„Du nimmst einfach, was du kriegen kannst“, wollte sich Anderson für seinen Unterzahl-Treffer nicht entschuldigen. „Ich hatte das Gefühl, dass der Torwart mir die Blocker-Seite anbietet, also habe ich mir den Puck auf die Rückhand gelegt, was geklappt hat.“
Im dritten Spiel in Folge ging es für die Canadiens in die Verlängerung, in der sich auch der Puls von Torwart Dobes beruhigte.
„Ich war ein wenig nervös, bis wir die Overtime erreicht haben, denn ich wollte gegen diese Jungs auf jeden Fall einen Punkt holen“, so Dobes. „Als wir dann in der OT waren, bin ich ein bisschen ruhiger geworden. Ich konzentriere mich darauf, Punkte festzuhalten. Als wir schonmal einen hatten, war ich glücklich. Als wir sogar zwei holten, war ich begeistert. Es war also ein gutes Spiel heute.“
OT-Experte Suzuki
Dass Montreal den Extra-Punkt löste war, wie schon im letzten Spiel der Verdienst von Kapitän Suzuki. In einer 2-auf-1-Situation wollte er eigentlich einen Querpass spielen, der abgefangen wurde. Der Center kam aber erneut an die Scheibe, machte es nun selbst und entschied das Spiel (62.). Er ist damit der fünfte Spieler der Franchise-Geschichte, der in zwei aufeinanderfolgenden Partien den OT-Winner erzielen konnte. Vor ihm gelang das bereits Cole Caufield, Alex Galchenyuk, Max Pacioretty und Pit Lepine.
Washington scheint überhaupt Suzukis Lieblingsgegner zu sein: In den letzten zwölf Vergleichen mit den Capitals punktete der 25-jährige Kanadier immer (8-9-17).
Für die Canadiens (20-18-3), die nur noch einen Punkt Rückstand auf einen Wildcard-Spot haben, geht es nach dem Stopp in der US-Hauptstadt zurück nach Montreal, wo es am Samstag (7 p.m. ET; Sonntag, 1 Uhr MEZ; NHL.tv) gegen die Dallas Stars geht.
„Mit dem Bell Centre ist nichts zu vergleichen“, weiß Dobes. „Ich kriege schon Gänsehaut, wenn ich nur daran denke. Egal, wo wir spielen, wir sind gut vorbereitet.“
Ovechkin wartet weiter - Lindgren verletzt
Derweil konnte Washington zwar seine Heim-Punkteserie auf zehn Spiele verlängern (7-0-3), allerdings gelangen den Capitals seit Mitte Dezember keine zwei Siege in Folge mehr.
„Es ist gut, wenn du regelmäßig Punkte einfährst. Gute Teams finden immer Wege, zu punkten, auch wenn sie mal nicht ihr bestes Spiel haben“, sagte Mittelstürmer Lars Eller. „Wir müssen aber auch gewarnt sein, dass es ein paar Dinge gibt, in denen wir zuletzt nicht gut genug waren. Manchmal können Punkte das auch ein wenig kaschieren. In diese Falle dürfen wir nicht tappen. Wir müssen uns antreiben, besser zu sein und ich weiß, dass wir es werden.“
Hinzu kommt: Kapitän Ovechkin ist seit drei Spielen punktlos. Zu allem Überfluss zog sich Starter Charlie Lindgren (neun Saves, 100 Prozent Fangquote) nach Kontakt mit Suzuki eine Oberkörperverletzung zu und musste nach 2:29 Minuten im zweiten Drittel für Logan Thompson (18 Saves, 85,7 Prozent) ausgewechselt werden.
Für Washington (27-10-5) geht es am Samstag zu den Nashville Predators (8 p.m. ET; So. 2 Uhr MEZ; NHL.tv).