Premierentore für Wright und Kovacevic

Zum ersten Mal kam es in der NHL in dieser Saison zum Aufeinandertreffen der beiden am höchsten gehandelten Spieler vor dem NHL-Draft 2022. Die Montreal Canadiens mit dem slowakischen Nationalstürmer Juraj Slafkovsky waren zu Gast bei den Seattle Kraken mit Shane Wright. Der Kanadier nahm nach der Schlusssirene zwar einen Puck mit, weil er sein erstes NHL-Tor geschossen hatte, Slafkofsky aber hatte mit seinem Team das bessere Ende für sich und nahm beim 4:2-Sieg die Punkte mit aus dem US-Bundesstaat Washington.

Yanni Gourde hatte es sofort erfasst. Der Stürmer der Kraken fuhr sofort nach dem Treffer seines Teamkameraden in Richtung Tor der Canadiens und sicherte Wright das obligatorische Souvenir - den Puck, mit dem der 18-Jährige mit der Nummer 51 bei Seattle sein erstes Tor in der besten Eishockeyliga der Welt schoss. Die Hartgummischeibe wird mit Sicherheit einen besonderen Platz im Andenkenschrank des Kanadiers bekommen. Entsprechend groß war die Freude bei ihm, den Teamkameraden, und auch die Fans in der Climate Pledge Arena hatten selbstverständlich den speziellen Moment erkannt und applaudierten länger für den Stürmer, der einer der Hoffnungsträger für die Zukunft bei den Kraken ist. Seinen ersten Punkt hat Wright Mitte Oktober mit einem Assist gegen die St. Louis Blues verbucht.
Wright war vor dem diesjährigen NHL-Draft als Nummer eins unter den nordamerikanischen Nachwuchsspielern gehandelt worden. Am Ende aber musste sich der Teenager etwas gedulden, bis er wusste, welches Trikot er tragen würde. Montreal zog an Position eins Slafkovsky, die New Jersey Devils entschieden sich an Position zwei für Slafkovskys Landsmann, den Verteidiger Simon Nemec, die Arizona Coyotes holten sich an Nummer drei Logan Cooley, der als zweitbester Nordamerikanischer Nachwuchsspieler galt. Erst an Position vier holten sich die Kraken Wright.

Seinen ersten Treffer in der NHL leitete Wright an den Bande selbst ein. Danach profitierten die Gastgeber davon, dass Montreals Verteidiger Mike Matheson die Scheibe hinter dem Tor gegen Gourde verlor. Der passte weiter auf Oliver Bjorkstrand, der wiederum mustergültig Wright bediente. Der Kanadier hatte sich vor dem Kasten in Position gebracht und ließ Jake Allen im Tor der Gäste mit seiner Direktabnahme keine Chance. "Das werde ich für den Rest meines Lebens nicht vergessen. Es ist schon ziemlich cool, das erste Tor zu erzielen, ein schöner Meilenstein. Das ist etwas sehr Besonderes für mich", meinte Wright, der trotz der Niederlage seines Teams ein Lächeln nicht verbergen konnte.
Es war das zwischenzeitliche 1:1. Zuvor hatte ein Spieler bei den Canadiens ebenfalls sein erstes NHL-Tor erzielt: Jhonathan Kovacevic. Auch der Verteidiger traf per One-Timer, allerdings von der blauen Linie (13.). Da dauerte es übrigens ein paar Sekunden, bis Cole Caufield die Situation erfasste und für den Teamkollegen den Puck sicherte. "Ein Traum wird wahr", meinte Kovacevic nach der Partie. In der vergangenen Saison hatte er sein Debüt in der NHL gegeben und vier Spiele für die Winnipeg Jets gemacht. Seit dieser Saison gehört er zu den Canadiens. "Jeder hat einen anderen Weg. Ich habe den längeren genommen", sagte der 25-Jährige mit einem Lachen. Es fühle sich großartig an. Und ein bisschen Erleichterung sei auch dabei. "Ich hatte ja schon ein paar Chancen." Aber er sei auch sehr selbstkritisch gewesen. Jetzt wolle er den Moment genießen. "Jeder träumt von seinem ersten Spiel, seinem ersten Tor. Ich hab' es geschafft. Und ich bin froh, dass wir gewonnen haben."

Apropos Caufield: Dieser leitete in der 22. Minute den entscheidenden Doppelschlag zugunsten der Canadiens ein, der die Partie vorentscheiden sollte. Nur sieben Sekunden später traf Josh Anderson für Montreal. Es war das Siegtor für das Team aus der Provinz Quebec. Es waren die schnellsten beiden Auswärtstore hintereinander in der Franchisegeschichte. Slafkovsky, der seinen ersten NHL-Treffer beim 6:2-Sieg der Canadiens gegen die Arizona Coyotes am 20. Oktober feierte, bekam bei Andersons Tor einen Assist gutgeschrieben. Endgültig auf der Siegerstraße waren die Canadiens, als Rem Pitlick mit seinem ersten Saisontor 80 Sekunden vor der zweiten Pause den vierten Treffer für Montreal erzielte. Dass Jared McCann eine Sekunde vor dem Drittelende noch das 2:4 aus Sicht der Kraken gelang, gab den Gastgebern zwar noch etwas Hoffnung für den Schlussabschnitt, doch in diesem hielten beide Keeper - bei Seattle kam Martin Jones statt Philipp Grubauer zum Einsatz - ihren Kasten jeweils sauber.
Was es bedeutet, sein erstes Tor in der NHL zu erzielen, das weiß auch Martin St. Louis. Der Coach der Canadiens erzielte seinen ersten Treffer in der NHL am 20. Oktober 1998 für die Calgary Flames im Spiel gegen die Dallas Stars. "Es ist ein Traum, in der NHL zu spielen. Das erste Spiel ist ein erfüllendes Gefühl. Und das erste Tor ist eines von denen, an die man sich am meisten erinnert. Das ist der Traum eines jeden Kindes." Es gebe verschiedene Wege, dahin zu kommen. "Aber es kommt nicht darauf an, wie man dahin kommt, sondern dass man dahin kommt."