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Noch haben sich die Minnesota Wild bei ihrem Kampf um einen Platz in den Stanley Cup Playoffs 2020 nicht aufgegeben. Durch einen 4:2-Erfolg gegen die Detroit Red Wings am Mittwoch im heimischen Xcel Energy Center verbesserte das Team von Trainer Bruce Boudreau seine Ausbeute auf drei Siege aus ihren vergangenen vier Spielen. Es war das letzte Spiel beider Mannschaften vor der traditionellen Pause rund um das NHL All-Star Wochenende.

Zwar beträgt der Rückstand von Minnesota (23-21-6) mit derzeit 52 Punkten gegenüber den Arizona Coyotes (57) und Vegas Golden Knights (57), die aktuell die beiden Wildcard-Plätze in der Western Conference einnehmen, fünf Zähler, doch die Hoffnung auf eine Endrundenteilnahme lebt weiter!
Woran es in den kommenden Tagen verstärkt zu arbeiten gilt, das offenbarte die Begegnung gegen Detroit deutlich: Den Wild fehlt es schlicht an der erforderlichen Konstanz innerhalb der 60 Minuten.

So zeigten sie gegen die Red Wings im ersten Drittel eine nach Meinung aller Beteiligten indiskutable Leistung. Erst durch eine deutliche Steigerung im mittleren Abschnitt konnten sich die Wild befreien und auf die Siegerstraße befördern. Bei den Gästen handelte es sich um kein Spitzenteam, sondern sie befinden sich im Umbau und sind in der Tabelle mit 28 Punkten abgeschlagen Letzter.
Mats Zuccarello und Eric Staal glänzten mit jeweils einem Treffer und einer Torvorlage. Doch konnte diese Tatsache den Trainer beim Rückblick auf das Gesehene in den 60 Minuten nicht wirklich zufriedenstellen: "Ich war heute gar nicht glücklich mit dem, was ich in den ersten 20 Minuten gesehen habe", gab Boudreau zu Protokoll. "Gefühlt haben wir im ersten Drittel keinen einzigen Torschuss zustande gebracht. Mit so einer Leistung gewinnst du am Ende nicht mehr viele Spiele in dieser Liga."
In der Tat profitierte Minnesota in diesem Spiel davon, dass der Gegner an diesem Abend Detroit hieß, eine Mannschaft, die von ihren jüngsten 17 Spielen in der Liga nur drei gewinnen konnte. Deren Torhüter Jimmy Howard verbuchte zwar 29 Saves, doch er wartet seit 16 Starts auf einen Sieg (0-14-2).
Nachdem die Red Wings mit einer 2:1-Führung aus dem ersten Drittel hervorgegangen waren, dominierte Minnesota im Mitteldrittel mit 15:5 Torschüssen und traf drei Mal in Folge. Sie stellten die Begegnung dadurch auf 4:2, was schließlich zu zwei wichtigen Punkten reichte.

DET@MIN: Zuccarello schlägt Puck aus der Luft ins Tor

Zuccarello zeichnete zunächst für das 2:2 verantwortlich. Jason Zucker sorgte für das wichtige 3:2 der Hausherren, die das Spiel danach weitestgehend kontrollierten und letztendlich ungefährdet über die Zeit brachten.
"Ich denke, uns war grundsätzlich klar, dass wir diese Mannschaft schlagen können, wenn wir unser volles Leistungspotenzial abrufen", gab sich Zuccarello nach dem gedrehten Spiel durchaus selbstkritisch. "Im ersten Drittel waren wir noch nicht richtig da. Danach haben wir uns dann deutlich gesteigert und die Begegnung im zweiten Drittel gedreht. Im Schlussabschnitt ging es für uns nur darum, die zwei Punkte nach Hause zu fahren."
Staal, dem der abschließende Treffer zum Endstand im zweiten Drittel gelang, sah in dieser Phase des Duells einiges an Verbesserungspotenzial bei seinen Farben: "Natürlich willst du so ein Ergebnis immer noch gerne weiter ausbauen. Wir hatten auch im finalen Abschnitt durchaus unsere Möglichkeiten zu weiteren Treffern. Doch ihr Torwart war einige Male zur Stelle. Am Ende zählen eben nur die zwei Zähler, und die haben wir bekommen. Damit sind wir glücklich."
Vergessen war damit offiziell der erste Abschnitt, in dem zwei Tore von Filip Zadina unter zwischenzeitlichem Ausgleichstreffer durch Jordan Greenway, für einen ordentlichen Schreck in Reihen der Wild sorgten.
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"Ich habe ja schon vorher einmal gesagt, dass das Spiel für Detroit nicht von allzu großer Bedeutung sein würde. Für uns hingegen hat es die Welt bedeutet. Das war heute der entscheidende Punkt. Für uns ist dieser Erfolg sehr wichtig. Ich will die Leistung der Red Wings dadurch gar nicht schmälern, doch bei ihrer Situation in der Tabelle, ging es für sie hier nur um die Ehre", ordnete Boudreau das Gesehene einmal mehr kritisch ein und legte dabei den Finger in die Wunde.
Mit großer Erleichterung geht das Team aus Minnesota deshalb jetzt in die Pause. Es bleibt die positive Erkenntnis, dass es zum 15. Mal gelang mindestens drei Tore in einem Drittel zu erzielen. Die Wild sind durchaus in der Lage, beim Kampf um die Playoffs noch ein Wörtchen mitzureden, wenn sie ihren Mangel an Konstanz abstellen können.
Bis zum 1. Februar haben die Protagonisten jetzt Zeit an ihren ersichtlich gewordenen Defiziten zu arbeiten. Erst dann geht es für sie in der Liga mit einem Heimspiel gegen die Boston Bruins weiter (So. 2 Uhr MEZ; NHL.tv). Dort wird schon ein anderer Wind wehen und zum Gradmesser für Lernerfolge werden.