Noch übler sah die Bilanz von Bruins Schlussmann Tuukka Rask aus. Der Finne hatte in seiner NHL-Karriere noch bei keinem Heimspiel gegen das kanadische Traditionsteam das Eis als Sieger verlassen können (0-9-3). Hinzukam, dass der 29-Jährige in der laufenden Saison schon einige Tiefschläge hinnehmen musste. In acht Partien kassierte er mindestens vier Gegentore und nur in einer davon bekam er mehr als 30 Torschüsse auf seinen Kasten. In 19 seiner 46 Saisonauftritte konnte er weniger als 90 Prozent der Schüsse, die auf seinen Kasten kamen abwehren. Die kritischen Stimmen zu Rasks Leistungen wurden immer lauter. Doch sowohl Claude Julien, wie auch sein Nachfolger Bruce Cassidy, der am 7. Februar 2017 als Interimstrainer den Chefposten von Julien übernommen hatte, hielten an Rask fest - es sei dahingestellt, ob mangels Alternative auf der Torhüterposition oder weil sie bemerkt hatten, dass Rask keineswegs in dieser Saison nur auf der Suche nach seiner Form war - in 18 Partien ließ er nämlich auch nicht mehr als ein Gegentor zu.
Am Samstag, beim 4-3 Heimerfolg über die Vancouver Canucks, gönnte Cassidy seiner Nummer 1, die 13 Partien in Folge bestritten hatte, eine Auszeit, damit er am Folgetag gegen die Canadiens auf einen frischen, ausgeruhten Schlussmann zurückgreifen kann. Rask freute sich über den zusätzlichen spielfreien Tag: "Ich glaube, diese Pause tut meinem Körper gut. Der Spielplan ist verrückt. Wenn du fast jeden Tag spielst, dann geht das an deine Physis. Aus einer Pause mit ein paar Trainingseinheiten kommt man wieder frisch zurück."
Cassidys Maßnahme, Rask gegen die Canucks auf die Bank zu setzen, sollte sich als genialer Schachzug erweisen. Rask wehrte beim 4-0 Sieg gegen Montreal alle 25 Torschüsse ab, durfte seinen sechsten Saison-Shutout feiern und verhalf damit den Bruins ihren Heimfluch zu beenden. "Ich würde es noch kein Statement nennen, doch ich glaube, dass wir insgesamt recht gut gespielt haben. Für beide Mannschaften war es das zweite Spiel innerhalb von 24 Stunden. Sie waren im ersten Drittel etwas besser, doch wir gingen in Führung und konnten diese mit zwei schönen Toren ausbauen", beschrieb Rask gegenüber NHL.com seine Sicht auf die Partie und stellte dabei seine eigene Leistung in den Hintergrund.