Während die DEB-Auswahl am Sonntag bei der IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft 2023 nicht zum Einsatz kam, nach den beiden Auftaktpleiten erst einmal durchschnaufen durfte, waren die beiden anderen Nationen aus den DACH-Staaten, die Schweiz und Österreich, am dritten Tag des Turniers wieder gefordert.
Die Eidgenossen blieben dabei in der Erfolgsspur und feierten bei einem ungefährdeten 3:0 gegen Norwegen den nächsten Sieg. Favoritensiege gab es zuvor am Mittag auch von den Vertretungen aus Kanada und den USA. Die Österreicher bestritten das Abendspiel gegen Schweden. Beim 0:5 war das Team gegen die Skandinavier chancenlos.
Schweiz feiert den nächsten Sieg bei der Eishockey-WM
Gegen Norwegen setzten sich die Eidgenossen mit 3:0 durch, während Österreich beim 0:5 gegen Schweden am Abend chancenlos war

© Jari Pestelacci/AP
Norwegen - Schweiz 0:3 (0:2/0:0/0:1)
Zum ersten Mal seit 1939 hat die Schweiz eine IIHF Weltmeisterschaft mit zwei Shutout-Siegen begonnen. Dem 7:0 gegen Slowenien am Samstag ließen die Eidgenossen in der Gruppe B in Riga am Sonntag ein 3:0 gegen Norwegen folgen. Gestern war es Routinier Leonardo Genoni, der den Kasten für die Schweiz sauber hielt. Heute schaffte dieses Kunststück Kollege Robert Mayer, der es am Ende auf 14 Paraden brachte. Die Schweiz hatte mit 26:14 deutlich mehr Schüsse als Norwegen.
Dario Simion und Andrea Glauser erzielten die Tore im ersten Drittel, wobei Marco Miranda bei beiden Treffern den Assist gab. Die Schweizer waren im ersten Drittel absolut dominant, gaben 14:1 Torschüsse ab und gingen mit 2:0 in Führung. Simion eröffnete den Torreigen nach 8:13 Minuten, als er einen Pass von Miranda im hohen Slot aufnahm und mit einem Handgelenkschuss zwischen den Beinen von Norwegens Goalie Andres Amtzen hindurch traf.
Gegen Ende des ersten Drittels sah es schon einmal so aus, als hätten die Schweizer durch Jonas Moser zum zweiten Mal getroffen, doch Norwegen reklamierte erfolgreich Torwartbehinderung. 32 Sekunden vor Ende des ersten Drittels gelang den Schweizern dann dennoch erneut ein Tor: Mirandas Rückhandpass fand Glauser, der den Puck aus kurzer Distanz über Amtzens Handschuh lupfte.
Das zweite Drittel blieb torlos. Drei Schweizer Strafen in Folge, darunter 30 Sekunden 5-on-3, gaben Mayer jedoch einiges zu tun. Erst in der Endphase der Begegnung sorgte Nino Niederreiter für die endgültige Entscheidung, als er 2:18 Minuten vor dem Ablauf der Uhr den Endstand erzielte.
Durch den Sieg in der regulären Spielzeit zog die Schweiz mit Kanada an der Spitze der Gruppe B mit jeweils sechs Punkten gleich.
Schweden - Österreich 5:0 (1:0/2:0/2:0)
Beim Abendspiel gegen Schweden war die Auswahl Österreichs chancenlos. Am Ende stand es 5:0 für die Skandinavier. Torhüter Jesper Wallstedt gab am Sonntag mit 18 Paraden sein Debüt. Die Tre Kronor sind nun seit 120 Minuten ohne Gegentor in Tampere.
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Gegen Deutschland brauchte Schweden Geduld, um einen Weg zu finden. Gegen die Österreicher kam der Durchbruch am Sonntag früh. Nur 3:43 Minuten waren gespielt, als Jonathan Berggrens Schuss flach gehalten wurde, Andre Petersson und Bernd Wolf sich vor dem österreichischen Tor berührten und Par Lindholm den Puck über Bernhard Starkbaum hinweg ins Tor beförderte.
Das frühe Tor führte jedoch weder zu einem schwedischen Aufschwung noch zu einem Einbruch der Österreicher. Der Außenseiter erarbeitete sich in der Folgezeit sogar einige Chancen.Benjamin Nissner lenkte im ersten Powerplay des Spiels einen Schuss von Peter Schneider in die Maschen von Wallstedt. Späterkam Marco Rossi frei vor dem Tor zum Abschluss und der schwedische Torwart hatte Mühe, den Abpraller zu kontrollieren.
Das zweite Tor für den Favoriten fiel in der 27. Minute. Jacob de la Rose setzte sich auf der rechten Seite durch und gab den Puck an den vor dem Tor lauernden Marcus Sorensen ab. Der ehemalige Spieler der San Jose Sharks lupfte den Puck über die Schulter von Bernhard Starkbaum.
Gegen Ende des Mittelabschnitts sorgte dann ein drittes schwedisches Tor für die Entscheidung. Verteidiger Patrik Nemeth gab einen Handgelenkschuss vom rechten oberen Kreis aus ab, wobei Lindholm dem österreichischen Torwart erfolgreich die Sicht nahm.
Im dritten Drittel sorgte Stürmer Leo Carlsson mit seinem ersten WM-Tor für Aufsehen. Der Stürmer aus Orebro, der zusammen mit Lucas Raymond und Alex Nylander in der ersten Reihe spielte, fand auf der linken Seite Platz und verwertete eine Vorlage von Raymond zu seinem ersten Treffer. Dennis Everberg konnte in der 54. Minute noch auf 5:0 erhöhen, womit Schweden seine seit 1947 andauernde Siegesserie bei Weltmeisterschaften gegen die Österreicher ausbaute.
Die weiteren Spiele am Sonntag:
Gruppe A
USA - Ungarn 7:1 (2:1/2:0/3:0)
Das Team USA bleibt in Tampere nach einem 7:1-Sieg gegen Ungarn in der Erfolgsspur. Allerdings begann das Spiel überraschend, musste der Favorit doch erst einen Rückstand aufholen, um die temperamentvollen Ungarn von Kevin Constantine am Ende ungefährdet zu bezwingen. In der fünften Minute ging Ungarn durch Istvan Sofron mit 1:0 in Führung. Erst nach diesem Schreck drehten die US-Boys dann so richtig auf. Noch vor der ersten Drittelpause drehten Alex Tuch (7.) und Nick Bonino (19.) die Partie. Danach folgten noch fünf weitere Treffer der USA. Erneut Bonino (24.), Cutter Gauthier (34.) und Connor Mackey (42) erhöhten auf 5:1, bevor Rocco Grimaldi (45.) und Luke Tuch (57.) das Ergebnis weiter in die Höhe schraubten.
Frankreich - Dänemark 3:4 n.V. (0:2/3:1/0:0/0:1)
Patrick Russell erzielte nach 1:43 Minuten in der Verlängerung den Siegtreffer im Powerplay, als Dänemark Frankreich in der Gruppe A mit 4:3 besiegte. Die Franzosen schafften im zweiten Drittel zweimal den Ausgleich, konnten aber nicht mehr in Führung gehen. Die Dänen von Trainer Heinz Ehlers bleiben mit zwei Siegen in Folge ungeschlagen. In der Verlängerung brachte der französische Verteidiger Florian Chakiachvili Nicklas Jensen zu Fall. Bei der anschließenden Überzahl schlug Russell den französischen Torwart Sebastian Ylonen. Das dänische Powerplay schlug dreimal zu und hat in zwei Spielen bereits fünf Tore erzielt. Nikolaj Ehlers traf erneut in Überzahl. Beim 3:1-Auftaktsieg gegen Ungarn hatte er zwei Powerplay-Tore erzielt. Der Spieler der Winnipeg Jets hat nun genauso viele Tore im Powerplay erzielt (drei) wie in der verletzungsgeplagten NHL-Saison 2022/23 (38 Punkte in 45 Spielen). Die französische Mannschaft von Trainer Philippe Bozon, die ihr Debüt mit einem 2:1-Sieg gegen Österreich in der Verlängerung feierte, zeigte trotz der Niederlage erneut eine starke Leistung.
Schweden - Österreich 19:20 Uhr MESZ
Gruppe B
Slowenien - Kanada 2:5 (1:0/0:3/1:2)
Nach einem schwachen Start, bei dem das Team nach dem ersten Drittel mit 0:1 zurücklag, erzielte Kanada im zweiten Drittel drei Tore und besiegte Slowenien heute Nachmittag im ersten Spiel in Riga am Ende souverän mit 5:2. Der kanadische Verteidiger Mackenzie Weegar erzielte dabei selber ein Tor und steuerte zwei Assists bei. Kanada war Slowenien mit 51:24 Torschüssen deutlich überlegen, und jeder kanadische Spieler durfte sich mindestens einmal versuchen. Der slowenische Torhüter Luka Gracnar zeigte bei der Niederlage eine fantastische Leistung, während der 21-jährige Devon Levi, der bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2021 Kanadas Stammtorhüter war, auf der anderen Seite weit weniger beschäftigt war.
Tschechien - Kasachstan 5:1 (2:0/0:1/3:0)
Tschechien besiegte Kasachstan im zweiten Spiel der beiden Teams bei der IIHF Weltmeisterschaft 2023 deutlich mit 5:1. Die jungen, kämpferischen Kasachen, die gestern Norwegen im Penaltyschießen besiegt hatten, machten den favorisierten Tschechen das Leben schwer und lagen nach dem dritten Drittel nur mit 2:1 zurück. Mit diesem Sieg zieht Tschechien mit Kanada und der Schweiz an der Spitze der Gruppe B gleich und hat nach zwei Spielen ebenfalls sechs Punkte. Kasachstan bleibt bei zwei Punkten und ist Fünfter in der Gruppe. Dominik Kubalik, Lukas Sedlak und Michael Spacek erzielten jeweils zwei Punkte für die Tschechen, die vor allem im Powerplay erfolgreich waren (3:7).

















