Colorado Avalanche v Winnipeg Jets

Die Winnipeg Jets haben das Top-Spiel in der Central Division gegen die Colorado Avalanche am Samstagabend im Canada Life Centre klar und deutlich mit 6:2 gewonnen. Nach sechs Siegen aus den letzten sieben Partien starten die Jets durch und sind plötzlich Spitzenreiter in ihrer Division. Winnipeg profitierte von starkem Goaltending, seiner Stärke bei Gleichzahl und viel Tiefe im Kader. Der Schweizer Flügelstürmer Nino Niederreiter zählte erneut zu den Torschützen.

Wehe wenn Winnipeg führt

„Das Team spielt überragend“, sagte Jets-Trainer Rick Bowness. „Und das auf einem konstanten Niveau. Wir lassen uns von den Höhen und Tiefen nicht beeinflussen. Wir spielen immer gleich. Und genau so wollen wir auch weitermachen.“

Gegen den Division-Rivalen aus Colorado erwischte Winnipeg dank seiner Effektivität einen guten Start. Sechs Torschüsse im ersten Drittel reichten den Kanadiern für zwei Tore.

„Schlecht. Das war ein schwacher Start“, kritisierte Avalanche-Trainer Jared Bednar. „Die Jets waren von Anfang an das entschlossenere, bereitere und schnellere Team im ersten Drittel und plötzlich liegst du um zwei Toren hinten. Ab dem zweiten Drittel waren wir dann engagierter, sind aber nicht hinter die Verteidiger gekommen und haben es nicht geschafft, genug Offensive zu kreieren, die du brauchst, um gegen die Jets bestehen zu können. Insbesondere dann, wenn du zurückliegst.“

Das bestätigen auch die Statistiken. Winnipeg gewann in dieser Saison 14 von 16 Spielen, in denen es nach dem zweiten Drittel führte (14-1-1). Nur die Vancouver Canucks haben ligaweit einen besseren Wert (17 Siege).

COL@WPG: Niederreiter erhöht Führung auf 5:1

Viel Tiefe im Kader: Drei Sturmreihen schlagen zu

An diesem Abend stand es zur zweiten Pause schon 3:0. Mit Doppelpacker Gabriel Vilardi (2-0-2), den Torschützen Nikolaj Ehlers (1-1-2), Alex Iafallo (1-1-2) und Vladislav Namestnikov (1-1-2) sowie den Multi-Assistgebern Josh Morrissey (0-2-2) und Mark Scheifele (0-2-2) hatte Winnipeg insgesamt sechs Multi-Punkte-Spieler. Weil auch der Schweizer Nino Niederreiter per Direktabnahme seinen achten Saisontreffer zum 5:1 erzielte (49.), hatten die Jets auch fünf unterschiedliche Torschützen aus drei Sturmreihen (Ehlers|Scheifele|Vilardi, Perfetti|Namestnikov|Iafallo, Niederreiter|Lowry|Appleton).

„Namestnikov und Perfetti haben tolle Spielzüge gezeigt und waren großartig im Forechecking. Wir haben das gut gemacht, dass wir ihre Verteidiger unter Druck gesetzt haben“, sagte Iafallo, der erstmals seit 19 Spielen wieder ins Tor traf (am 2. November bei der 2:5-Niederlage bei den Vegas Golden Knights). „Ich will auch zur Offensive beitragen, aber manchmal kannst du es nicht erzwingen, du musst einfach dein Spiel spielen und es werden gute Dinge passieren. So ging es mir in den letzten Wochen, ich habe einfach versucht, der Mannschaft zu helfen.“

Eine Menge Sonderlob verdiente sich Doppelpacker und Matchwinner Vilardi: „Er hat tolle Hände, viel Geduld mit dem Puck und hat eine gute Übersicht auf dem Eis. Er ist ein großer, starker Junge, gegen den man nicht gerne spielt, aber sein Können ist richtig krass unterschätzt. Er hat ein feines Gespür dafür, wann er einen Pass spielen soll und wann nicht. Er wartet lange genug lässt den Spielzug sich entwickeln. Dann ergreift er die Chance“, beschrieb Rick Bowness die Vorteile des Stürmers. 

„Er hat sich stark verbessert“, findet auch Iafallo. „Ich kann euch sagen, dass er jetzt mehr Selbstvertrauen mit dem Puck hat und in dieser Reihe gut spielt. Es macht Spaß, das zu sehen.“

Die Jets haben elf Spieler mit mindestens fünf Toren, sowie acht Spieler mit mindestens 15 Scorerpunkten in ihrem Kader. 

„Die Tiefe in dieser Mannschaft ist fantastisch“, freut sich Bowness. „Aufgrund dessen sind wir als Team erfolgreich. Unser Spiel bei 5-gegen-5 ist richtig gut.“

Tatsächlich erzielte Winnipeg bei 5-gegen-5 die sechstmeisten Tore (65) sowie die wenigsten Gegentore (42) in der gesamten NHL.

Hellebuyck ein Faktor – Viel Lob für Vilardi

Ein großer Faktor bei den Jets ist Torwart Connor Hellebuyck. Gegen Colorado wehrte der Schlussmann 30 von 32 Schüssen ab und kam auf eine Fangquote von 93,8 Prozent. Er gewann seine letzten fünf Starts allesamt und steht mittlerweile bei 15 Siegen – so viele wie außer ihm nur Vancouvers Thatcher Demko vorweisen kann.

Hinzu kommt, dass sich Winnipeg auch noch im Powerplay steigern konnte. Gegen die Avalanche hatten die Jets eine Erfolgsquote von 50 Prozent (1/2), zuvor gab es in fünf Spielen kein einziges Überzahl-Tor (0/14).

Überhaupt ist das Team aus der Provinz Manitoba in kaum einem statistischen Wert ganz vorne, allerdings bei den meisten Zahlen konstant im oberen Drittel vertreten. Bowness und sein Team machen also nicht viel falsch, was sich auch in der Tabelle widerspiegelt: Winnipeg (18-9-2) ist neuer Spitzenreiter in der Central Division und ist punktgleich mit den Favoriten Dallas Stars (17-8-4) und Colorado Avalanche (18-10-2).

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