KunitzGirardiSergachev

Die Zielrichtung bei den Tampa Bay Lightning für die Saison 2017/18 ist klar: Nach einem Jahr Abstinenz in den Playoffs will das Team aus Florida im kommenden Frühjahr unbedingt in die Endrunde einziehen und bei der Titelvergabe ein ernstes Wörtchen mitreden. Im Rahmen der Free Agency haben die Verantwortlichen den Kader noch einmal verstärkt. Darüber hinaus ruhen die Hoffnungen auf Kapitän Steven Stamkos, der zum Beginn der Spielzeit nach seiner schweren Knieverletzung wieder zur Verfügung steht.

Mit Chris Kunitz zog General Manager Steve Yzerman einen ganz dicken Fisch an Land. Der 37-jährige Linksaußen ist der einzige aktive Spieler in der NHL, der viermal den Stanley Cup gewonnen hat. 2017, 2016 und 2009 triumphierte er mit den Pittsburgh Penguins, 2007 mit den Anaheim Ducks. Kunitz unterschrieb am vergangenen Samstag einen Einjahresvertrag bei Lightning. In 13 Spielzeiten bei den Ducks, Atlanta Thrashers und Penguins brachte er es in 884 Spielen auf 580 Scorer-Punkte (250 Tore, 330 Assists). Hinzu kommen 92 Punkte (27 Tore, 65 Assists) in 161 Playoff-Partien.
Für die Defensive verpflichtete Tampa den 33-jährigen Dan Girardi. Der Routinier verständigte sich mit dem Klub auf einen Kontrakt mit zwei Jahren Laufzeit. Die New York Rangers hatten Girardi am 14. Juni nach elf Spielzeiten bei den New York Rangers aus seinem noch drei Spielzeiten gültigen Vertrag herausgekauft. Er erzielte bislang 230 Punkte (46 Tore, 184 Assists) in 788 regulären Saisonspielen und verhalf der Mannschaft zu zehn Playoff-Teilnahmen. Der Rechtsschütze passt perfekt in Tampas dritte Verteidigungsreihe.

yzerman

Den Lightning erhalten bleiben Torhüter Peter Budaj sowie die Stürmer Cory Conacher, Yanni Gourde und Gabriel Dumont. Mit ihnen verständigte sich die Klubleitung auf Anschlussverträge. Ebenfalls neue Arbeitspapiere besitzen die Angreifer Tyler Johnson und Ondrej Palat. Sie sind allerdings mit den Konditionen nicht zufrieden und haben deshalb das Schiedsgericht angerufen. Möglicherweise gibt es jedoch noch vor dem Verhandlungstermin Ende Juli, Anfang Augst eine Einigung zwischen Spielern und Franchise. Denn für die Lightning wäre der Verlust der beiden Angreifer eine mittlere Katastrophe.
Nicht mehr im Trikot mit dem Blitz auflaufen wird Jonathan Drouin. Der Flügelstürmer wechselte Mitte Juni in einem Trade zu den Montreal Canadiens. Im Gegenzug kam dafür Verteidiger Mikhail Sergachev nach Tampa. Der 19-jährige Rookie gilt als großes Talent. "Mit ihm schließen wir eine Lücke im Kader. Wir haben einen jungen Verteidiger gesucht, der in der Lage ist, den Puck in Bewegung zu halten", begründete General Manager Yzerman den Deal.
Gespannt sind Fans und Verantwortliche der Lightning, wie gut Superstar Stamkos zu Saisonbeginn in Schuss ist. Er hatte sich im November einen Meniskusriss zugezogen und seitdem keine Minute mehr gespielt. Diesen Verlust konnte die Mannschaft zu keinem Zeitpunkt kompensieren. An dieser Ausgangslage hat sich trotz der jüngsten Transferaktivitäten nichts geändert. Sollte er in der kommenden Spielzeit erneut längere Zeit ausfallen, stecken die Lightning einmal mehr in Schwierigkeiten. Adäquater Ersatz in den eigenen Reihen ist nicht in Sicht.
Aus dem Nachwuchsbereich traut man am ehesten Carter Ashton zu, diese Rolle in der Zukunft auszufüllen. Gegenwärtig ist er aber noch nicht soweit, einen Top-Scorer wie Stamkos gleichwertig zu vertreten.

Sollte der frisch verheiratete Mannschaftsführer fit sein, gehört die erste Sturmreihe mit ihm als Center sowie seinen Nebenleuten Ondrej Palat und Nikita Kucherov mit zum Besten, was die NHL zu bieten hat. Die zweite Reihe mit Chris Kunitz, Tyler Johnson und Brayden Point ist ebenfalls vielversprechend.
In der Defensive verfügt der Kader durch die Neuzugänge Girardi und Sergachev über mehr Tiefe. Im Tor ist Andrei Vasilevskiy als Nummer eins gesetzt. Mit Budaj steht zudem ein erfahrener Backup parat.
Daher lautet die eindeutige Prognose: Wenn die Lightning vom Verletzungspech verschont bleiben, wird mit ihnen in der Saison 2017/18 definitiv zu rechnen sein