MIN Rossi 10/14

Einen wilden Schlagabtausch lieferten sich am Samstag die Toronto Maple Leafs und die Minnesota Wild in der Scotiabank Arena der ostkanadischen Metropole. Am Ende der kurzweiligen Partie hatten die Maple Leafs mit 7:4 die Nase vorne. Nicht nur wegen der elf Treffer wird die torreiche Partie für längere Zeit in Erinnerung bleiben, vor allem bei jeweils einem Protagonisten auf jeder Seite. 

Es lief die 30. Minute, als sich die Wild im Drittel der Hausherren festgesetzt hatten. Brock Faber kam an der blauen Linie zur Scheibe, fasste sich ein Herz, lief links die Bande entlang und zog dann mittig in Richtung Kasten der Maple Leafs. Bevor er zum Abschluss kam, stocherte ihm Torontos Schlussmann Ilya Samsonov den Puck von der Kelle. Dieser landete bei Marcus Foligno. Seinen Schuss aus der Distanz konnte Samsonov wiederum abwehren, doch beim Rebound stand Marco Rossi goldrichtig, bewies Geschick und ein schnelles Reaktionsvermögen, indem er aus der Luft die schwarze Hartgummischeibe zu seinem ersten NHL-Tor einnetzte.

MIN@TOR: Rossi erzielt sein erstes NHL-Tor

„Das fühlt sich wirklich gut an. Ich hatte sogar noch eine Chance auszugleichen. Das ist mir nicht gelungen, also müssen wir im nächsten Spiel noch besser spielen", so Rossi. 

23 NHL-Spiele hatte der 22-jährige geborene Feldkirchener für seinen ersten NHL-Treffer benötigt. Nach zwei Einsätzen in der Saison 2021/22 und weiteren 19 in der Saison 2022/23 stand bei Rossi ein Assist auf dem Konto. Nun war der Knoten geplatzt und dementsprechend euphorisch fiel auch der Torjubel aus. Der Puck wurde selbstverständlich aufgehoben. 

„Den habe ich natürlich eingesteckt und er wird sicher verwahrt, denn schon als Kind träumt man davon, ein Tor in der NHL zu erzielen", verriet der Torschütze. 

Rossi ist nach Christoph Brandner, Thomas Pock, Thomas Vanek, Andreas Nodl, Michael Grabner und Michael Raffl der siebte in Österreich geborene Spieler mit österreichischer Staatsbürgerschaft, dem in der NHL ein Tor gelang. 

Die Wild hatten gut fünf Minuten vor Rossis Treffer einen 3-Tore-Rückstand durch Linksaußen Matt Boldy auf 2:4 verkürzt. Das Momentum schien auf ihrer Seite, doch die Maple Leafs hatten noch mehrere Pfeile im Köcher und zogen auf 7:3 davon.  

„Wir wussten schon im Vorfeld, dass sie torgefährliche Stürmer haben und uns auch auf die Defensive konzentrieren müssen. Letztendlich leisteten wir uns zu viele Puckverluste und das hat uns das Spiel gekostet", analysierte Rossi. 

Für die Vorentscheidung zu Gunsten der Kanadier sorgte Auston Matthews, als er mit dem 6:3 gut 9 1/2 Minuten vor Spielende seinen Hattrick komplettierte. Bereits zur Mitte des ersten Drittels hatte der Ausnahmestürmer der Maple Leafs durch einen Doppelschlag binnen 101 Sekunden sein Team mit 2:1 in Front geschossen.

MIN@TOR: Matthews erzielt Hattrick gg. Wild

„Ich denke, die Arbeitsmoral war in beiden Spielen da, und wir haben uns als Mannschaft einfach bewegt, haben uns defensiv gegenseitig ausgeholfen und versucht, anzugreifen. Offensichtlich sind die Pucks reingegangen, das macht immer Spaß und ist immer positiv", sagte Matthews. 

Matthews untermauerte auch im zweiten Saisonspiel seine Abschlussqualitäten, denn bereits am vergangenen Mittwoch zur Saison-Eröffnung beim 6:5-Heimerfolg n.P. gegen die Montreal Canadiens war ihm ein 3-Tore-Spiel geglückt. Nun machte er weitere Plätze unter den Torjägern in der Maple Leafs- und NHL-Historie gut. 

Durch sein 61. Spiel, in dem er mindestens zwei Tore schoss, zog er mit keinem Geringeren als Mats Sundin auf Platz 3 in Torontos Ewigkeitsliste gleich. Platz 1 belegt Darryl Sittler (71 Multi-Goal-Games) vor Rick Vaive (64). Mit sechs Toren in den ersten zwei Saisonpartien überbot Matthews die von Wendel Clark in der Saison 1991/92 aufgestellte Maple Leafs-Bestmarke (5 Tore). NHL-weit liegt der Rekord bei acht Toren (Joe Malone 1917/18) vor Reg Noble (1917/18) und Alex Ovechkin (2017/18) sowie sechs Tore von Cy Denneny (1917/18) und nun Matthews. 

Zudem ist der 26-jährige Center erst der fünfte Spieler in der NHL-Historie, dem zu einem Saisonauftakt zwei Hattricks gelangen nach Alex Ovechkin (2017/18), Cy Denneny (1917/18), Joe Malone (1917/18) und Reg Noble (1917/18). 

„Es hat Spaß gemacht. Natürlich erwartet man nicht gleich zwei Hattricks hintereinander, aber ich habe mich daran gewöhnt, dass Auston große Spiele liefert und einen großen Einfluss ausübt. Aber dass er das gleich zu Beginn der Saison an zwei Abenden macht, ist einfach großartig. Er sieht aus, als hätte er eine Menge Spaß. Ich würde niemals Austons Motivation, Arbeitsmoral und Engagement in Frage stellen. Ich denke, er hatte eine wirklich gute Offseason. Auston ist auf das große Ganze konzentriert. Er ist bestrebt, unser Team wirklich voranzubringen", freute sich Torontos Trainer Sheldon Keefe über den Sieg und die Vorstellung seines Leistungsträgers.

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