Er hat sich ein bisschen Zeit gelassen zum Start der NHL-Saison 2025/26. Doch im fünften Spiel hat Alex Ovechkin sein erstes Saisontor erzielt. Beim überzeugenden 5:1-Sieg der Washington Capitals gegen die Minnesota Wild in der heimischen Capital One Arena markierte der Russe in unnachahmlicher Manier den 898. Treffer seiner NHL-Karriere. Die Jagd auf weitere Rekorde ist eröffnet.
Das Prinzip des Ovechkin-Tors war dabei denkbar einfach. Dylan Strome gewinnt klar das Bully. Der Puck kommt zentimetergenau auf die Kelle von Ovechkin. Und dieser hat auch im zarten Alter von mittlerweile 40 Jahren immer noch einen der besten One-Timer in der Liga. Die Scheibe ging noch an den Innenpfosten, und nach einem kurzen „Pling“ zappelte sie hinter Wild-Keeper Filip Gustavsson (40 Saves) im Netz.
Zeit für etwas Ruhe
Es war nach 79 Sekunden im dritten Drittel das 3:1 für die Gastgeber. Ein Tor, das auf der Bank der Capitals etwas Ruhe reinbrachte, wie es deren Coach Spencer Carbery bei der Pressekonferenz ausdrückte. „Jedes Mal, wenn man richtig gut spielt und nur mit einem Tor führt, aber man denkt, man müsste mit zwei oder drei vorne sein, können Dinge passieren“, meinte der Trainer. Schaut man auf die Statistik, wird klar, auf was er anspielt. Die Capitals waren über die gesamte Partie das aktivere Team. 13:3 und 11:4 lautete die Schussbilanz im ersten respektive im zweiten Drittel. Im Schlussabschnitt war es mit 21:7 sogar noch deutlicher. Und doch führten die Gastgeber nach 40 Minuten nur mit 2:1.
„Nach der zweiten Pause sind wir aufs Eis gekommen und haben sofort gezeigt, wohin die Reise geht und dem Gegner die Luft genommen“, war Carbery mit der Vorstellung seiner Truppe zufrieden. Genau so habe er sich vorgestellt, wie sein Team spielen solle. „In Anbetracht der Umstände war das das beeindruckendste Drittel von uns in dieser Saison.“
Kein Druck
Die Leistung wurde befeuert durch das erste Saisontor von Washingtons Superstar. Druck habe er sich nicht gemacht, betonte Ovechkin. Er weiß um seine Qualitäten. In der vergangenen Saison hat er 44 Tore in 65 Spielen geschossen. Die jetzige Spielzeit ist seine 21. in der NHL. „Die Chancen waren ja da. Manchmal muss man einfach geduldig bleiben“, erläuterte der beste Torschütze in der Geschichte der Liga. „Es ist super für ihn, dass er in dieser Saison endlich getroffen hat. Das war ein toller Schuss. Es ist schön, ihn scoren zu sehen“, meinte Aliaksei Protas, der mit seinem vierten Saisontor, es war das 2:1 (38.), die Capitals auf die Siegerstraße brachte. Zuvor hatte Marcus Johansson für die Wild ausgeglichen.
„Ich denke nicht, dass er sich irgendwie unter Druck gesetzt hat“, befand Strome, der in der Reihe mit Ovechkin und Anthony Beauvillier als Center fungiert. „Es war nur eine Frage der Zeit.“ Strome selbst schnürte gegen die Wild einen Doppelpack. Er brachte Washington im ersten Drittel 1:0 in Führung (18.) und sorgte im Schlussabschnitt mit dem 4:1 dafür, dass noch mehr Ruhe auf der Bank der Gastgeber einkehren konnte (52.). „Es fühlt sich gut an, auf die Anzeigetafel zu kommen. Es ist immer gut, das erste Tor in einer Saison aus dem Kreuz zu haben.“ Ovechkin wird da bestimmt nicht widersprechen.
Dieser bekam auch Lob vom Gegner: „Er ist einfach schwierig unter Kontrolle zu bekommen. Und wir haben in der Situation bei seinem Tor nicht so agiert, wie wir das hätten tun müssen“, haderte Wild-Trainer John Hynes. Den Schlusspunkt unter die Partie setzte Tom Wilson knapp zwei Minuten vor Schluss in Überzahl.





















