Tom Kühnhackl fühlt sich gut vorbereitet
Der Landshuter spricht im Interview über seinen Sommer, das Trainingsprogramm und seine Rolle
von Stefan Herget / NHL.com/de Chefautor
Tom Kuhnhackl hat mit den Pittsburgh Penguins zweimal in Serie den Stanley Cup gewonnen und damit etwas erreicht, was vor ihm noch keinem anderen Deutschen gelungen ist. Der 25-jährige Landshuter hatte aber persönlich keine so erfolgreiche Saison 2016/17, denn auch aufgrund von Verletzungen hatte er häufig nur eine Zuschauerrolle. Selbst im Stanley Cup Finale und große Teile der Playoffs war Kühnhackl außen vor.
Trotzdem hat er sich wieder durchgesetzt und stand im ersten Saisonspiel am Mittwoch gegen die St. Louis Blues (4:5 OT) in der Aufstellung. Vor dem Auftakt hat NHL.com/de mit Kühnhackl ein exklusives Interview zu seiner Vorbereitung, der Teamausrichtung und seine Rolle geführt.
Wie ist Dein Sommer verlaufen?
Kühnhackl: "Es gibt immer etwas Positives und etwas Negatives, wenn man so einen kurzen Sommer hat. Positiv ist es natürlich, wenn du in den Playoffs weit kommst und sogar das Glück hast den Stanley Cup zu gewinnen, so wie wir. Dann ist der anschließende Sommer besonders schön, auch wegen der Feierlichkeiten. Doch dann bleibt nicht viel Zeit und der August und September kommen schnell und die intensive Vorbereitung beginnt."
Es war jetzt das zweite Jahr, dass Ihr einen kurzen Sommer hattet. Hast Du einen Unterschied bemerkt?
Kühnhackl: "Letztes Jahr war es anders, weil wir die Olympia-Qualifikation mit der Nationalmannschaft hatten, so dass es einige Reisen mit Auswärtsspielen waren. Es war also ein noch kürzerer Sommer, wo es schwierig war vernünftig zu trainieren und an verschiedenen Bereichen meines Spieles intensiv zu arbeiten. In diesem Sommer konnte ich immerhin über zwei Monate täglich intensiv arbeiten und ich denke, dass ich einige Dinge verbessern konnte."
Was waren Deine Ziele, an denen Du im Sommer gearbeitet hast?
"Ich wollte einfach so gesund wie möglich werden. Ich hatte mit einigen Verletzungen in den letzten Jahren zu kämpfen. Der Sommer ist ein guter Zeitpunkt deine schwachen Stellen zu stärken und daran zu arbeiten. Das habe ich verstärkt in den letzten beiden Jahren getan und es sollte sich auszahlen."
Fühlst Du Dich jetzt gesund und bist du bereit?
"Ich fühle mich gerade richtig gut. Natürlich ist das Trainingscamp anstrengend und eine schwierige Zeit, aber auf der anderen Seite weiß man, dass es bald losgeht. Dadurch ist eine gewisse Vorfreude dabei."
Letztes Jahr hattet Ihr wenige Veränderungen im Kader, doch dieses Jahr waren es einige mehr. Wie schätzt du das für Euch ein?
Kühnhackl: "Klar, wir haben einige Schlüsselspieler verloren, aber auf der anderen Seite kamen gute Spieler hinzu. Ich denke Veränderungen gehören einfach dazu und jeder, der neu hinzugekommen ist, hat sich gut eingefügt. Wir vertrauen uns gegenseitig und das ist eine der großen Stärken hier bei uns."
Aber hat sich dadurch die Identität der Mannschaft geändert?
Kühnhackl: "Nein ich denke nicht. Das ist die gleiche wie sie schon Jahre zuvor war. Die Identität dieser Mannschaft liegt in ihrer Schnelligkeit und die gute Art zu verteidigen. Natürlich sind die Special Teams ein wichtiges Thema, insbesondere durch die neuen Regeln. Das wird noch mehr einen wichtigen Teil des Spiels ausmachen."
Gab es dann taktische Änderungen oder wurde die Ausrichtung geändert?
Kühnhackl: "Ich denke wir haben einige gute Vorbereitungsspiele gezeigt und dort angedeutet, dass wir weiterhin ein gutes Team sind, aber es wichtig sein wird, weniger Strafzeiten zu nehmen, weil das ein Faktor werden wird. Ich hoffe wir können uns hier im Verlauf der Saison entwickeln und die Herausforderung annehmen, weniger auf der Strafbank zu sitzen, die Unterzahlsituationen zu meistern und unsere Überzahlspiele zu nutzen."
Video: DET@PIT: Kuhnhackl schießt SHG nach Letangs Vorlage
Ist die erneute Titelverteidigung, als der dritte Titel in Folge ein Thema für Dich?
Kühnhackl: "Nein nicht wirklich. Die Saison fängt gerade erst an und es muss bis zum Ende viel Eishockey gespielt werden. Wir konzentrieren uns zunächst auf den Saisonstart und dann sehen wir nach und nach weiter."
Wie siehst Du Deine Rolle im Team oder hoffst Du auszufüllen?
Kühnhackl: "Ich möchte der Mannschaft so gut es geht helfen. Natürlich meine Schnelligkeit, sowie die Physis zu nutzen und die Checks zu setzen sind Schwerpunkte meines Spiels. Aber ich möchte mich auch wie in der Vergangenheit in Unterzahl einbringen und viele Schüsse blocken. Das sind die Bereiche, wo ich mich am besten einbringen kann."