macklin Celebrini, San Jose Sharks). Der 24-Jährige wird 2025/26 erneut eine Menge Verantwortung schultern müssen.
Dies gilt selbstredend für die Routiniers im Sturm wie Nazem Kadri (34), Jonathan Huberdeau (32), Mikael Backlund (36) oder Blake Coleman (33) sowie in der Verteidigung wie MacKenzie Weegar (31) und Rasmus Anderson (28). Kadri (82 Spiele, 35-32-67) und Huberdeau (81 Spiele, 28-34-62) waren die einzigen beiden Spieler, die auf mehr als 50 Scorerpunkte kamen. Den nächsten großen Schritt in ihrer Entwicklung sollen Morgan Frost (26) und Joel Farabee (25) in der kommenden Saison gehen.
Spieler aus dem DACH-Raum
Fehlanzeige
Stärken
In keiner Schlüssel-Statistik waren die Flames in der zurückliegenden Saison unter den Top 10. Die große Stärke der Mannschaft von Trainer Ryan Huska ist, dass jeder Akteur etwas beiträgt. So hatte Calgary im Vorjahr 28 (!) verschiedene Torschützen. Gerade weil die Flames nicht abhängig von einzelnen Spielern sind, macht sie das schwerer auszurechnen und weniger anfällig für verletzungsbedingte Ausfälle.
Verbesserungspotenziale
In allen Bereichen ist noch Luft nach oben: Offensive, Defensive, Special Teams. Personell ist Calgary in der Tiefe ganz gut aufgestellt, doch fehlt noch der ein oder andere Volltreffer in der Spitze. Das gilt insbesondere für die linke Verteidiger-Seite, aber auch für den Top-6-Sturm. Das Ziel der Flames ist, diese Spieler zunächst selbst zu entwickeln.
Vielversprechende Talente
Große Hoffnungen auf eine goldene Zukunft ruhen auf Offensivverteidiger Zayne Parekh (19). Der 1,83 Meter große Rechtsschütze wurde im NHL Draft 2024 in der 1. Runde an 9. Stelle ausgewählt und war in der abgelaufenen Saison mit 107 Scorerpunkten (61 Spiele, 33-74-107) für die Saginaw Spirit der punktbeste Abwehrspieler in der WHL. Bei seinem NHL-Debüt für die Flames traf Parekh direkt ins Tor und wird nun um einen Kaderplatz kämpfen. Mit dem offensiven Hunter Brzustewicz (20; Draft 2023, 3. Runde, 75. Stelle) und dem eher defensiven Yan Kuznetsov (23; Draft 2020, 2. Runde, 50. Stelle) wissen die Flames zwei weitere hochtalentierte Abwehr-Talente in ihrer Prospects-Pipeline.
Im Angriff hat Matt Coronato (22) längst Spuren in der NHL hinterlassen. Der Erstrunden-Pick aus dem Jahr 2021 (13. Stelle) war in seiner ersten vollen NHL-Saison ein wichtiger Scorer (77 Spiele, 24-23-47) und könnte nun sogar einen Platz in der ersten Sturmreihe erobern. Bereits jetzt auf dem Rader sollte man außerdem Spielmacher Cole Reschny (18; Draft 2025, 1. Runde, 18. Stelle), Zwei-Wege-Stürmer Samuel Honzek (20; Draft 2023, 1. Runde, 16. Stelle) und den technisch beschlagenen Flügelflitzer Matvei Gridin (19; Draft 2024, 1. Runde, 28. Stelle) haben.
Playoff-Chancen
Calgary dürfte erneut im Rennen um die Wildcard-Plätze in der Western Conference mitmischen. Da junge Spieler immer gewissen Leistungsschwankungen unterliegen können, sind aber auch Rückschläge nicht auszuschließen. Geht es bei den meisten von ihnen aber in die richtige Richtung, könnte die Playoff-Durststrecke überwunden werden.