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Dank eines Monster-Comebacks punkten die Nashville Predators auch im 18. Spiel in Serie (16-0-2). Im Duell der beiden Wildcard-Anwärter in der Western Conference gegen die Vegas Golden Knights am Dienstag in der Bridgestone Arena kamen die Predators nach einem 0:3- und einen 1:4-Rückstand zurück. Der Aufholjagd setzte Nashvilles Schweizer Kapitän Roman Josi mit dem Overtime-Siegtreffer die Krone auf.

Josis Solo stellt den Spielverlauf auf den Kopf

„Der Glaube an uns ist groß“, betonte Josi. „Wir haben viel Selbstvertrauen in der Kabine, wir vertrauen unserem Spiel total. Wir vertrauen uns auch untereinander, dass wir ein richtig gutes Spiel liefern können. Manchmal klappt das vielleicht nicht, aber wir finden zuletzt oft einen Weg, zurückzukommen. Heute war es wieder so. Ich denke, dass das ein gutes Team auszeichnet.“

Der formstarke Blueliner sorgte selbst für Partystimmung in Nashville, als er 40 Sekunden nach Beginn der Overtime einen Drop-Pass aufnahm, den Puck mit seinem Körper abschirmte, während er zum Tor zog und schließlich am gegnerischen Torwart vorbei einschob (61.).

„Ich hatte ein wenig Abstand zum gegnerischen Stürmer, der mich gedeckt hat. Ich hatte das Gefühl, dass ich einen Schritt schneller war und vors Tor ziehen konnte, also habe ich das gemacht. Der Puck ist mir sogar einmal von der Kelle gesprungen, aber ich habe ihn wiederbekommen“, beschrieb der 33-Jährige aus Bern die spielentscheidende Szene.

Josi kann eine Punkteserie von sieben Spielen (4-7-11) vorweisen und verzeichnete 24 Punkte in seinen letzten 18 Spielen, in denen er nur zweimal nicht auf dem Scoreboard auftauchte. Es war der neunte Overtime-Siegtreffer seiner NHL-Karriere, was der drittbeste Wert für einen Verteidiger ist. Nur Kris Letang (elf bei den Pittsburgh Penguins) und Brent Burns (zehn für die San Jose Sharks) kommen auf mehr.

VGK@NSH: Josi macht das Comeback seiner Mannschaft mit einem wunderschönen OT-Siegtreffer perfekt

Monster-Comeback im dritten Drittel

Nach einem Sieg sah es an diesem Abend lange nicht aus. Zunächst beendete Vegas-Stürmer Ivan Barbashev mit seinem 100. NHL-Treffer (3.) Nashvilles Shutout-Serie nach 156:58 Minuten (zuvor zwei Shutouts in Folge; 3:0 bei den Florida Panthers, 1:0 gegen die Detroit Red Wings). Brett Howden (6.) und Shea Theodore (17.) ließen die Golden Knights bis zur ersten Pause auf 3:0 enteilen.

Im zweiten Durchgang kamen die Predators durch Mark Jankowski zwar auf 1:3 heran (35.), doch William Karlsson stellte 57 Sekunden vor der zweiten Pause den alten Abstand wieder her (40.).

Im dritten Abschnitt präsentierte sich Nashville unfassbar effektiv, erzielte mit acht Torschüssen drei Tore und kam dank Ryan O’Reilly (46.), Filip Forsberg (53.) und Gustav Nyquist (53., im Powerplay) auf 4:4 zurück.

„Mit unseren dritten Dritteln haben wir uns zuletzt einen Namen gemacht“, betonte Forsberg. „Die meiste Zeit sind wir entwischt und haben Führungen ausgebaut. Oder wir sind zurückgekommen und haben noch ausgeglichen. Heute war es eine größere Herausforderung, aber die Jungs haben es erneut bewiesen.“

Predators voll auf Playoff-Kurs

Filip Forsberg (1-2-3) und Ryan O’Reilly (1-2-3) lieferten jeweils ein Drei-Punkte-Spiel. Torwart Juuse Saros zeigte 31 Saves (88,6 Prozent Fangquote) und blieb ab dem dritten Drittel ohne Gegentor.

So bauten die Predators (43-25-4) die längste aktive Punkteserie in der NHL auf nun 18 Spiele aus, feierten sechs Siege in Folge und setzten sich vier Punkte von Verfolger Vegas (39-25-8) ab. Der Vorsprung auf einen Nicht-Playoff-Platz beträgt mittlerweile schon zehn Zähler. Nashville ist damit voll auf Kurs, hat Platz drei in der Central Division schon in Sichtweite und kann die Winnipeg Jets (44-22-6) weiter unter Druck setzen.

Auf dem Spielplan stehen jetzt zwei Auswärtsspiele bei den Arizona Coyotes und den Colorado Avalanche.

„Nicht das Ende der Welt“: Golden Knights bleiben gelassen

Keine Panik gibt es bei Vegas, das selbst in vier Spielen in Folge punktete (3-0-1) und den letzten Wildcard-Rang im Westen mit sechs Punkten Vorsprung auf die St. Louis Blues (38-30-4) hält.

„Es ist nicht das Ende der Welt“, beschwichtigte Golden-Knights-Trainer Bruce Cassidy nach der Niederlage in Nashville. „Solche Abende gibt es eben. Wir entwickeln uns aber in die richtige Richtung. Wir finden immer besser zu unserem Spiel und machen viele Dinge richtig. Im dritten Drittel haben sie alle ihre Chancen genutzt, um ehrlich zu sein.“

Der amtierende Stanley Cup Champion befindet sich auf einem Vier-Spiele-Roadtrip, der ihn nun zu den Winnpeg Jets und Minnesota Wild führen wird.

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