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Nach dem Abstieg aus der Juniorenweltmeisterschaft vor einem Jahr, spielte die österreichische U20-Nationalmannschaft in der vergangenen Woche in der Division 1 um den sofortigen Wiederaufstieg in die Top-Division. Damit sollte es am Ende nichts werden. Kasachstan sicherte sich den ersten Platz und damit den Aufstieg, Japan stieg nach der Beförderung in die Division 1 sofort wieder ab. Mit acht von 15 möglichen Punkten landete Österreich nach fünf Spielen auf Rang vier von sechs, spielte aber ein Turnier mit hohem Unterhaltungswert.

Guter Start macht Hoffnung

Das Turnier begann zunächst durchaus vielversprechend. Gegen Aufsteiger Japan erfüllte die Mannschaft von Trainer Philipp Pinter die Pflichtaufgabe ohne größere Probleme mit einem 5:2-Sieg. 36:16 Torschüsse machten die Dominanz Österreichs deutlich. Ian Scherzer und Jakob Lippitsch sorgten im ersten Drittel für die 2:0-Führung. Zwar fiel kurz vor der ersten Pause noch das 2:1, im zweiten Spielabschnitt sorgten Luca Erne, Paul Reiner und Jonas Dobnig aber mit drei Toren in Folge für klare Verhältnisse.

Die zweite Partie gestaltete sich deutlich knapper, doch auch gegen Gastgeber Ungarn fuhr Pinters Team mit einem 3:2 drei Punkte ein. Nach dem frühen Rückstand drehte Doppeltorschütze David Cernik das Spiel zunächst, ehe die Ungarn ausglichen. Gregor Biber entschied die Partie aber in der letzten Minute.

Rückschläge gegen Dänemark und Frankreich

Im dritten Spiel setzte es die erste und vermutlich größte Enttäuschung des Turniers für die jungen Österreicher. Trotz eines guten Spiels gab es gegen Dänemark am Ende eine knappe 3:4-Niederlage. Das Torschussverhältnis sprach mit 32:26 zwar für die Spieler aus der Alpenrepublik, nach 45 Minuten lagen sie aber mit 1:4 zurück, wobei Scherzer den einzigen Treffer geliefert hatte. Florian Lanzinger und Scherzer rückten das Comeback mit zwei Toren in den letzten 12 Spielminuten zwar nochmal in greifbare Nähe, doch es reichte nicht, um sich einen Punkt zu erkämpfen.

Die deutlichste Niederlage gab es gegen Frankreich. Wie bereits in den drei vorherigen Begegnungen war Österreich das aktivere Team und hatte Zug zum Tor. 39:28 Torschüsse zugunsten von Team Austria ließen einen Sieg erwarten. Frankreich bewies aber gnadenlose Effizienz und verwertete beim 4:7 ein Viertel seiner Torschüsse. Die Tore für Österreich lieferten Erne, Dobnig, Maximilian Wurzer und Johannes Neumann.

Highlight zum Abschluss gegen Kasachstan

Ein spannendes Finale gab es im letzten Turnierspiel gegen Kasachstan. Für die Kasachen war bereits vor der Partie der Aufstieg sicher. Beide Mannschaften schienen sich aber mit einem denkwürdigen Abschied aus dem Turnier verabschieden zu wollen und gaben in einem Offensivfeuerwerk, das bis ins Penaltyschießen ging, nochmal alles. Cernik schoss Österreich in der fünften Runde des Shootouts zum 7:6-Sieg.

Im ersten Drittel ging es Schlag auf Schlag. Erne und Lippitsch sorgten in den ersten elf Minuten zwei Mal für die Führung, Kasachstan glich zwei Mal aus, aber Erne erzielte spät im ersten Spielabschnitt noch das 3:2. Nach der Pause schoss Thomas Klassek schnell das 4:2, danach drehten die Kasachen die Partie aber mit vier Toren in Folge. Im Schlussdrittel kämpfte Österreich sich durch Tore von Florian Lanzinger und Neumann zurück und erzwang die Verlägngerung. Cernik brachte schließlich die Entscheidung.

Starke Offensive macht Lust auf mehr

Über die fünf Spiele des Turniers zeigte Österreich unterhaltsames Offensiveishockey. Der Angriff war die klare Stärke des Teams und lieferte mit 22 Toren den besten Wert aller Mannschaften. Im letzten Spiel trat die Mannschaft ohne Scherzer, den Topscorer der ersten vier Spiele, an. Das gab Wurzer und Erne die Chance in der Scorerliste zu ihm aufzuschließen. Alle drei beendeten das Turnier mit fünf Punkten. Erne war mit vier Toren der beste Torjäger, Wurzer mit vier Assists der beste Vorbereiter, Scherzer sammelte drei Tore und zwei Assists. Insgesamt bewies Österreich aber viel Tiefe. Nur drei Skater blieben ohne Punkt.

Schwächen in Special Teams und Defensive verhindern mehr

Während die Offensive Spitzenniveau zeigte, dürfte Pinter mit seiner Defensivabteilung weniger zufrieden sein. Insgesamt kassierte Österreich 21 Tore, nur Japan musste einen Treffer mehr schlucken. Die Torhüter Benedikt Oschgan und Martin Reder blieben beide bei einer Fangquote deutlich unter 90 Prozent.

Auch die Special Teams hatten viel Luft nach oben. In 15 Powerplays sprangen nur zwei Tore heraus, was gemeinsam mit Dänemark Platz vier in der Statistik bedeutete. Mit acht Gegentoren bei 17 Unterzahlsituationen war Österreich das klare Schlusslicht des Turniers.

Mit den beeindruckenden Offensivleistungen zeigte die österreichische U20-Mannschaft vielversprechende Ansätze, die Probleme in der Abwehr und den Special Teams kosteten aber zu viele Punkte und verhinderten so ein besseres Abschneiden.

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