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Die New Jersey Devils haben einen beeindruckenden Saisonstart hingelegt: Nach dem 5:2-Erfolg gegen die Edmonton Oilers bei der Global Series im schwedischen Göteborg marschierte New Jersey auch in heimischen Prudential Center weiter: 6:0 gegen den amtierenden Stanley-Cup-Champion Washinton Capitals und jüngst ein 3:2 gegen die favorisierten San Jose Sharks bedeuten einen perfekten Auftakt mit sechs von sechs möglichen Punkten und 14:4 Toren.

"So gut bin ich noch nie in eine NHL-Saison gestartet, so viel steht fest", sagte Devils-Stürmer Kyle Palmieri. "Eine Bilanz von 3-0-0 nach der ersten Woche ist der Beginn, den wir uns alle gewünscht hatten. Hoffentlich können wir das fortsetzen." Beim Sahnestart half ein Schweizer tatkräftig mit: Mirco Müller punktete in allen drei Partien und schürt Hoffnung auf eine erfolgreichere Spielzeit als die zurückliegende.

SJS@NJD: Palmieri trifft gegen Jones bei Überzahl

Mobiler Zwei-Wege-Verteidiger
Der in Winterthur geborene Verteidiger markierte jeweils einen Assist pro Spiel. In der vergangenen Nacht bereitete er sogar den Siegtreffer vor: Bei einem Konterangriff rückte der Schweizer schnell von hinten nach, wurde von Taylor Hall freigespielt und feuerte einen Schlagschuss von der blauen Linie ab, den Sharks-Torwart Martin Jones durchrutschen ließ. So musste Jean-Sebastien Dea den Puck nur noch aus der Nahdistanz zum 3:2-Siegtreffer über die Linie kehren (44.).
Es war eine Szene, die sinnbildlich für das Spiel Müllers steht: Der Zwei-Wege-Verteidiger hilft New Jersey an beiden Enden des Eises: Der 23-Jährige verteidigt hinten solide, ist durch seine Mobilität stark im Umschaltspiel und sorgt dann vorne mit klugen Pässen und einem soliden Schuss für Gefahr.
Viel Pech in der Vorsaison
Seine Stärken konnte Müller in der Vorsaison allerdings nur selten zeigen: Aufgrund eines gebrochenen Schlüsselbeins verpasste er 31 Spiele und verzeichnete er lediglich 28 Einsätze in der regulären Saison (vier Assists). In den Playoffs, die für die Devils bereits nach der 1. Runde endeten (1:4 gegen die Tampa Bay Lightning), kamen drei weitere Partien hinzu (kein Scorerpunkt). Sein erstes Jahr in New Jersey war somit eher durchwachsen. Der 1,91 Meter große und 95 Kilogramm schwere Abwehrmann begann seine NHL-Karriere bei den San Jose Sharks, von denen er 2013 in der 1. Runde an insgesamt 18. Stelle gedraftet wurde. Vier Jahre später, Mitte Juni 2017, hatten ihn die Sharks zusammen mit einem Fünftrunden-Pick zu den Devils transferiert - im Austausch für einen Zweitrunden- sowie einen Viertrunden-Pick.
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Nun scheint Müller endgültig bei den Devils angekommen zu sein. Er startete gesund in die neue Spielzeit und deutete sein Potenzial an. Neben den drei Assists stehen eine Plus-Minus-Bilanz von +2, durchschnittlich 24,7 Wechsel und 19:08 Minuten Eiszeit pro Partie zu Buche. Zusammen mit Sami Vatanen bildete Müller das Top-Verteidiger-Pärchen.
Viel Gefahr von der blauen Linie
Ohnehin scheint New Jersey in Sachen Scoringtouch von der blauen Linie gut aufgestellt: Neben Müller wissen die Devils mit Will Butcher, Vatanen und Damon Severson weitere Verteidiger mit Offensivqualitäten in ihren Reihen. 2017/18 erhielten sie 31 Tore und 149 Scorerpunkte von ihren Abwehrspielern. Kaum auszumalen, was mit einem fitten Müller möglich gewesen wäre.
2018/19 verbuchte bislang jeder Verteidiger mindestens einen Assist - einzig mit einem Tor klappte es bislang nicht. Dafür zeigten sich die Stürmer in Torlaune. Allen voran Kyle Palmieri, der mit sechs Toren aus den ersten drei Spielen gar einen neuen Devils-Rekord aufstellte. Auf seinen ersten Treffer wartet noch der Schweizer Nico Hischier, der bislang zwei Assists sammelte.
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Zwei weitere Heimspiele in der "Newark-Festung"
Mit Schweizer Power um Müller und Hischier will New Jersey seinen bislang perfekten Saisonstart fortführen. Im bislang uneinnehmbaren Prudential Center stehen diese Woche zwei weitere Heimspiele auf dem Spielplan: in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (1 Uhr MESZ) gegen die Dallas Stars sowie von Donnerstag auf Freitag (1 Uhr MESZ) gegen die Colorado Avalanche.