NHL EDM bubble End Racism

Die NHL hat bekanntgegeben, dass die vier für Donnerstag und Freitag angesetzten Stanley Cup Playoff-Spiele verschoben werden, nachdem die Spieler von allen acht verbliebenen Mannschaften sich dafür ausgesprochen hatten aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt nicht antreten zu wollen.

"Nach langen Diskussionen haben sich die Spieler dafür ausgesprochen, dass es am besten im Sinne der Sache wäre, wenn die heutigen und morgigen Spiele nicht wie angesetzt ausgetragen würden, sagte die NHLPA in einem Statement. "Die NHL unterstützt die Entscheidung der Spieler und wird die Begegnungen verschieben und ab Samstag entsprechend in den Spielplan einpflegen."
Die betroffenen Spiele am Donnerstag waren die jeweiligen Spiele 3 aus der zweiten Runde, in der Eastern Conference das zwischen den New York Islanders und den Philadelphia Flyers in der Scotiabank Arena von Toronto und das Spiel aus der Western Conference zwischen den Vancouver Canucks und den Vegas Golden Knights im Rogers Place von Edmonton.
Am Freitag betrifft dies die Spiele 4 der Zweitrundenbegegnung zwischen den Boston Bruins und den Tampa Bay Lightning in Toronto, sowie das angesetzte Duell aus dem Westen zwischen den Dallas Stars und den Colorado Avalanche in Edmonton.
Spieler aus allen vier verbliebenen Mannschaften der Eastern Conference beschlossen dies nach einer Videoschalte in Toronto. Aktive aus der Western Conference taten dies ebenso in Edmonton.
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"Ich denke, dies ist ein wichtiges Statement, das zeigt, wie sehr die Jungs zusammenhalten", sagte Avalanche-Stürmer Nazem Kadri. "Ich habe sehr viel Respekt vor jedem einzelnen Spieler in der Liga, der so eine Entscheidung mitträgt.
Wir können die kommenden Tage dazu nutzen uns über die Rassismus-Debatte weiter zu informieren und uns zu überlegen, wie wir die Gesellschaft verbessern können. Das ist etwas, was notwendig ist. Eishockey ist ein Mannschaftssport in dem jeder Einzelne etwas für den Zusammenhalt tun kann."
Die NHL hat die Spiele verschoben, nachdem die NBA alle dort angesetzten drei Playoff-Begegnungen, die in der Nähe von Orlando, Florida am Mittwoch hätten ausgespielt werden sollen, verschoben hatte. Der Grund dafür war eine Polizeiaktion vom Sonntag gegen Jacob Blake, einen farbigen Mann, in Kenosha, Wisconsin. Die WNBA hatte ebenfalls drei Spiele am Mittwoch und Donnerstag verschoben, die in Bradenton (Florida) hätten ausgetragen werden sollen. Zudem waren Spiele in der Major League Baseball und in der Major League Soccer am Mittwoch verschoben worden. Diverse NFL-Teams hatten ihr Training am Donnerstag abgesagt.
Die NBA gab am Donnerstag bekannt, dass man hoffe, den Spielbetrieb Freitag oder Samstag wieder aufnehmen zu können.
Ryan Reaves, Stürmer bei den Golden Knights, der eine führende Rolle bei den Gesprächen unter den Spielern in beiden Städten gespielt hatte, betonte einen wichtigen Unterschied zwischen den Spielern in der NHL und denen aus anderen Ligen.
"Ich denke, wenn man in diesen Raum guckt, sieht man eine Menge weiße Sportler. Das ist ein Statement, welches wir hier gerade abgeben", sagte Reaves. "Es ist toll, dass die NBA, MLB und WNBA das gemacht haben. Sie haben dort viele Schwarze in den Ligen. Aber wenn jetzt auch hier alle Athleten sagen 'Weißt du was? Wir sehen das Problem auch und wir unterstützen euch', dann ist das etwas, was mich sehr berührt. Auf dem Eis kämpfe ich gegen sie, aber ich könnte nicht stolzer auf sie sein. Dieses Statement ist etwas, was lange Bestand haben wird."
Reaves, Golden Knights Torwart Robin Lehner und Stars-Stürmer Tyler Seguin, sowie Jason Jason Dickinson stellten sich nebeneinander und knieten bei den Hymnen vor dem Spiel der Platzierungsrunde zwischen Dallas und Edmonton am 3. August nieder, um ihre Unterstützung für den Kampf gegen Rassismus und für mehr soziale Gerechtigkeit zu demonstrieren.
Dickinson sah in der Entscheidung der Spieler am Donnerstag und Freitag nicht zu spielen ebenfalls als einen wichtigen Schritt in diese Richtung.
"Wir können viel darüber reden und versuchen die Nachricht zu verbreiten. Letztendlich geht aber nichts über konkrete Taten", sagte Dickinson. "Wir müssen mehr machen."

Die NHL-Spieler sagten, dass sie hoffen, dass diese zwei Tage zeigen können, wie vereint sie in diesen Fragen zusammenstehen um Rassismus zu bekämpfen und dass dieser Protest die Diskussionen unter den Fans beleben würden.
"Diese Zeit sollte richtig genutzt werden" sagte Bruins-Kapitän Zdeno Chara. "Offensichtlich müssen wir einen Schritt zurückgehen und die Situation reflektieren. Es brauch einen Moment, bevor wir verstehen, was da gerade abläuft.
Offenkundig gibt es in den USA ein Problem. Und deshalb machen die Sportler jetzt das, was sie gerade tun. Alle müssen verstehen, dass ein Wandel vollzogen werden muss. Da gilt es zu sprechen und Aktionen zu starten, denen dann nachgeeifert werden kann."
Die NHL spielte ihre drei Spiele am Mittwoch zwischen den Islanders und Flyers, Bruins und Lightning und Avalanche und Stars.
"Communities von Farbigen machen gerade schmerzhafte Erfahrungen. Die NHL und die NHLPA stellen fest, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, bevor wir eine wirklich angemessene Rolle in der Diskussion um Diversität, Inklusion und soziale Gerechtigkeit spielen können", sagten NHL und NHLPA. "Wir verstehen, dass die tragischen Ereignisse rund um Jacob Blake, George Floyd, Breonna Taylor und andere uns dies jetzt bemerken lassen. Wir wollen unseren Sport dazu nutzen einen positiven Wandel in der Gesellschaft anzustoßen."
"In diesem Moment stehen NHL und NHLPA zusammen und wollen in Zukunft verstärkt an diesen Themen arbeiten."
Obwohl es auch am Mittwoch schon Diskussionen unter den Spielern gab, ob die Spiele verschoben werden sollten, entschieden sie sich zunächst zu spielen und das Thema danach am Donnerstag intensiver zu diskutieren.
"Als wir das heute mit Spielern aus allen Mannschaften diskutiert haben, stellte sich rasch heraus, dass viele von den Jungs heute hier hätten sitzen und die Nachricht hätten verkünden können", sagte Lightning-Verteidiger Kevin Shattenkirk. "Wir sehen uns keineswegs als das alleinige Gesicht dieser Aktion. Wir wollen, dass jeder NHLer ein Teil dieser Bewegung wird. Das ist eine wichtige Sache. Hier sitzt nicht nur ein Typ, hier steht jeder dahinter. Alle sind zu 100 Prozent engagiert."
Stürmer JT Brown, der einst als erster NHL-Spieler den Kampf gegen soziale Ungerechtigkeiten aufnahm, als er als ein Teammitglied der Lightning seine Faust während der US-Hymne symbolisch in den Himmel reckte, sagte, dass die Verschiebung der Spiele den großen Zusammenhalt der Spieler in diesen Fragen zeigen würde.
"Persönlich bin ich davon überzeugt, dass es ein gutes Zeichen ist, wenn die Spieler zusammenstehen und sich für mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft einsetzen", sagte Brown, der 2019/20 für das Farmteam der Minnesota Wild aus Iowa in der AHL spielte. "Ich bin mir sicher, dass die Teams darüber diskutiert haben. Es war nicht nur eine Person, die das so entschieden hat. Es ist insgesamt ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben gezeigt, dass wir zusammenstehen, wenn es darauf ankommt."