Jets Predators hand shake

Unmittelbar nachdem man sich in einem entscheidenden siebten Spiel in den Stanley Cup Playoffs geschlagen geben musste, gibt es keinerlei Trost für den Geschlagenen. Einem Pekka Rinne, der in Spiel 7 der Western Conference Zweitrundenserie zwischen den Nashville Predators und Winnipeg Jets nur zu einem Kurzeinsatz kam, nachdem er bis zur elften Spielminute bereits zwei Gegentore kassiert hatte und seinen Kasten räumen musste, war es völlig egal, dass er eine herausragende reguläre Serie für seine Predators absolviert hatte, dass er bei der Wahl zum besten Torhüter der Liga nominiert wurde. Viel lieber als Ende Juni zur Trophäenverleihung, wäre er schon gerne mit seinem Team in der kommenden Woche nach Las Vegas geflogen, um im Western Conference Finale den Vegas Golden Knights das Tore schießen schwer zu machen.

"Ja, es waren ganz offensichtlich zwei schreckliche Tore zur falschen Zeit. Weißt du, es ist schwer. Man fühlt sich gut, ist hochmotiviert, macht noch einen klasse Save bei einem Bauerntrick, doch von da an fühlte es sich an, als ob die Pucks immer einen Weg fänden. Es gibt keine Entschuldigung. Es galt nur kämpfen, kämpfen, kämpfen, kämpfen", zeigte sich der finnische Goalie untröstlich.
Alles Kämpfen half nichts. Am Ende stand auf dem Videowürfel der Bridgestone Arena ein 5:1 für die Gäste aus Kanada. Die Predators haben in diesen Playoffs nur drei von sieben Heimpartien gewonnen, gegen die Jets war es gar nur ein Sieg in vier Auftritten vor eigener Kulisse.
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Rinne gab sich ratlos: "Ich sage immer, dass wir gerne in dieser Halle vor unseren Fans spielen, doch in letzter Zeit haben die Ergebnisse nicht gestimmt. Ich weiß nicht, ob Sie erkannt haben, woran es lag?"
Eine große Mannschaft zeichnet aus, dass sie sich gar nicht erst auf die Suche nach einzelnen Schuldigen machen muss.
Rinne bekam umgehend aufmunternde Worte von seinem Verteidigerkollegen P.K. Subban: "All jene, die ihn kritisieren wollen, wissen nicht, wovon sie reden. Es ist mir egal, ob diese Kritiker in der NHL gespielt haben oder nicht. Er [Rinne] ist das Rückgrat unseres Hockeyklubs. Er ist einer der Hauptgründe, warum wir so weit gekommen sind."

Trotz des Ausscheidens blickt Subban positiv in die Zukunft - und das mit Recht: "Wir müssen halt als Team noch besser werden. Wir haben viel Zeit, darüber nachzudenken, uns auszuruhen, uns zu erholen und bereit zu sein, im nächsten Jahr den Titel zu gewinnen."
Die Predators verfügen über die beste Mannschaft der Liga. Es kommt nicht von ungefähr, dass sie die Presidents' Trophy als punktbestes Team der regulären Saison gewonnen, die wenigsten Spiele verloren und die zweitwenigsten Gegentore kassiert haben. Sie können erhobenen Hauptes in die Sommerpause gehen und mit frischen Kräften einen neuen Anlauf wagen.
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Angeführt von ihrem Schweizer Teamkapitän Roman Josi, der dem Amt würdig, trotz aller Desillusion über das Ausscheiden, die passenden Worte für alle Predators, die geknickt in der Kabine saßen, fand: "Ich liebe diese Truppe. Wir haben eine tolle Gruppe von Kerlen beisammen, viele klasse Spieler. Offensichtlich sind wir jetzt alle geknickt. Aber es war eine reguläre Saison, die Spaß bereitet hat. Es war ein lustiges Jahr mit diesen Jungs. Ich bin wirklich stolz darauf, wie wir gespielt haben. Wir stehen so eng beisammen. Wir sind eine große Familie. Im Moment ist es schwer, nach vorne zu schauen, aber wir haben die Spieler, um erfolgreich zu sein. Die Enttäuschung ist nur eine Momentaufnahme."
Passender hätte es Josi nicht ausdrücken können. Und wer zweifelt daran, dass im kommenden Jahr nicht erneut in Nashville eishockeytechnisch die Musik spielt und daran jedermann sofort erkennt, dass die Bridgestone Arena tatsächlich in der 'Music City' liegt.