Kane schraubte seine Karriereausbeute auf nunmehr 1350 Punkte (494 Tore, 856 Vorlagen) und zog damit an Mats Sundin vorbei auf Platz 31 der ewigen NHL-Scorerliste. Für den 36-jährigen US-Amerikaner ist dieser Abend ein weiterer Schritt Richtung Geschichte: Er benötigt nur noch 25 weitere Punkte, um Mike Modano als punktbesten US-Spieler der Liga zu überholen. „Das bedeutet mir viel“, erklärte Kane später, „aber wichtiger war mir heute, dass wir als Team wieder einen Schritt nach vorn gemacht haben.“
Bei den Ducks endete hingegen die beeindruckende Punkteserie von Leo Carlsson nach elf Spielen. Der 20-jährige Schwede hatte in diesem Zeitraum neun Tore und elf Vorlagen gesammelt, fand diesmal aber kaum Wege durch die konzentriert agierende Defensive der Hausherren.
McLellan mahnt trotz Leistungssteigerung
Auch Dylan Larkin zeigte eine stabile Leistung, erzielte wie Seider ein Tor und bereitete einen weiteren Treffer vor. Die Red Wings, die zuvor drei Niederlagen in Folge kassiert hatten, konnten sich darüber hinaus auf Lucas Raymond und Jonatan Berggren verlassen, die jeweils zwei Vorlagen lieferten.
Die intensiven Einheiten zuvor waren eine direkte Reaktion auf die deutliche 1:5-Pleite gegen die Chicago Blackhawks am Sonntag gewesen. „Die letzten Tage waren miserabel, was auch zu erwarten war“, sagte Detroits Coach Todd McLellan rückblickend. „Jeder von uns – Spieler wie Trainerstab – musste sich an die eigene Nase fassen. Der heutige Erfolg lindert das Elend nur für eine Nacht. Morgen müssen wir wieder aufs Eis und sicherstellen, dass wir aus den vergangenen Tagen wirklich gelernt haben.“
McLellan lobte gleichzeitig die Reaktion seiner Mannschaft, warnte aber davor, sich von einem einzelnen Sieg blenden zu lassen. Nach mehreren Wochen wechselhafter Leistungen brauche es nun Konstanz, um sich im engen Rennen in der Eastern Conference zu behaupten.
Ein Spiel mit vielen Wendungen
Das Duell entwickelte sich schnell zu einer intensiven und unterhaltsamen Begegnung. John Gibson, Detroits Torhüter, parierte 15 von 17 Schüssen gegen seine frühere Mannschaft, bevor er verletzungsbedingt zur zweiten Pause ausgewechselt wurde. Cam Talbot übernahm im Schlussabschnitt und hielt zehn von elf Schüssen. „Gibson musste wegen einer Verletzung am Oberkörper vom Eis“, erklärte McLellan. „Wir wissen noch nicht, wie schwer sie ist.“
Anaheim hielt lange Zeit energisch dagegen. Die Tore von Cutter Gauthier, Chris Kreider und Mikael Granlund reichten dennoch nicht aus, um etwas Zählbares mitzunehmen. Mit nun 11–5–1 rutschte die zuvor so stabile Saisonbilanz der Kalifornier etwas ab – nach sieben Siegen in Serie setzte es nun die zweite Niederlage in Folge.
Seiders Powerplaytor zum 1:0 in der 26. Minute brachte Detroit in Führung, doch die Antwort folgte prompt: Gauthier verwertete einen Konter nach einem erzwungenen Turnover. Rasmussen stellte das 2:1 (33.) her, Kreider (35.) glich erneut aus, ehe Axel Sandin-Pellikka die Gastgeber postwendend abermals nach vorn brachte (36.).