Die Buffalo Sabres haben am Montagabend im Enterprise Center mit 4:2 bei den St. Louis Blues gewonnen und damit ihre Siegesserie auf neun Spiele ausgebaut. Den Siegtreffer erzielte Zach Benson mit einem Schlag aus der Luft.

Bensons Baseball-Tor verlängert die Siegesserie

Neun Siege in Folge - eine solche Serie gab es für die Sabres zuletzt vor mehr als sieben Jahren: Vom 8. bis 27. November 2018 konnten gar zehn Spiele am Stück gewonnen werden.

„Es gibt viel Charakter in dieser Kabine“, erklärt Benson den aktuellen Lauf. „Jeder weiß, dass wir die Fähigkeiten haben, aber es geht auch darum, wie viele Schüsse wir blocken oder wie viele Pucks wir über die Bande rausbringen. Es sind die kleinen Dinge, während eines Spiels, die zählen. Wir machen gerade alle Details richtig.“

Benson selbst war es, der das Zünglein an der Waage spielte. Ryan McLeod drang auf den linken Flügel bis zur Grundlinie durch und schleuderte den Puck mit der Rückhand vors Tor, wo Jack Quinn die Scheibe Richtung Tor lenkte. Den nach oben abprallenden Puck fasste Benson technisch anspruchsvoll aus der Luft ab und besorgte den 3:2-Siegtreffer (42.).

„Ich war irgendwie zur richtigen Zeit am richtigen Ort und habe ihn reingeschlagen“, beschrieb der 20-jährige Kanadier seinen außergewöhnlichen Treffer. „Die Stimmung hier ist ziemlich gut, oder? Es ist toll, ein Teil davon zu sein, und ich möchte einfach weitermachen.“

BUF@STL: Benson fasst den nach oben abgefälschten Puck aus der Nahdistanz aus der Luft ab

Dauer-Druck ab dem zweiten Drittel

Zunächst sah es so aus, als könnte St. Louis den Lauf der Sabres stoppen. Auf das 0:1 von Noah Ostlund (3.) reagierten die Blues mit einem Doppelschlag durch Brayden Schenn (6.) und Jimmy Snuggerud (9.) und führten nach dem ersten Drittel mit 2:1.

„Wir haben sie im zweiten Drittel ausgespielt und das Spiel in unsere Richtung gelenkt“, sagte Buffalos Trainer Lindy Ruff. „Wir hatten ein paar gute Wechsel in der Offensivzone und haben daraufhin ein noch besseres drittes Drittel folgen lassen, in dem wir nur zwei Torschüsse zugelassen haben.“

In der Tat dominierten die Sabres das zweite (14:7 Torschüsse) und dritte Drittel (12:2 Torschüsse) und erntete dafür den verdienten Lohn.

Angefangen mit dem 2:2 durch Alex Tuch, der mit einem Laser-Schuss vom rechten Faceoffkreis unter die Latte traf (36.). „Wir haben ihre Verteidigung nach hinten gedrängt. ‚Sammy‘ (Mattias Samuelsson, d. Aut.) hat mich freigespielt und ich konnte treffen“, freute sich Tuch.

Nach Bensons herrlichen Führungstreffer machte Peyton Krebs mit einem Empty-Net-Treffer zum 4:2-Endstand den Deckel drauf. Ein Ergebnis, das laut Ruff auch durchaus höher hätte ausfallen müssen: „Wenn man sich ansieht, wie wir das zweite und dritte Drittel gespielt haben, dann konnten wir sie zwar nicht abschütteln, aber wir hatten die meisten Chancen und fast jede Gelegenheit, das Spiel zu entscheiden“, so der Sabres-Headcoach.

Defensive, Goaltending und Secondary Scoring

Seit dem 9. Dezember ist Buffalo die beste Mannschaft in der gesamten NHL (9-0-0, 31:17 Tore) und stellt ligaweit die beste Defensive in diesem Zeitraum (im Schnitt 1,89 Gegentore/Spiel).

Das liegt zweifelsohne auch an grundsoliden Torhüterleistungen von Alex Lyon (sechs Starts, 2,22 Gegentore/Spiel, 91,9 Prozent Fangquote), Ukko-Pekka Luukkonen (zwei Starts, 1,0 Gegentore/Spiel, 96 Prozent Fangquote) und Colten Ellis (ein Start, sechs Saves, 100 Prozent Fangquote). In St. Louis stoppte Lyon 16 von 18 Schüssen (88,9 Prozent Fangquote).

Zudem verteilten die Sabres die Verantwortung auf mehrere Schultern: In den letzten neun siegreichen Spielen punkteten 16 verschiedene Spieler bei zwölf verschiedenen Torschützen. Zehn Spieler sammelten mindestens fünf Scorerpunkte und trafen mindestens doppelt. Einer von ihnen ist Josh Norris (sieben Spiele, 3-2-5), der nach seinem Comeback einen spürbaren Schub gab und Leistungsträger wie Tage Thompson (neun Spiele, 5-6-11) oder Alex Tuch (acht Spiele, 2-4-6) in der Spitze hervorragend ergänzt.

Dahlin gibt Comeback

Es scheint, als wäre in Buffalo in den letzten Tagen und Wochen aber weit mehr passiert. Eine Szene, die das zeigt, war der vorausgegangene 4:1-Heimsieg gegen die Boston Bruins, bei denen Abwehrchef und Kapitän Rasmus Dahlin fehlte. Der Schwede war zu seiner Verlobten in die Heimat gereist, um sie bei ihrer Herztransplantation zu unterstützen. Dahlin machte die Nacht durch und verfolgte das Spiel live im TV.

„Die Jungs wollten das Spiel für ‚Ras‘ gewinnen“, hatte Ruff damals gesagt. „Ich habe mit ihm gesprochen und ihm gesagt, dass er ins Bett gehen soll. Er wollte aber wach bleiben und das Spiel sehen. Ich hätte fragen sollen, ob seine Eltern damit einverstanden sind, dass er so lange aufbleibt.“

Am Montag kehrte Dahlin zurück, spulte direkt wieder 23:40 Minuten Eiszeit ab (fünf Torscüsse, ein Check) und half den Sabres dabei, die unglaubliche Siegesserie auszubauen.

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