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Jede Woche blickt NHL.com/de auf die Leistungen der deutschsprachigen, bereits gedrafteten Spieler und sich abzeichnende Entwicklungen in der AHL, der ECHL und im Junioren-Eishockey zurück.

In dieser Woche: Rückblick auf die Conference Finals und das Calder Cup Finale 2025.

Der Weg ins Calder Cup Finale

Im Calder Cup Finale 2025 stehen sich die Charlotte Checkers (Farmteam der Florida Panthers) und die Abbotsford Canucks (Farmteam der Vancouver Canucks) gegenüber.

Damit gibt es in Vergleich zum Vorjahr zwei neue Finalisten: Der amtierende Champion Hershey Bears (Washington Capitals) wurde im Atlantic Division Finale von den Checkers gesweept (0:3). Der damalige Finalist Coachella Valley Firebirds (Farmteam des Seattle Kraken) zog bereits im Pacific Division Halbfinale gegen die Canucks den Kürzeren (1:3).

Charlottes Weg ins Finale startete mit einem knappen 3:2-Serien-Sieg gegen die Providence Bruins (Farmteam der Boston Bruins) im Atlantic Division Halbfinale, daraufhin folgten gleich zwei Sweeps in Folge: Erst das 3:0 gegen Hershey, dann das 4:0 gegen die Laval Rocket im Eastern Conference Finale. Somit bestritten die Checkers auf ihrem Weg ins Finale gerade einmal zwölf Spiele.

Abbotsfords Weg war mit 18 Partien bis hierhin deutlich länger. Angefangen mit einem 2:1 in der Ersten Runde gegen die Tucson Roadrunners (Farmteam des Utah Hockey Club), gefolgt von einem 3:1 gegen Coachella Valley, einem 3:2 gegen die Colorado Eagles (Farmteam der Colorado Avalanche) und schließlich einem 4:2 im Western Conference Finale gegen die Texas Stars (Farmteam der Dallas Stars).

Reinbacher und Hughes scheiden mit Laval aus

Mit dem österreichischen Verteidiger David Reinbacher und dem Schweizer Torwart Connor Hughes sind die letzten beiden DACH-Spieler ausgeschieden. Reinbacher kam in allen vier Western-Conference-Final-Spielen gegen Charlotte zum Einsatz und legte in Spiel 2 einen Multi-Punkte-Auftritt aufs Eis (1-1-2). Insgesamt brachte es das 20-jährige Erstrunden-Pick (NHL Draft 2023, 5. Stelle) aus Hohenems auf 13 Playoff-Partien mit sechs Punkten (2-4-6). Hughes kam in den Playoffs nicht zum Einsatz.

Charlotte: Zuverlässige Stürmer und „Mauer“ Kähköhnen

Die Checkers scheinen nach zwei Sweeps in Serie unaufhaltbar zu sein. Das gilt insbesondere für die beiden Stürmer John Leonard (6-4-10) und Jesse Puljujärvi (2-6-8), die im Eastern Conference Finale zuverlässig Tore produzierten (Puljujärvi: 2-2-4; Leonard, 3-1-4). Charlotte verfügt zudem über viel Scoring-Tiefe. Auch William Lockwood (5-2-7), Rasmus Asplund (4-3-7) und Verteidiger Mike Benning (4-3-7) erzielten schon mindestens vier Treffer. Neun Spieler kommen auf mindestens drei Tore, deren zwölf auf mindestens fünf Punkte.

Die ultimative Schlüsselfigur aber ist Torwart Kaapo Kähköhnen: Der 28-jährige Finne bringt die Erfahrung aus 140 NHL-Spielen mit und erwies sich in den Calder Cup Playoffs als schier undurchdringbare Mauer. Seine Statistik weist in zwölf Spielen (10-2) einen Gegentorschnitt von 1,73, eine Fangquote von 92,7 Prozent und einen Shutout aus.

Enormes Verbesserungspotenzial hat Charlotte in Sachen Powerplay, das gerade einmal 7,0 Prozent aufweist. Verlass ist dafür auf das Penalty Killing, das eine Erfolgsquote von 90,2 Prozent hat. Die größte Stärke der Checkers ist definitiv die Defensive, die in zwölf Partien nur 21 Gegentore zuließ (1,75 Gegentore/Spiel).

Abbotsford: Starke Special Teams und Rückgrat Silovs

Die Canucks verfügen über eine starke Offensive. Insgesamt 52 Tore bedeuten mit Abstand den Bestwert aller Playoff-Teams. Triebfeder des Angriffs ist Stürmer Linus Karlsson (9-8-17), der alleine im Western-Conference-Finale gegen Texas sieben Punkte markierte (2-5-7). Mit Karlsson, Arshdeep Baines (3-11-14), Sammy Blais (3-9-12) und Phil Di Guiseppe (5-5-10) punktete bereits ein Quartett zweistellig. 14 Spielen kommen auf mindestens fünf Scorerpunkte.

Produktivität erhält Abbotsford zudem von seinem Powerplay, das 22 Prozent aufweist. Überhaupt sind die Special Teams sehr stark und werden von einem PK mit 90,6 Prozent komplettiert.

Der vielleicht wichtigste Mann ist jedoch auch hier der Torwart: Arturs Silovs (19 NHL-Spiele, zehn Partien in den Stanley Cup Playoffs) ist das Rückgrat der Canucks. Der 24-jährige Lette hält angesichts von 1,94 Gegentoren/Spiel, 92,9 Prozent Fangquote und fünf Shutouts in 18 Spielen (12-5-0) überragend.

Bei der Suche nach dem neuen AHL-Champion steht also zweifelsohne das Goalie-Duell zwischen Kähköhnen und Silovs im Vordergrund. Wer wird der große Held werden?

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