Ein Stürmer blüht auf
Der Österreicher Michael Grabner erlebt bei den New York Rangers aktuell einen ungeahnten Höhenflug
von Robin Patzwaldt / NHL.com/de Autor
Was für eine herausragende Woche für den Österreicher Michael Grabner von den New York Rangers! Nachdem er bereits jüngst am 4. Januar 2017 beim Spiel gegen die Philadelphia Flyers zwei Treffer und einen Assist zum Erfolg seiner 'Blueshirts' beitragen konnte, war er auch in der letzten Nacht der große Matchwinner für sein Team.
Der Österreicher erzielte gegen die Columbus Blue Jackets in der Nationwide Arena nun schon seine Saisontore Nummer 17 und 18, machte dabei wenige Sekunden vor dem Ende auch den alles entscheidenden Sieg-Treffer zm 5:4 für die Gäste und bereitete darüber hinaus abermals auch noch einen weiteren Treffer eines Mannschaftskameraden entscheidend mit vor.
Und dabei hatte das Gastgeberteam aus Columbus am gestrigen Abend nach dem ersten Drittel doch fast schon wie der sichere Sieger ausgesehen, nach nicht einmal fünf Minuten lagen die Hausherren nämlich bereits mit 2:0 vorne. Was dann aber folgte, das war eine ganz große Aufholjagd der Gäste aus Manhattan!
Und Grabner war es höchst selbst, der dann in der Schlussminute in einem mit viel Tempo vorgetragenem Gegenzug antrat, dabei alle Gegner scheinbar mit großer Leichtigkeit hinter sich ließ, letztendlich ganze 16 Sekunden vor dem Ende gar noch zum 5:4 Sieg für die Rangers traf.
Der Kärntner ging schlussendlich mit 15:10 Minuten an Eiszeit, mit weiteren 3 Punkten auf der persönlichen Habenseite und einer vorzeigbaren +4-Bilanz vom Eis in Ohio, versetzte mit seinem Team den Hausherren nach zuvor 16 Siegen in Serie nun schon die zweite Niederlage binnen weniger Tage.
Er persönlich verzeichnet damit nach 41 Spielen aktuell nun bereits fast unglaubliche 18 Treffer und 8 Assists. Zusätzlich hat er seinen Plus-Minus-Wert aktuell schon auf +22 geschraubt. Beeindruckend!
Video: NYR@CBJ: Grabner kommt mit Tempo an und zieht ab
Wenn sich das so fortsetzt, dann dürfte er am Ende der Saison auf neue Karrierebestwerte zusteuern. Und das nach einer zuletzt eher sportlich enttäuschenden Zeit in seiner Karriere.
Im NHL Entry Draft des Jahres 2006 wurde er ursprünglich einmal in der ersten Runde als Nummer 14 von den Vancouver Canucks gezogen.
Nach guten Leistungen im Farmteam wurde Grabner am 14. Oktober 2009 erstmals in den Kader der westkanadischen NHL-Franchise berufen, wo er seinerzeit den verletzten schwedischen Flügelspieler Daniel Sedin ersetzen sollte.
Bereits eine Woche später erzielte er aus einer Powerplay-Situation heraus dann schon seinen ersten Treffer in der NHL. Der gegnerische Torwart von einst, Antti Niemi, war dabei chancenlos. Das Spiel endete in einem 3:2-Sieg über die Chicago Blackhawks.
Nach der Saison 2009-10 wechselte der Österreicher im Zuge eines Tauschgeschäfts dann zunächst weiter zu den Florida Panthers. Nach deren Vorbereitungsspielen wurde er jedoch zum Nachwuchsteam, den Rochester Americans, in die AHL geschickt.
Noch bevor er über die Waiver-Liste dort hingelangen konnte nutzte dann General Manager Garth Snow von den New York Islanders die Chance den Flügelstürmer in den Kader der New Yorker zu verpflichten. Im Mai 2011 verlängerte Grabner seinen Kontrakt bei den Islanders dann um volle fünf Jahre. Im September 2015 wurde er von diesen allerdings vorzeitig an die Toronto Maple Leafs abgegeben.
Video: NYR@CBJ: Grabner nimmt Tempo auf und trifft
Sein dann dort am Ende der Spielzeit 2015-16 auslaufender Vertrag wurde von den Maple Leafs nicht weiter verlängert, so dass er sich im Juli 2016 als ein 'Free Agent' zuletzt den New York Rangers anschloss. Und diese dürfen sich aktuell über die wirklich tolle Entwicklung ihres Neuzugangs seit Saisonstart freuen.
Gegenüber der Österreichischen Kronenzeitung äußerte sich der sympathischer Österreicher zuletzt auch über sein vermeintliches Erfolgsgeheimnis mit den Rangers: "Wir haben sehr viele gute Eisläufer im Team, die das Tempo stets hoch halten. Das ist genau mein Spielstil."
Na, wenn das doch immer so einfach zu erklären wäre. Aber, so oder so, es läuft mehr als rund bei Michael Grabner und den New York Rangers. Und ein rasches Ende der schier unglaublichen Erfolgsserie ist so rasch auch nicht zu erwarten.