32-in-32 Pittsburgh Penguins main breakdown for DE

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32-in-32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2025/26 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe die Analyse der Pittsburgh Penguins

Nach drei verpassten Playoff-Teilnahmen in Serie beendeten die Pittsburgh Penguins die Saison 2024/25 mit einer Bilanz von 34-36-12 und 80 Punkten auf Rang sieben der Metropolitan Division. Offiziell besiegelt wurde das Ausscheiden am 7. April nach einer Niederlage bei den Chicago Blackhawks. In Summe erzielten die Penguins 242 Tore, kassierten jedoch 287 Gegentreffer. Das entsprach ligaweit Platz 29. Zugleich stach das Powerplay mit 25,8 Prozent als sechstbeste Quote der NHL positiv hervor, während das Penalty Killing mit 77,8 Prozent im Mittelfeld landete. Diese Kennzahlen zeichnen ein klares Bild: offensiv gefährlich, defensiv zu löchrig.

Sieh dir die 5 besten Tore der Penguins aus der abgelaufenen Saison an

Die wichtigsten Kaderveränderungen

Die wichtigste personelle Weichenstellung erfolgte hinter der Bande. Nach zehn Jahren trennten sich die Penguins und Head Coach Mike Sullivan am 28. April 2025 in gegenseitigem Einvernehmen. Wenige Tage später heuerte Sullivan bei den New York Rangers an. Am 4. Juni präsentierte Pittsburgh Dan Muse als neuen Cheftrainer.

Der 42-Jährige kommt mit USA-Hockey-Hintergrund, einem Ruf als Entwickler junger Spieler und NHL-Assistentenerfahrung in Nashville sowie New York nach Pittsburgh. Kyle Dubas betonte, Muse sei „außergewöhnlich gut geeignet“ für die Aufgabe bei den Penguins. Ergänzt wurde der Stab durch die Co-Trainer Todd Nelson, Nick Bonino und Rich Clune sowie Ende Juni durch Mike Stothers.

Im Spielerkader stand der Juli im Zeichen eines breit angelegten Neustarts in der Tiefe und eines klaren Signals im Tor. Pittsburgh holte Goalie Arturs Silovs in einem Trade aus Vancouver und gab dafür Prospect Chase Stillman sowie einen Viertrundenpick 2027 ab. Für die Defensive kam Matt Dumba per Trade aus Dallas.

Alexander Alexeyev unterschrieb für ein Jahr, und via Trade mit den Buffalo Sabres stieß Connor Clifton zur blauen Linie. Im Gegenzug gingen Conor Timmins und Isaac Belliveau zu den Sabres. Zudem sicherte sich Pittsburgh mehrere Kurzzeit-Deals. Die Stürmer Anthony Mantha und Rafael Harvey-Pinard sowie Verteidiger Phil Kemp unterschrieben für ein Jahr.

Dazu kamen Zweijahresverträge für Justin Brazeau, Parker Wotherspoon und Caleb Jones. Bereits am 1. Juli hatte man mit Philip Tomasino (1 Jahr/1,75 Mio. $) und Connor Dewar (1 Jahr/1,1 Mio. $) zwei flexible Bottom-Six-Forwards gebunden. Alex Nedeljkovic wurde am gleichen Tag für einen Drittrundenpick 2028 nach San Jose abgegeben. Ein weiteres Indiz für das neue Goalie-Setup.

Schlüsselspieler

An der Spitze bleibt alles um Sidney Crosby, Evgeni Malkin und Kris Letang organisiert. Die drei stehen vor ihrer 20. gemeinsamen Saison im selben Team, eine historisch einzigartige Konstellation im nordamerikanischen Profisport. Crosby geht sie nach seiner am 16. September 2024 unterzeichneten Zweijahres-Verlängerung (8,7 Mio. $ AAV bis 2026/27) als langfristig gebundener Taktgeber an. In der Regular Season 2024/25 führte er die Penguins mit 91 Punkten an. Rickard Rakell markierte 35 Saisontreffer und war damit bester Torschütze des Teams. Letang bleibt der Fixpunkt der Verteidigung und erhält mit Dumba und Clifton zwei physische, rechtsschießende Entlastungen, die Minuten abnehmen können.
Im Tor eröffnet der Zugang von Arturs Silovs spannende Möglichkeiten. Der 24-Jährige kommt als junger, entwicklungsfähiger Keeper aus einer Organisation, die zuletzt regelmäßig NHL-fähige Goalies hervorbrachte. Für Pittsburgh ist der Move vor allem strategisch. Die Abgabe von Alex Nedeljkovic schafft Raum für ein neu sortiertes Tandem und erhöht den internen Wettbewerb.

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Fehlanzeige

Stärken

Die auffälligste Stärke der Penguins ist die Qualität der Top-Reihe und des Überzahlspiels. Dass Crosby noch immer als Punktelieferant auf Spitzenniveau agiert und Flügel wie Rakell zuverlässig treffen, stützt diese Einschätzung mit klaren Statistiken.

Ebenfalls als Plus zu verbuchen ist die Klarheit der sportlichen Linie. Dubas umriss am Draft-Tag das Spannungsfeld zwischen kurzfristiger Wettbewerbsfähigkeit und dem Aufbau der „nächsten Ära“, ohne dabei in einen offenen Rebuild zu verfallen. Die Verpflichtung eines Coachs mit Entwicklungsschwerpunkten, mehrere kosteneffiziente Einjahresverträge in der Tiefe und Trades für junge Spieler zeigen, dass Kurs und Kommunikation zusammenpassen.

Verbesserungspotenziale

Die größte Baustelle liegt in der Defensive. 287 Gegentore in 82 Spielen (Rang 29) und 3,50 Gegentore pro Partie verweisen auf strukturelle Themen: Zu viele Abschlüsse aus dem Slot, Probleme beim Aufräumen vor dem eigenen Tor und eine Penalty-Kill-Quote, die mit 77,8 Prozent nur mittelmäßig war. Dass Pittsburgh im Juli die rechte Abwehrseite mit Dumba und Clifton gezielt verstärkte und zusätzlich Wotherspoon sowie Alexeyev band, adressiert genau dieses Feld mit Qualität und Physis in der zweiten/dritten Paarung sowie Flexibilität bei Verletzungen. Ob das genügt, wird sich zeigen müssen.

Ein zweites Feld ist das Fünf-Gegen-Fünf-Scoring jenseits der Top-Reihe. Der Angriff erzielte 242 Saisontore (Rang 18). Das ist solide, aber nicht gut genug, um eine schwächere Defensive zu kompensieren. Hier helfen die Neuzugänge für die Kadertiefe. Sie erhöhen die Durchschlagskraft in den Formationen zwei und drei und senken gleichzeitig die Abhängigkeit von Crosby.

Vielversprechende Talente

Pittsburgh hat in kurzer Zeit eine beachtlich interessante Prospect-Pipeline aufgebaut. Rutger McGroarty und Ville Koivunen rückten bereits 2024/25 ins NHL-Team und sammelten die ersten Eindrücke auf Top-Niveau. Beide stehen prototypisch für den gewünschten Mix aus Skill, Schussgefahr und Spielintelligenz auf dem Flügel. In der Defensive führt der Erstrunden-Pick von 2022, Owen Pickering, die Gruppe an, flankiert von Harrison Brunicke. Der 2025er Draft brachte mit Ben Kindel, Bill Zonnon und Will Horcoff drei weitere Erstrunden-Stürmer dazu.

Playoff-Chancen

Die Ausgangslage ist eindeutig: Pittsburgh verfehlt seit dem Jahre 2023 die Endrunde, hatte 2024/25 zwar ein erstklassiges Powerplay, ließ aber zu viele Chancen und Tore zu. Die Organisation hat darauf reagiert und den Trainer gewechselt. Dazu kommt eine gezielte Stabilisierung der Abwehr und mehr Breite im Sturm, um Crosby zu entlasten. Mit neuen Optionen auf der Torhüter-Position sollen der Konkurrenzkampf angeheizt und die Statistiken verbessert werden.

Ob dieser Mix 2025/26 für den großen Sprung reicht? Fraglich. Kann Crosby weiter so punkten und schlagen alle Neuzugänge wie gewünscht ein, reicht es für die Playoffs. Sollte die Defensive weiter wackelig sein, könnte es für die Penguins erneut eng werden.

Erlebe noch einmal alle Tore aus der letzten Saison der Spieler der Pittsburgh Penguins für 2025/26

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