Brady Skjei of USA celebrates with t he trophy after winning the 2025 IIHF Ice Hockey World Championship final between Switzerland and USA on May 25, 2025 in Stockholm. Photo: Maxim Thore / BILDBYRÅN / kod MT / JM0697 bbeng ishockey ice hockey ishockey-vm 2025 vm 2025 iihf world championship final switzerland schweiz usa jubel (Photo by MAXIM THORE/Bildbyran/Sipa USA)(Sipa via AP Images)

Am Sonntag wurden bei der IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft 2025 die Medaillen vergeben. Während sich Schweden am späten Nachmittag gegen Dänemark durchsetzen konnte, ging es am Abend für die Schweiz gegen die USA um Gold. Am Ende jubelten die US-Amerikaner in der Verlängerung und die Schweizer mussten zum wiederholten Male der verpassten Chance nachtrauern.

Ein Gold-Krimi ohne Happy End: Schweiz unterliegt der USA mit 0:1 nach Overtime

1933 gewann die USA zuletzt eine einzeln ausgetragene Eishockey-Weltmeisterschaft. Den Titel von 1960 errangen sie, als das Olympische Eishockeyturnier von Squaw Valley (USA) gleichzeitig als WM galt. Ein reines WM-Finale hatten sie seit 1950 nicht mehr erlebt.

In einem nervenaufreibenden Finale bezwang das Team von Trainer Ryan Warsofsky am Sonntag die Schweiz mit 1:0 nach Verlängerung. Den goldenen Treffer erzielte Tage Thompson (Buffalo Sabres) nach 62:02 Minuten, ein Moment für die Geschichtsbücher.

Der 26-jährige Angreifer überquerte in der Overtime mit Tempo die blaue Linie, verschaffte sich Raum und jagte den Puck trocken an Verteidiger Jonas Siegenthaler (New Jersey Devils) vorbei und über den Blocker von Turnier-MVP Leonardo Genoni ins Netz. Anschließend ließ er sich jubelnd in die Bande fallen und wurde von seinen Teamkollegen unter einer feiernden Spielertraube begraben.

Für die Schweiz hingegen setzte sich eine bittere Serie fort: Seit 2013 stand die Nati viermal im Endspiel und verlor jedes Mal. Nach zwei Finalniederlagen gegen Schweden (davon 2018 im Penaltyschießen) und dem 0:2 gegen Tschechien im Vorjahr blieb der große Triumph erneut aus. Noch nie konnte eine Schweizer Nationalmannschaft in einem Medaillen-Spiel bei einer WM als Sieger vom Eis gehen. Die Bronzemedaillen gewannen die Eidgenossen in Turnieren mit einer Medaillen-Gruppenphase.

Schon zu Beginn des Spiels war die Anspannung auf beiden Seiten spürbar. Die USA gaben ihren ersten Schuss erst nach über drei Minuten ab, die Schweiz benötigte sogar sechs Minuten. Erst ein Powerplay für die Eidgenossen brachte erste wirkliche Chancen, doch Jeremy Swayman (Boston Bruins) hielt glänzend.

Mit fortschreitender Spielzeit fanden beide Teams besser in die Partie. Kurz vor der ersten Pause entschärfte Genoni eine Direktabnahme von Logan Cooley (Utha Mammoth) aus kurzer Distanz und auch ein spätes Powerplay der USA scheiterte am starken Schweizer Schlussmann.

Andres Ambuhl of Switzerland and Michael Mccarron of United States battle on a faceoff during the 2025 Ice Hockey World Championship gold medal dispute match between Switzerland and USA at Avicii Arena on May 25, 2025 in Stockholm, Sweden. (Photo by Andrea Branca/Just Pictures/Sipa USA)(Sipa via AP Images)

Im zweiten Drittel dominierten weiter Vorsicht und Unterbrechungen das Geschehen. Für Aufsehen sorgte Frank Nazar (Chicago Blackhawks), der einen Schuss von Michael Fora blockte und im Gegenzug nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Penalty konnte Conor Garland (Vancouver Canucks) jedoch nicht am stark parierenden Genoni vorbeibringen.
Die USA sammelten Selbstvertrauen und erhöhten den Druck. Chancen von Andrew Peeke (Boston Bruins) und Will Smith (San Jose Sharks) blieben ebenso ungenutzt wie ein gefährlicher Tipp von Nazar in der Schlusssekunde des zweiten Abschnitts.

Im dritten Drittel war erneut Swayman gefragt, als Nino Niederreiter (Winnipeg Jets) einen Schuss von Dean Kukan abfälschte. Die beste US-Gelegenheit hatte Zach Werenski (Columbus Blue Jackets) mit einem Schuss, den Genoni erst spät sah. Die Scheibe trudelte gefährlich nah an die Linie.

Nach 60 torlosen Minuten folgte die Verlängerung im 3-gegen-3-Format. Die Entscheidung fiel früh. Der goldene Schuss von Thompson beendete nicht nur das Spiel, sondern eine lange Durststrecke des US-Eishockeys.

Für die Schweiz bleibt trotz der Enttäuschung eine beeindruckende Turnierleistung. Doch das große Ziel bleibt weiter unerreicht.

Tre Kronor sichern Bronze: Schweden schlägt Dänemark

Schweden hat sich beim Heimturnier mit einem deutlichen 6:2-Erfolg im skandinavischen Duell gegen Dänemark Bronze gesichert und damit wie schon 2024 Platz drei erobert. Vor 13.487 Zuschauern in der ausverkauften Avicii Arena entschieden drei Treffer im zweiten Drittel die Partie.

Mikael Backlund (Calgary Flames) und Marcus Johansson (Minnesota Wild) trafen jeweils doppelt, Lucas Raymond (Detroit Red Wings) und Mika Zibanejad (New York Rangers) legten nach. Elias Lindholm (Boston Bruins), mit nun 14 Scorerpunkten bester Schwede, bereitete beide Backlund-Tore vor, die binnen 4:34 Minuten eine 2:0-Führung herstellten. Für Dänemark verkürzten Nick Olesen (ein Tor, eine Vorlage) und Nikolaj Ehlers (Winnipeg Jets), konnten die höchste WM-Platzierung ihrer Geschichte, Rang vier, aber nicht mit der Bronzemedaille krönen.

Schwedens Nationaltrainer Sam Hallam schenkte wie schon im verlorenen Halbfinale gegen die USA Ersatztorhüter Samuel Ersson (Philadelphia Flyers) das Vertrauen. Der Goalie der Flyers parierte 16 von 18 Schüssen und verbuchte seinen vierten Turniersieg. Auf der Gegenseite stand Frederik Dichow zum neunten Mal in zehn Spielen zwischen den Pfosten und sah sich einem Schussverhältnis von 37:18 ausgesetzt. Allein im Mittelabschnitt feuerten die Gastgeber 18 Pucks aufs Tor.

Nach dem bitteren Halbfinal-Aus gegen Team USA am Samstag (2:6) tat der Sieg vor heimischem Publikum sichtlich gut. Kapitän Erik Karlsson (Pittsburgh Penguins) sprach von einer „charakterstarken Antwort“ seiner Mannschaft und bedankte sich bei den Fans: „Ihr habt uns in jedem Drittel nach vorn gepeitscht.“ Diese Wertschätzung war spürbar gewesen.

Nach torlosem Auftakt eröffnete Backlund den Torreigen. Adam Larsson (Seattle Kraken) fand den Center nach einem Lindholm-Bulleygewinn am rechten Pfosten (25:16). Kurz darauf überraschte Backlund Dichow mit einem Handgelenkschuss aus dem linken Bullykreis (29:50). Johansson erhöhte in Überzahl per Tap-in auf 3:0 (37:09).

Den Hoffnungsschimmer der Dänen zu Beginn des Schlussdrittels, ein vermeintlicher Treffer von Philip Bruggisser, nahm der Videobeweis wegen Torhüterbehinderung zurück. Stattdessen lief Raymond allein auf Dichow zu und stellte auf 4:0 (42:55). Olesen antwortete mit einem satten Schlagschuss (43:15) und bereitete wenig später Ehlers’ 4:2-Anschluss vor (46:02). Doch Johansson stocherte im Powerplay den fünften schwedischen Treffer über die Linie (48:25), ehe Zibanejad einen Bilderbuch-Konter abschloss (55:03).

Für Schweden ist es die 19. WM-Bronzemedaille. Superstar Filip Forsberg (Nashville Predators) fehlte verletzt, doch der Ausfall blieb eine Randnotiz. Dänemark, ältestes Team des Turniers, darf trotz zweier klarer Pleiten zum Abschluss stolz auf sensationelle Siege gegen Deutschland und Rekordweltmeister Kanada sein. Ob die Rot-Weißen so bald wieder im Medaillenspiel auftauchen, ist offen, doch 2025 wird als bislang größtes Eishockey-Märchen der Nation in Erinnerung bleiben.

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