Florida Panthers v Carolina Hurricanes - Game One

Nachdem die Florida Panthers Spiel 1 des Eastern Conference Finals gegen die Carolina Hurricanes mit 5:2 gewonnen hatten, steht am heutigen Donnerstag das zweite Duell (8 p.m. ET, live auf NHL.TV und Sky Sport, Fr. 2 Uhr MESZ) bevor. Wir stimmen mit fünf Schlagschüssen darauf ein.

Hurricanes planen ein stärkeres Forechecking

Eigentlich ist es die große Stärke der Hurricanes, dem Gegner mit einem aggressiven Forechecking das Leben schwer zu machen und Puckverluste zu erzwingen. Diese Qualität war allerdings im ersten Aufeinandertreffen mit den Panthers nicht zu sehen. Der Gegner aus Florida war dazu in der Lage, dem Druck auszuweichen und Lücken zu finden. Umso wichtiger ist es für die Hurricanes, im erneuten Aufeinandertreffen zur alten Stärke zurückzufinden.

„Ich glaube, unser Speed war nicht ganz da. Wir haben ein bisschen langsam angefangen“, sagte Jordan Staal und sprach den Panthers ein Kompliment aus. „Sie machen einen guten Job, wenn es darum geht, die Pucks nach vorne zu bringen.“ Umso wichtiger sei eine Leistungssteigerung der eigenen Mannschaft: „Wir sind teilweise ein bisschen ins Forechecking gekommen und müssen das jetzt noch viel mehr machen.“

FLA @ CAR | Zusammenfassung | ECF, Spiel 1

Auswärtsstärke der Panthers in der Teamchemie begründet

Auswärtsspiele scheinen für die Panthers kein Nachteil zu sein. In den aktuellen Playoffs hat Florida bislang acht Partien auf fremdem Eis bestritten. Sechs Spiele davon wurden gewonnen, unter anderem auch Spiel 1 in Carolina. Trainer Paul Maurice nannte einen möglichen Grund für die Auswärtsstärke. „Ich glaube nicht, dass wir uns zu Hause anders fühlen als auswärts. Die Jungs mögen sich und pushen sich von der Bank aus. Das ist ein wichtiger Punkt“, sagte er.

„Jedes Mal, wenn dein Gegner im Heimspiel einen Torschuss abgibt, rastet die Menge aus. Als Auswärtsmannschaft bekommt man kein positives Feedback. Also muss das von der Bank aus kommen. Je enger die Gruppe zusammensteht, desto häufiger bekommt man Unterstützung von der Bank – bei einem großen Block, einem guten Zweikampf, einem starken Hit oder einem Tor. Diese emotionale Energie geht von Spieler zu Spieler über, sodass man sich bei einem Auswärtsspiel besser fühlt.“

FLA@CAR, Sp1: Bennett zieht im Powerplay aus der Distanz ab und trifft mit Laser-Schuss durch den Verkehr

Carolina fiebert Rückkehr von Top-Verteidiger Chatfield entgegen

Grundsätzlich verfügt Carolina über eine starke Defensive. Mit einem Gegentor-Schnitt von 2,09 stellen sie noch immer die beste Verteidigung der Playoffs. Doch die Stabilität ist zuletzt abhandengekommen. Acht Gegentore kassierten sie in den letzten zwei Spielen.

Der mögliche Grund dafür: Nachdem sie in den ersten neun Spielen immer die gleichen sechs Verteidiger aufgeboten hatten, gab es durch die Verletzung von Top-Verteidiger Jalen Chatfield Veränderungen. In Spiel 5 gegen die Washington Capitals gab Alexander Nikishin sein NHL-Debüt. In Spiel 1 gegen Florida absolvierte Scott Morrow sein erstes Playoff-Spiel.

Dies sind zwar hochverlangte Spieler, doch der 29-jährige Chatfield, der die Erfahrung aus 35 Playoff-Spielen mitbringt, ist nur schwer zu ersetzen. „Das ist ein großer Verlust. Er ist ein Top-4-Verteidiger, der viele Minuten sammelt und für denen wir keinen Ersatz haben“, sagte Trainer Brind'Amour. Ob Chatfield in Spiel 2 wieder einsatzfähig ist, konnte er noch nicht prognostizieren.

Niko Mikkola ist der heimliche Unterschiedsspieler der Panthers

Niko Mikkola steht nicht so im öffentlichen Fokus wie einige andere Spieler der Panthers. Dennoch hat der 29-jährige Verteidiger einen großen Wert für seine Mannschaft. Dies war in Spiel 1 gegen die Hurricanes unter anderem zu beobachten, als er das 3:1 für A.J. Greer vorbereitete.

„Mikks sollte die Norris Trophy gewinnen“, sagte Stürmer Carter Verhaeghe grinsend. „Er hat meine Stimme. Er ist so ein kompletter Verteidiger. Wenn ich in der anderen Mannschaft wäre, würde ich definitiv nicht gerne gegen ihn spielen. Er hat eine so große Reichweite, einen guten Schläger und er ist ein guter Skater.“

Auch der Superstar Aleksander Barkov war von dem Verteidiger beeindruckt: „Für seine Größe (1,93 Meter, Anm.d.Red.) bewegt er sich so gut. Er hat einen guten defensiven Stock, er spielt das Spiel immer auf die richtige Art und Weise. Er war großartig für uns.“

FLA@TOR, Gm5: Niko Mikkola baut die Führung im zweiten Drittel auf 4:0 au

Situation von Nico Sturm als Sinnbild für den internen Konkurrenzkampf

Es dürfte für den deutschen Nico Sturm frustrierend sein, Spiel für Spiel nur noch Zuschauer zu sein. Den letzten Einsatz hatte der Center am 7. Mai, als die Panthers Spiel 2 gegen die Toronto Maple Leafs mit 3:4 verloren. Bis dahin stand er nach sieben Playoff-Einsätzen noch ohne Torbeteiligung da. Danach wurde die komplette vierte Reihe ausgetauscht. Auch seine Mitspieler Mackie Samoskevich und Jesper Boqvist waren betroffen.

Sturm und Samoskevich wurden in keinem der darauffolgenden sechs Spiele, von denen fünf gewonnen wurden, eingesetzt. Boqvist hatte immerhin noch zwei Einsätze, war beim 6:1 in Spiel 5 gegen die Toronto Maple Leafs mit einem Tor und einem Assist sogar sehr effektiv. Dennoch wurde Boqvist wieder aus dem Lineup genommen, als Evan Rodrigues nach überstandener Verletzung wieder zurückkehrte.

Dies beweist, wie eng der Konkurrenzkampf bei den Panthers ist – auch zum Leidwesen von Sturm.

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