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Drei Spiele liegen in der zweiten Runde zwischen den Nashville Predators und den St. Louis Blues hinter uns und die Predators gingen mit dem jüngsten 3-1 Erfolg erneut in Führung, es steht 2-1. Die Blues konnten zwar in Spiel zwei die Serie ausgleichen, doch nach der Niederlage in der letzten Partie, war ihr Trainer Mike Yeo alles andere als zufrieden.
"Wir haben heute nur ein Tor erzielt. Tatsache ist, wir haben heute über weite Strecken nicht mal wirklich gekämpft. Wir müssen natürlich viel besser sein. Wir müssen für das nächste Spiel ein paar Veränderungen vornehmen, auch was das Personal angeht, die Aufnahmen ansehen, sehen was wir besser machen können als heute, denn heute waren wir nicht gut genug."

Nicht gut genug, das zeigt auch ein Blick auf die Statistik der bisherigen Spiele. Ein deutlicher Wert, der oft unterschätzt wird, ist die Quote der gewonnenen Bullys. Fakt ist jedoch, wer das Bully gewinnt ist in Puckbesitz und nur wer den Puck hat kann Tore schießen. Bei ihren beiden Niederlagen eroberten die Blues den Puck am Punkt nur in 38% aller Fälle, was den Predators natürlich einen höheren Spielanteil gab und mehr Gelegenheiten Jake Allen im Tor unter Druck zu setzen. Bei ihrem Sieg in Spiel zwei hingegen, entschieden sie 55% der Anspiele für sich. Hier müssen die Blues einen Weg finden, sich wieder so durchzusetzen, wie in ihrem zweiten Spiel.
Der Druck auf Allen ist ein weiteres Thema, bei dem die Statistik gravierende Unterschiede zeigt. Bei ihrem Sieg besannen sich die Blues auf eine ihrer Stärken aus der ersten Serie gegen die Minnesota Wild, die sie 4-1 gewannen. Sie blockten 24 der 48 Schussversuche auf ihren Schlussmann, so dass der überhaupt nicht eingreifen musste. Im Vergleich dazu blockten sie bei ihren Niederlagen nur 13 von 47, beziehungsweise vier von 36 Schussversuchen. Allen hat zwar bereits in der ersten Runde bewiesen, dass er zu geradezu unmenschlichen Leistungen in der Lage ist, doch wenn man sich nur auf den Torwart verlässt, bezahlt man früher oder später den Preis.

Ein weiteres Thema ist die Disziplin in den Reihen der Blues. Sie sind für ihr körperbetontes, hartes Spiel bekannt und gerade die vierte Reihe um Ryan Reaves zeigte immer wieder, das sie den Gegner mit ihren harten Checks und ihrem unablässigen Nachsetzen zermürben und aus der Fassung bringen kann. Doch sie müssen auch bei dieser härte Fouls vermeiden. In der bisherigen Serie waren sie sechs Mal in Unterzahl und kassierten dabei zwei Gegentore. Bezeichnenderweise gerieten sie in dem gewonnenen Spiel nicht ein Mal in Unterzahl. Selbst wenn man mit einem Mann weniger keinen Treffer kassiert, die Chancen selbst ein Tor zu erzielen fallen in dieser Situation drastisch. Wo man jedoch hart bleiben muss, ist in Hinsicht auf die Torgefährlichen Verteidiger der Blues.
Nach dem Thema gefragt sagte Yeo: "Wir haben große, körperlich harte Verteidiger, dass können wir nutzen, wir müssen sie natürlich von der Strafbank bleiben, aber wir müssen sie einen Preis zahlen lassen, um vor das Tor zu kommen. Der andere Faktor ist, dass wir an der eigenen blauen Linie mit unseren Flügelspielern nicht gut genug gearbeitet haben, die Räume klein genug gemacht haben und ihre Verteidiger genug unter Druck gesetzt haben."
Eine wichtige Ansage von Yeo an sein Team war, sie hätten über weite Strecken nicht richtig gekämpft. Das ist ein Faktor der sich nur schwer anhand von Statistiken ermitteln lässt, der aber entscheidend ist und man sah den Spielern an, dass sie diese Ansage wirklich trifft und dass sie das sehr beschäftigt.
"Das ist hart", sagte Torwart Jake Allen danach gefragt. "In den Playoffs sollte man in jedem Spiel echten Kampf zeigen, da müssen wir morgen einen Gang hochschalten. Sie haben uns in der Hinsicht einige Male in eine Ecke gedrängt und haben Puckverluste und Fehler erzwungen. Wir hatten unsere Momente, aber nicht genug um das Spiel zu gewinnen und das müssen wir morgen auf jeden Fall verbessern."
Ob sie diesen Kampf und die anderen Veränderungen, die sich Yeo wünscht, auch umsetzen können wird sich zeigen. Schaffen sie es nicht die nötigen Schalter umzulegen und verlieren Spiel vier, müssten sie die letzten drei Spiel der Serie in Folge gewinnen und dürften sich dann keine Fehler mehr leisten.