Linus Karlsson #94 of the Vancouver Canucks skates during the first period of their NHL game against the Vegas Golden Knights at Rogers Arena on April 16, 2025 in Vancouver, Canada. (Photo by Derek Cain/Getty Images)

Jede Woche blickt NHL.com/de auf die Leistungen der deutschsprachigen, bereits gedrafteten Spieler und sich abzeichnende Entwicklungen in der AHL, der ECHL und im Junioren-Eishockey zurück.

In dieser Woche: das Calder Cup Finale 2025

Erstmals in ihrer Geschichte sind die Abbotsford Canucks der Calder Cup Champion. Das Farmteam der Vancouver Canucks setzte sich im Calder Cup Finale in sechs Spielen (4:2) gegen die Charlotte Checkers (Farmteam der Florida Panthers) durch. Die beiden Hauptfiguren dieses historischen Erfolgs waren Stürmer Linus Karlsson sowie Torwart Arturs Silovs.

Silovs wird Playoff-MVP

Die Statistiken von Canucks-Goalie Silovs sind Weltklasse: In 24 Playoff-Spielen kam er auf einen Gegentorschnitt von 2,01 pro Spiel sowie eine Fangquote von 93,1 Prozent. Er hielt alle 16 Siege auf dem Weg zum Calder Cup fest und stellte damit den AHL-Rekord ein. Darunter waren fünf Shutouts.

Alleine im Calder Cup Finale gegen die Checks erlebte der 24-jährige Lette kein einziges Spiel unter 90 Prozent Fangquote. Vielmehr hatte er in den sechs Finalspielen eine außerirdische Fangquote von 93,5 Prozent.

Nicht ohne Grund wurde Silovs mit der Jack A. Butterfield Trophy für den wertvollsten Spieler in den Playoffs 2025 ausgezeichnet.

Die Vancouver Canucks dürfen sich auf ein großes Torwart-Talent freuen. Für Vancouver absolvierte der im NHL Draft 2019 in der 6. Runde ausgewählte Silovs bislang 19-mal auflaufen, hinzu kamen zehn Spiele in den Stanley Cup Playoffs.

Karlsson ist nicht zu stoppen

Playoff-Top-Torjäger und -Scorer wurde Abbotsfords Stürmer Linus Karlsson. Der 25-jährige Schwede erzielte 14 Tore und markierte 26 Punkte in 24 Playoff-Spielen (14-12-26). Auch im Calder Cup Finale war Karlsson nicht zu stoppen, erzielte fünf Tore, gab vier Assists und war mit neun Punkten aus sechs Partien (5-4-9) der Top-Stürmer der Canucks.

Da passte es perfekt ins Bild, dass der 1,86 Meter große Rechtsschütze das Cup-Clinching-Goal erzielte: In Spiel 6 in Charlotte lag Abbotsford bereits mit 0:2 zurück (John Leonard, 3.; Jack Devine, 14.), dann aber drehten die Gäste die Partie dank Sammy Blais (18.), Danila Klimovich (24.) und Karlsson (38.). Im Schlussdrittel hielt Silovs den vierten und letzten benötigten Sieg fest.

Malhotra stellt sich für die NHL ins Schaufenster

Während es für die Checkers also nichts wurde mit dem „Double“ - immerhin gewannen die Florida Panthers den Stanley Cup - schrieben die Canucks mit ihrem ersten Calder Cup Geschichte.

Trainer Manny Malhotra ist der erste Rookie-Headcoach seit 2013 (Jeff Blashill, Grand Rapids Griffins), der den Calder Cup gewinnen konnte. Er ist auch erst der 19. Akteur in der AHL-Geschichte, der diesen sowohl als Spieler (2000 mit dem Hartford Wolf Pack) als auch als Trainer (2025, Abbotsford Canucks) gewann. Gut möglich, dass Malhotra bald für einen Coaching-Job in der NHL herangezogen wird.

Für die Stadt Vancouver ist es der erste große Titel einer Hockey-Mannschaft, denn Vancouver gewann den Stanley Cup noch nie. Die Canucks sind außerdem der erste AHL-Meister aus der Pacific Division, die im Jahr 2015 eingeführt wurde. Abbotsford ist übrigens der erste AHL-Champion aus Kanada seit 2018 (Toronto Marlies).

Blais wurde der 133. Spieler, der sowohl den Stanley Cup (2019 mit den St. Louis Blues) als auch den Calder Cup (2025 mit den Abbotsford Canucks) gewinnen konnte.

Charlottes Schwung geht verloren

Die Leistungsträger bei Abbotsford waren hinter Karlsson (14-12-26) die Stürmer Arshdeep Baines (7-17-24), Blais (6-13-19), Max Sasson (5-9-14), Ty Mueller (3-9-12) und Phillip Di Giuseppe (6-5-11). Sie alle punkteten genauso wie die Verteidiger Christian Wolanin (2-8-10) und Kirill Kudryavtsev (1-9-10) zweistellig.

Die Checkers hatten bis ins Calder Cup Finale einen unglaublichen Lauf, sweepten im Atlantic Division Finale den bis dato noch amtierenden Champion Hershey Bears (3:0) sowie im Eastern Conference Finale auch die Laval Rocket (4:0). Danach aber ging dieser Schwung verloren, nachdem sie Spiel 1 in der zweiten Verlängerung mit 3:4 verloren. Bis auf Spiel 3 (6:1 für die Canucks) endeten alle anderen Final-Begegnungen mit nur einem Tor Unterschied, drei Mal sogar in der Verlängerung.

Trotzdem liegt eine ganz starke Saison hinter Charlotte, dessen Leistungsträger John Leonard (8-6-14), Jesse Puljuvärvi (3-8-11) und Justin Sourdif (4-6-10) sich für höhere Aufgaben empfehlen konnten. Gleiches gilt für Torwart Kaapo Kähköhnen (2,18 Gegentore/Spiel, 90,6 Prozent Fangquote, ein Shutout).

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