Meilensteine und Premieren für Penguins

Mit einem unerwartet starken Start in die Saison überraschten die Pittsburgh Penguins in den ersten zwei Spielen. Nach dem 3:0-Erfolg im Auftaktspiel am Dienstag gegen die New York Rangers, legten sie am Donnerstag einen 4:3-Heimsieg gegen die New York Islanders nach. Wie schon im ersten Spiel, konnten sie sich dabei auf ihre Veteranen verlassen. Allerdings steuerten auch zwei Rookies und ein Neuzugang ihren Teil bei.

„Es ist immer schön, wenn wir als Team zwei Spiele gewinnen“, kommentierte Stürmer Evgeni Malkin den erfolgreichen Start. „Das war heute kein schönes Spiel. Ich denke, wir können besser spielen, aber wir lieben es natürlich zu gewinnen.“

Crosby zieht mit nächster Legende gleich

Mit mittlerweile 38 Jahren sammelt Kapitän Sidney Crosby weiter fleißig Meilensteine und klettert in der ewigen Statistik der NHL nach oben. Gegen die Rangers blieb er am Dienstag noch ohne Punkt, doch am Donnerstag legte er für die Penguins zuerst das 1:0 im Powerplay durch Rickard Rakell auf. Im zweiten Drittel sorgte er mit dem 3:2 ebenfalls in Überzahl für die erneute Führung.

Sein Assist in der vierten Minute war für ihn Nummer 1063. Damit zog er mit keinem geringeren als Steve Yzerman als neuntbester Vorbereiter der NHL-Geschichte gleich. Für den längst selbst legendären Kapitän der Penguins stehen diese Saison noch einige Meilensteine an.

Crosby steht aktuell bei 1689 Punkten, 626 Toren und 1063 Assists. Sollten ihm diese Saison noch 46 Vorlagen gelingen, würde er Yzerman und Adam Oates überholen und auf Platz sieben mit Joe Thornton (1109 Assists) gleichziehen. Vergangene Saison sammelte er 58 Assists. Ebenfalls wahrscheinlich sind die Meilensteine von 1700 Punkten und 650 Toren. Mit 34 weiteren Punkten würde er außerdem mit Mario Lemieux (1723 Punkte) als bester Scorer in der Geschichte der Penguins gleichziehen.

Malkin in Bestform

Für Crosby und Evgeni Malkin ist es bereits die 20. gemeinsame Saison in Pittsburgh und beide Veteranen beweisen bisher, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Malkin tat das sogar auf noch beeindruckendere Weise als Crosby. In den ersten zwei Spielen lieferte er überragende fünf Punkte. Gegen die Rangers bereitete er die ersten beiden Tore der Saison

vor. Die Spiele gegen Teams aus New York scheinen ihm zu liegen, denn gegen die Islanders verzeichnete er weitere drei Assists.

„Es ist super, als Trainer so einen Spieler zu haben“, erklärte Dan Muse, der neue Trainer der Penguins. „Er ist super. Man sieht so einen Spieler so lange aus der Ferne und arbeitet als Trainer gegen ihn. Dann kriegt man die Chance, jeden Tag mit ihm zu arbeiten. Er arbeitet mit und ohne Puck hart. Er liefert viele Punkte, er arbeitet vor dem Tor und verschafft sich Chancen. Auch im Training gibt er ohne Puck alles. Er hat sich das Vertrauen verdient, in jeder Situation mit seiner Reihe auf dem Eis zu sein.“

Bei den Toren von Rakell und Crosby, sowie dem entscheidenden Treffer von Justin Brazeau, hatte der 39-jährige Russe seine Finger im Spiel. Das 3:2 fiel, indem Crosby eine scharfe Hereingabe von Malkin vor dem Tor über die Linie lenkte und ihm so den 1350. Punkt seiner NHL-Karriere verschaffte. Durch die drei Punkte arbeitete sich Malkin unter die 30 besten Scorer der Liga-Geschichte vor und überholte Mats Sundin.

„In beiden Spielen waren sie so wichtig“, lobte Trainer Dan Muse seine Veteranen Malkin und Crosby. „Es liegt viel Fokus auf den jungen Spielern, aber die Beiträge der Veteranen sind unglaublich. Sie punkten, sie helfen in der Abwehr, sie haben viel Eiszeit in allen Situationen. Sie waren heute ein großer Faktor in den Special Teams. Besonders Sid und Geno.“

Brazeau mutiert zum Torjäger

Malkins Ausbeute ist das Ergebnis einer unerwartet produktiven Zusammenarbeit mit Neuzugang Justin Brazeau. Vor dieser Spielzeit hatte der 27-jährige Außenstürmer in 95 Spielen für die Boston Bruins und Minnesota Wild 16 Tore und 29 Punkte in seiner Karriere. Mit Malkin als Center traf Brazeau im Auftaktspiel gleich zwei Mal und verwandelte gegen die Islanders einen Alleingang zum Siegtor.

„Das ist alles verrückt“, freute sich Brazeau nach dem Spiel. „Wenn man mit Spielern wie Malkin antreten darf, will man natürlich das Beste aus dieser Gelegenheit machen. Deshalb versuche ich einfach nur sicher zu gehen, dass ich von ihnen profitiere und sie so gut ich kann unterstütze.“

Rookies machen Hoffnung

Doch nicht nur die Veteranen, sondern auch die Rookies der Penguins können mit dem Start in die Saison zufrieden sein. Filip Hallander gelang in seinem ersten Spiel der Saison und seinem insgesamt vierten NHL-Spiel sein erster Assist. Das gelang ihm in Koproduktion mit seinem 19-jährigen Rookie-Kollegen Harrsion Brunicke. Der erzielte auf Vorlage von Hallander sein erstes NHL-Tor. Verteidiger Brunicke schaffte damit auch etwas historisches, denn er ist der erste in Südafrika geborene Spieler, der ein Tor in der NHL erzielte.

„Was für ein Spiel, was für ein Erlebnis dabei zu sein“, schwärmte Brunicke. „Wir haben bis zum Ende gekämpft. Das war wieder eine emotionale Angelegenheit. Es ist echt cool, das erste Tor zu haben. Ich denke aber nur an das Team und im Moment stehen wir bei zwei Siegen in zwei Spielen. So soll es weitergehen.“

Die Penguins gingen sicherlich nicht als einer der großen Favoriten in die Saison, doch zumindest in den ersten Spielen scheint die Mischung aus Veteranen, die in ihrer Karriere Außergewöhnliches hinter sich haben, und talentierten jungen Rookies zu funktionieren.

Womöglich kann Pittsburgh zu einem der großen Überraschungsteams der Saison werden.

„Das waren zwei besondere Spiele“, sagte Muse. „Im ersten Spiel haben zwei Spieler ihr NHL-Debüt gegeben und zwei Spieler gehen zusammen in ihre 20. NHL-Saison. Heute wurde das zu Hause gefeiert. Respekt vor diesen Spielern, sie haben es alle verdient hier zu sein... Es hat auf jeden Fall Vorteile, Spieler zu haben, die schon so lange auf diesem Level zusammenspielen und gleichzeitig die jungen Spieler zu haben, die nachrücken."