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Die Edmonton Oilers sind nach einem kurzen Tief zurück in der Erfolgsspur. Dank eines Doppelpacks von Leon Draisaitl bezwangen sie am Samstag im heimischen Rogers Place die Nashville Predators mit 3:2. Damit baute er seine Führung in der NHL-Scorerwertung und den Vorsprung auf seinen Teamkollegen Connor McDavid weiter aus. Der Kölner hat nunmehr 85 Punkte (31 Tore, 54 Vorlagen) auf dem Konto. Edmontons Kapitän steht nach seinem Assist gegen die Vertretung aus Tennessee mit 81 Zählern (30 Tore, 51 Vorlagen) auf Platz zwei des Rankings. Die beiden sind das erste Angriffsduo der Oilers seit Wayne Gretzky und Jari Kurri in der Saison 1986/87, das nach 55 Spielen die Marke von 30 Toren und 80 Punkten erreicht hat.

Wichtiger als die nackten Zahlen und der historische Vergleich ist jedoch die Tatsache, dass Draisaitl und McDavid mit ihrem eindrucksvollen Scoring in dieser Saison auch dafür sorgen, dass die Mannschaft zahlreiche Erfolge einfährt und in der Spitzengruppe der Pacific Division mitmischt. Das war in der vergangenen Spielzeit noch anders, als beide die reguläre Saison zwar mit über 100 Scorerpunkten abschlossen, die Oilers bei den Stanley Cup Playoffs aber trotzdem außen vor blieben. Das soll sich in diesem Frühjahr nicht wiederholen.
Nach 55 Begegnungen rangiert Edmonton in der Pacific Division mit 64 Punkten an zweiter Stelle. Der Rückstand auf Tabellenführer Vancouver Canucks beträgt einen Zähler. Allerdings haben die Oilers noch eine Partie in der Hinterhand. Die Aussichten auf die erste Endrundenteilnahme seit 2017 stehen daher gut, wenngleich der Kampf um einen direkten Playoff-Spot in der Gruppe bis zum Schluss spannend bleiben dürfte. Die ersten fünf Teams sind derzeit gerade einmal vier Punkte voneinander getrennt.

NSH@EDM: Draisaitl trifft in Überzahl

Die Partie gegen die Predators begann für die Oilers denkbar schlecht. Nach Treffern von Craig Smith und Nick Bonino lagen sie nach 38 Minuten mit 0:2 hinten. Es drohte die dritte Niederlage in Folge. Doch neun Sekunden vor Ende des zweiten Drittels gelang den Hausherren im Powerplay unter gütiger Mithilfe von Nashvilles Center Kyle Turris der Anschlusstreffer. Er lenkte den Puck mit dem Schlittschuh über die Linie. Alex Chiasson bekam das Tor und McDavid einen Assist gutgeschrieben.
Die Aktion kurz vor der zweiten Pause setzte bei den Oilers neue Kräfte frei. Sie drängten im letzten Abschnitt von Beginn an auf den Ausgleich und wurden nach vier Minuten belohnt. Auf Pass von Ryan Nugent-Hopkins tankte sich Draisaitl auf der linken Seite durch und ließ Predators-Torwart Juuse Saros mit einem platzierten Schlenzer keine Chance. Mit einer sehenswerten Direktabnahme aus dem rechten Bullykreis schlug er zehn Minuten später ein zweites Mal zu und stellte so den Sieg sicher. Das Tor fiel erneut in Überzahl.
"Ich denke, dass unsere Reihe heute Abend sehr gut gespielt hat", sagte Draisaitl nach der Begegnung und würdigte damit zugleich die Leistung seiner Mitspieler Nugent-Hopkins und Kailer Yamamoto. "Wir haben zahlreiche Chancen kreiert und für wichtige Tore gesorgt. Von daher hat alles gepasst." Besonders hob er den Kampfgeist der Oilers hervor. "In dieser Saisonphase ist es wichtig, zusammenzuhalten und nie aufzustecken. Man muss nicht unbedingt schön spielen. Auch für einen dreckigen Sieg bekommt man zwei Punkte", meinte er.

NSH@EDM: Draisaitl trifft zum 30. Mal

Für eine Schrecksekunde sorgte McDavid. Er schlitterte anfangs des Mitteldrittels zusammen mit Nashvilles Defensivmann Dante Fabbro in die Bande und bekam dabei einen Schlag aufs linke Knie ab. Der Mannschaftsführer biss auf die Zähne und setzte das Match fort. Vor dem letzten Durchgang wurde er von der medizinischen Abteilung in der Kabine behandelt.
Im Anschluss an die Partie gab Edmontons Trainer Dave Tippett vorsichtig Entwarnung. "Er hat sich wohl eine Prellung zugezogen. Die Ärzte haben die Blessur mit Eis gekühlt. Ich habe ihn gefragt, ob er weitermachen kann und er hat signalisiert, dass soweit alles okay ist. Von daher glaube ich nicht, dass es sich um etwas Ernstes handelt", teilte er mit. Ein Ausfall McDavids, egal wie lange, käme für die Oilers definitiv zur Unzeit.
In der kommenden Woche ist Edmonton viermal gefordert. Am Dienstag steht zunächst ein Heimspiel gegen die Chicago Blackhawks auf dem Programm (Mi. 3 Uhr MEZ; NHL.tv). Danach folgen Auswärtsauftritte bei den Tampa Bay Lightning am Donnerstag, den Florida Panthers am Samstag und den Carolina Hurricanes am Sonntag.