Aus Fehlern lernen und stärker zurückkehren
Nashville Predators sind wild entschlossen, am Sonntag in der Bridgestone Arena die Niederlage aus Spiel 2 wettzumachen
von Marc Rösch / NHL.com/de Autor
Am Freitag kamen die St. Louis Blues mit einem blauen Auge aus dem Bombenhagel und holten sich einen knappen 3-2 Sieg im zweiten Spiel der best-of-7 Serie gegen die Nashville Predators. Die Predators sind wild entschlossen, am Sonntag zu beweisen, dass die Niederlage ein einmaliger Ausrutscher war.
Stürmer Vladimir Tarasenko und Torhüter Jake Allen hatten mächtig etwas dagegen, dass die Predators ihren zweiten Sieg in der zweiten Stanley Cup Playoffrunde einfahren.
Tarasenko, Toptorjäger der Blues, schoss am Freitag zwei Tore, darunter 3:41 Minuten vor dem Spielende den spielentscheidenden Treffer zum 3-2. Im rechten Bullykreis stand er parat und zögerte nicht lange, bevor er den Puck flach ins von Pekka Rinne gehütete Tor knallte.
Ein Tor, das für die Predators zu einer denkbar ungünstigen Zeit fiel. Minutenlang mussten sie sich zuvor in Unterzahl behaupten, schlugen sich jedoch wacker. Die Blues bekamen insgesamt fünf Überzahlgelegenheiten, während die Predators ihr Powerplay kein einziges Mal aufziehen durften. Und gerade dann, als die Blues ohne numerische Überlegenheit agierten, setzte Tarasenko zum Nackenschlag an.
Video: NSH@STL, Sp2: Tarasenko vom Bullykreis in Überzahl
Bei 5-gegen-5 jedoch ließen die Predators mehrmals ihre Klasse aufblitzen. Vor allem die Defensiven um Ryan Ellis brannten ein Feuerwerk ab, wenn sie die Gelegenheit dazu bekamen.
Ganz oben für die Agenda für das dritte Spiel der Serie steht bei den Predators also, die Strafzeiten zu reduzieren.
"Ich denke, das war ein sehr knappes Spiel", resümierte der zweifache Torschütze Ellis. "Hut ab vor ihnen, sie haben auch ein sehr gutes Spiel gespielt. Es ist enttäuschend, im dritten Drittel schon halb durch zu sein und dann trotzdem zu verlieren. Wir müssen einfach von der Strafbank fernbleiben. Vielleicht wird dannn mal für uns was gepfiffen. Dann müssen wir einfach etwas aus unseren Chancen machen. Ich denke, wir sind über weite Strecken des Spiels auf sie angerannt, aber ihr Torhüter hat ein klasse Spiel gemacht."
Ein klasse Spiel gemacht hat Bluesgoalie Jake Allen in der Tat. Zwar ließ er am Freitag zwei Schlagschusshämmer von Ellis passieren, doch, als die Predatorsschüsse in den letzten Spielminuten unentwegt auf das Bluestor einprasselten, stand er seinen Mann.
Beim zwischenzeitlichen 1-0 für die Predators bekam Ellis an der blauen Linie die Scheibe. Er fackelte nicht lange, sondern zog direkt ab. Sein Laser fand seinen Weg durch das Getümmel im Slot und Jake Allen hatte Pech, dass die Scheibe von seiner Schulter ins Tor trudelte.
Auch den zweiten Treffer des Abends kann man dem Bluesschlussmann kaum ankreiden. Ellis bewies ein feines Näschen und fing einen schlampigen Querpass in der Verteidigungszone der Blues ab. Nach zwei Schritten zündete er eine Rakete, die im Kreuzeck des Bluesgehäuses zur 2-1 Führung der Predators einschlug.
Als dann die Predators in den Schlusssekunden Schlussmann Rinne zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen, bewies Allen starke Nerven und mauerte das Bluestor von oben bis unten zu. Hatte er im ersten Drittel noch Pech, dass ihm der Puck von der Schulter ins Tor sprang, so half ihm eben dieses Körperteil 36,7 Sekunden vor Spielende. In höchster Not rettete er vor Ellis, der erneut brandgefährlich mit der Scheibe im Slot auftauchte.
Doch die Predators sind wild entschlossen, ihr Glück am Sonntag erneut zu suchen.
"Wir haben keine Zeit, frustriert zu sein", gab sich Predators Center Ryan Johansen nach der Niederlage entschlossen. "Wir haben hier einen großartigen Eishockeyclub und wir denken, dass wir in St. Louis teilweise nicht wirklich gut gespielt haben. Zeitweise haben wir gute Dinge gemacht, aber wir haben noch ein ganz anderes Level, auf dem wir spielen können. Wir werden uns jetzt erholen und uns zuhause wieder ums Geschäft kümmern."
Um 3:00 p.m. ET werden die Predators die Blues am Sonntag in der heimischen Bridgestone Arena zum Tanz bitten.
Die Predators kassierten am Freitag ihre erste Niederlage in den diesjährigen Stanley Cup Playoffs. In der ersten Runde gelang ihnen gegen die in der Western Conference auf 1 gesetzten Chicago Blackhawks ein glatter Sweep mit vier Siegen in Folge.
"Ich denke nicht, dass wir erwarteten, 16 Siege in Folge zu landen und bis zum Stanley Cup Gewinn durchzumarschieren", erklärte Ellis. "Dass wir auch ein Spiel verlieren würden, war klar. Ich denke, wir haben ein ansprechendes Spiel gemacht, aber vielleicht haben wir dieses Mal den Sieg nicht verdient gehabt. Wir werden uns sammeln, neu konzentrieren und aus unseren Fehlern lernen. Wir werden stärker zurückkehren und beim nächsten Spiel stärker sein."