WSH@NYR: Zibanejad trifft zum Sieg in der OT

Wenn ein Eishockeyspieler fünf Tore in einem Spiel erzielt, dann wird über diese ungewöhnliche Leistung unter Garantie noch in Jahren gesprochen werden. Genau diesen seltenen Fall erlebten am Donnerstag die Zuschauer im Madison Square Garden beim 6:5-Sieg nach Verlängerung der New York Rangers gegen die Washington Capitals.

Der große Held der Begegnung in Manhattan war Mika Zibanejad, der den Rangers durch sein Tor nach 33 Sekunden in der Extraschicht nicht nur den zweiten Zähler sicherte, sondern seinen sporthistorischen Fünferpack mit dieser Tat erst vollendete.
"Der Puck war heute mein Freund", strahlte Zibanejad im Anschluss. "Wenn man sich die Tore noch einmal vergegenwärtigt, dann waren schon einige bemerkenswerte Spielzüge dabei. Ich stand heute besonders häufig zur rechten Zeit am rechten Fleck. Das wichtigste ist am Ende jedoch, dass wir das Spiel gewonnen haben. Das war ein Abend, der mir mit Sicherheit sehr lange in Erinnerung bleiben wird."
Für den gefeierten Siegtorschützen bedeutete die Ausbeute das erste Fünf-Tore-Spiel in seiner NHL-Karriere. Zugleich vollendete er den zweiten Hattrick dieser Spielzeit und den vierten seiner Laufbahn in der Liga. Inzwischen kann er auf 38 Saisontore verweisen.
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Seinem Trainer, David Quinn, war diese besondere Leistung natürlich ein dickes Extralob wert: "Da muss man sich zwangsläufig zurücklehnen und das genießen. Es war in vielerlei Hinsicht ein spezieller Abend, sowohl für ihn persönlich als auch für uns als gesamtes Team."
Die New Yorker konnten durch diesen Erfolg gegen den Stanley Cup Champion 2018 nach zuvor drei Niederlagen hintereinander endlich wieder wichtige Zähler beim Kampf um einen Platz in den Stanley Cup Playoffs 2020 einfahren. Ein Blick in die NHL-Geschichte macht deutlich, wie ungewöhnlich diese Leistung des Fünffachtorschützen war.
Zibanejad ist erst der zweite Spieler, dem in der NHL fünf Tore in einem Spiel gelangen, inklusive eines Treffers in der Verlängerung. Sergei Fedorov hatte dieses Kunststück am 26. Dezember 1996 für die Detroit Red Wings in einem Spiel gegen die Capitals als allererster Akteur überhaupt geschafft.

mika panarin

Seit der Saison 1994/95 ist der Rangers-Stürmer der insgesamt siebte Akteur der einen Fünferpack zustande brachte. Zuletzt bestach Patrik Laine im Trikot der Winnipeg Jets am 24. November 2018 mit einem solch raren Auftritt.
In der langen und ruhmreichen Geschichte der Rangers vollbrachten dies vor Zibanejad erst zwei weitere Spieler. Diese waren Mark Pavelich am 23. Februar 1983 in einem Duell mit den Hartford Whalers und Don Murdoch am 12. Oktober 1976 in einem Spiel gegen die Minnesota North Stars.
Neben Zibanejad fielen gegen die Capitals in Reihen der Rangers vor allem Tony DeAngelo mit einem Treffer und einer Torvorlage und Artemi Panarin mit drei Assists auf.
Torhüter Alexander Georgiev lieferte mit 29 Paraden eine solide Leistung ab und sorgte ebenfalls mit dafür, dass seine Farben den Rückstand im Playoff-Rennen gegenüber den New York Islanders auf zwei Zähler verkürzen konnten.

zibanejad_five_goals

"Von jetzt an werden wir nur noch Endspiele haben", richtete Zibanejad den Blick nach seiner Gala direkt nach vorne. "Für uns gilt es jetzt an diese Leistung anzuknüpfen. Wenn wir weiterhin so spielen, dann werden wir erfolgreich sein."
Dass der Stürmer, der gegen Washington für die Tore zum 1:1, 2:1, 4:3, 5:4 und 6:5 verantwortlich zeichnete, dabei nicht ständig dermaßen viele Tore markieren wird, ist selbstverständlich. Und doch strich Teamkamerad Ryan Strome heraus, wie wichtig er für die Mannschaft ist.
"Er ist meiner Meinung nach einer der unterbewertetsten Spieler der gesamten Liga. Kaum einer hat bisher über ihn gesprochen. Dabei trägt er bei uns immer sehr viel Verantwortung, wenn es wirklich wichtig ist. Er will immer die Scheibe haben und weiß auch wie gut er ist. Das Beste an ihm ist jedoch, dass er sich schon morgen wieder vollständig in den Dienst der Mannschaft stellen wird und hart für sie arbeitet. Er ist uns ein echtes Vorbild und wir wissen seinen Wert zu schätzen", lobte Strome.
Eines dürfte nach der Darbietung ganz klar sein: Unterschätzt wird Zibanejad so schnell von den kommenden Gegnern mit Sicherheit nicht mehr!
Die nächste Aufgabe wartet am Samstag auf die Rangers. Dann sind die New Jersey Devils mit dem Schweizer Nico Hischier zum Lokalderby zu Gast und werden die Entschlossenheit von Zibanejad und seinen Teamkameraden beim Kampf um einen Platz in der KO-Runde mit Sicherheit ausgiebig testen wollen (So. 1 Uhr MEZ; NHL.tv).