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Für die Carolina Hurricanes hat die turbulente Playoff-Fahrt am Donnerstagabend ein jähes Ende genommen. In Spiel 4 des Eastern Conference Finales mussten sie sich den Boston Bruins deutlich mit 0:4 geschlagen geben. Nach vier Niederlagen in vier Begegnungen der Best-of-Seven-Serie verabschiedeten sie sich in die Sommerpause.

Carolina hatte sich zum Überraschungsteam der Stanley Cup Playoffs gemausert. In der ersten Runde schalteten sie Vorjahreschampion Washington Capitals in sieben emotionalen Spielen aus. Die enorme Freude entlud sich, als die Hurricanes in der zweiten Overtime von Spiel 7 den entscheidenden Treffer erzielten. In der folgenden Runde landeten sie einen 4:0-Sweep gegen die New York Islanders und waren auf dem Höhepunkt der Glücksgefühle angelangt.
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Danach erreichte ihre Reise nach vier Auftritten gegen die Bruins die Endstation. Boston erwies sich als zu harter Brocken, der dem Kontrahenten aus Raleigh in beinahe allen Belangen überlegen war und mit Ausnahme von Spiel 3 jeweils deutliche Siege einfuhr.
"Der Tank war seit geraumer Zeit leer", gestand Carolinas Kapitän Justin Williams und dachte dabei an den seit fast fünf Monate anhaltenden Kampf - erst um die Playoff-Plätze, dann ums Weiterkommen. "Wir sind nur noch wegen dem Adrenalin und dem puren Willen gerannt", sagte er. "Es ist immer schwer, wenn man Niederlagen schlucken muss. Vor allem, wenn dadurch alles so abrupt endet wie jetzt. Ich hätte nie gedacht, dass das Conference Finale so leise ablaufen würde. Aber manchmal muss man eben seinen Hut ziehen. Boston hat großartig gespielt", ergänzte Williams.
Von Torhüter Tuukka Rask, der den Bruins in jedem Spiel ein sicherer Rückhalt war und zum Abschluss in Spiel 4 einen 24-Save-Shutout hinlegte, bis zu Patrice Bergeron, der im letzten Match zwei von vier Bruins-Treffern markierte, erwies sich Boston als mindestens eine Nummer zu groß für die Hurricanes.

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Carolina hatte dieser Übermacht nicht genügend entgegenzusetzen. Vor allem die Offensive brachte im Conference Finale zu wenig zustande. In den vier Begegnungen schossen die Hurricanes gerade einmal fünf Tore.
"Ich weiß, dass wir jetzt gelernt haben, wie hart es ist. Es geht einfach um dieses kleine Stück, das man extra drauflegen muss, um dort zu landen, wo man hinmöchte", analysierte Jordan Staal, der zum ersten Mal seit 2012 wieder in den Playoffs spielte. "Es ist nicht einfach, so weit zu kommen, wie wir es getan haben. Darauf bin ich natürlich sehr stolz. Aber insgeheim hatten wir darauf spekuliert, dass es auch für den nächsten Schritt noch reichen könnte."
Hurricanes-Coach Rod Brind'Amour erkannte die Überlegenheit der Bruins ohne Umschweife an. "Man muss ihnen einfach einen riesen Respekt zollen. Sie sind ein großartiges Team und wir wussten das", betonte er.

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Grund, um allzu lange Trübsal zu blasen, besteht für Carolina indes nicht. Die Mannschaft sammelte wertvolle Erfahrungen, wuchs zu einer verschworenen Einheit zusammen und bewies, dass sie über viel Qualität verfügt. Hoffnungsvolle Talente, wie Sebastian Aho mit zwölf Punkten (fünf Punkte, sieben Assists) oder Teuvo Teravainen mit sieben Toren, führten die Hurricanes in den Playoffs an und sind noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung.
"Natürlich stinkt es jetzt gerade gewaltig. Es schmerzt", sagte Aho zum Aus. "Es ist hart, die Saison auf diese Weise zu beenden. Aber gleichzeitig müssen wir auch das große Ganze sehen, uns an dieses Playoff-Gefühl erinnern. Das wird uns ganz bestimmt in der Zukunft helfen."
Und für die Zukunft dieser hochtalentierten Mannschaft sieht auch der erfahrene Anführer Staal einiges an Potenzial: "Unter die letzten Vier zu kommen, ist für ein junges Team sehr vielversprechend und im Grunde vollkommen ausreichend. Darauf können wir aufbauen. Ich denke, unsere Fans verstehen das. Sie waren alle mindestens genauso begeistert, wie wir selbst auch. Wir wollen so weitermachen und jedes Jahr so auftreten wie in diesen Playoff-Spielen."