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Leon Draisaitl und seine Edmonton Oilers unterlagen am Montag in Spiel 3 des Western Conference Finales in den Stanley Cup Playoffs 2024 gegen die Dallas Stars mit 3:5. Dabei vergaben die Gastgeber im Rogers Place vor den eigenen Fans eine 2:0-Führung nach dem ersten Drittel und gerieten in der Best-of-7-Serie gegen die Texaner mit 1:2 in Rückstand. Vor Spiel 4 der Serie am Mittwoch (8:30 p.m. ET; Sky Sport, MYSPORTS, NHL.tv; Do. 2:30 Uhr MESZ) an gleicher Stelle stehen die Oilers damit mächtig unter Druck.

Matchwinner Robertson

Überragender Mann auf dem Eis war Jason Robertson von den Stars, dem an diesem Abend sein erster Karrierehattrick in den Stanley Cup Playoffs gelang. Robertson war nicht nur für die ersten beiden Treffer seines Teams in Spiel 3 verantwortlich, er brachte die Stars in der 52. Minute an diesem Abend auch vorentscheidend in Führung, als er das wichtige 4:3 für seine Farben erzielte.

Stars übernehmen im Laufe des Spiels die Kontrolle

Nachdem die Oilers den ersten Spielabschnitt noch mit 10:3 Torschüssen klar dominiert hatten, und aus dieser Überlegenheit eine 2:0-Führung herausgeschossen hatten, zeigte sich Dallas in der Folgezeit nicht geschockt und übernahm mehr und mehr die Spielkontrolle. Im Mitteldrittel dominierten die Gäste mit 16:7 Torschüssen. Im finalen Spielabschnitt, in dem die Oilers wild entschlossen angriffen und mit 13:3 Torschüssen ihrerseits abermals das deutlich aktivere Team auf dem Eis waren, stemmte sich Dallas im Stile einer echten Klassemannschaft mit Cleverness und Entschlossenheit gegen den Sturmwirbel der Hausherren und fuhr einen am Ende verdienten Sieg ein.

„Das darf uns so natürlich niemals passieren“, beklagte Edmontons Kapitän Connor McDavid hinterher. „Wir haben ihnen innerhalb von ein paar Minuten erlaubt wieder zurück ins Spiel zu kommen. So etwas darf man sich in den Playoffs einfach nicht erlauben. Sie wurden immer stärker, wir haben auf der anderen Seite aber auch nachgelassen. Daraus müssen wir lernen.“

Johnston, Heiskanen und Oettinger sichern Sieg ab

Wyatt Johnston und Miro Heiskanen erzielten ebenfalls Treffer für Dallas. Jamie Benn, Roope Hintz und Tyler Seguin steuerten jeweils zwei Assists für die Stars bei, die als Spitzenreiter der Central Division nach der regulären Saison 2023/24 auf dem Papier der leichte Favorit in dieser Playoff-Serie sind. Torhüter Jake Oettinger zeigte 26 Paraden.

„Im ersten Drittel wollten sie es einfach mehr als wir“, befand Stars-Stürmer Johnston selbstkritisch. „Zum Glück konnten wir den Rückstand aber in der Folgezeit wieder aufholen und uns ins Spiel zurückkämpfen. Wir haben zum Glück inzwischen ausreichend Selbstvertrauen, um uns von einem solchen Rückstand nicht aus der Bahn werfen zu lassen.“

Draisaitl bleibt bei Edmonton punktlos

Auf der anderen Seite reichte es den Hausherren an diesem Abend nicht, dass Kapitän McDavid ein Tor erzielen und eine Vorlage beisteuern konnte. Zach Hyman und Adam Henrique trafen ebenfalls für die Oilers. Goalie Stuart Skinner sammelte 17 Saves, konnte die Niederlage der Gastgeber am Ende aber auch nicht verhindern. Der gebürtige Kölner Draisaitl verbrachte in Spiel 3 der Serie 20:58 Minuten auf dem Eis, blieb dabei aber weitestgehend wirkungslos und konnte keine weiteren Scorerpunkte für sich verbuchen.

Spiel begann optimal für die Oilers

Hyman brachte die Oilers früh im ersten Drittels mit 1:0 (3.) in Führung, als er einen Schuss von McDavid erfolgreich an Oettinger vorbei ins Tor lenkte. Hyman hat damit in sieben Playoff-Heimspielen sieben Tore erzielt und führt mit insgesamt 13 Treffern in den Stanley-Cup-Playoffs 2024 ligaweit die Rangliste aller Spieler an. McDavid erhöhte die Führung der Oilers nach 7:34 Minuten auf 2:0. Für McDavid war es der 100. Playoff-Punkt (33 Tore, 67 Assists) in 64 Spielen. Er ist damit der viertschnellste Spieler in der NHL-Geschichte, dem es gelang, diesen Meilenstein zu erreichen.

Stars dominieren im Mitteldrittel

Doch wer die Oilers nun auf einem guten Weg sah, der sah sich rasch getäuscht. Im zweiten Drittel erzielten die Stars innerhalb von 3:33 Minuten drei Tore und gingen ihrerseits in Führung. Robertson erzielte nach 5:35 Minuten im mittleren Spielabschnitt zunächst das Tor zum 1:2, als er einen Pass von Hintz aus der Ecke in den linken Kreis spielte und unter Skinners Handschuh hindurch schob. Es war sein erstes Tor in elf Spielen.

Robertson glich in der 29. Minute zum 2:2 aus. Sein Weitschuss auf Skinner gelangte über Umwege wieder zurück zu ihm in den Slot. Mit der Rückhand war er dann über Skinners linke Schulter hinweg abermals erfolgreich. Johnston brachte Dallas 1:03 Minuten später dann sogar mit 3:2 in Führung, als Jamie Benn einen Klärungsversuch von Oilers-Verteidiger Vincent Desharnais abfing und zu Logan Stankoven weiterleitete, der den Puck zu Johnston weiterleitete, der ihn an Skinners Blocker vorbei ins Tor schoss.

Doch damit war der Torreigen im Mitteldrittel noch nicht vorbei. Nachdem er die letzten sieben Spiele wegen einer Unterkörperverletzung verpasst hatte, erzielte Adam Henrique 53 Sekunden vor Ende des Drittels den 3:3-Ausgleich für die Oilers. Thomas Harley übergab den Puck in der rechten Ecke an Connor Brown, der dann Henrique fand, der die Scheibe über Oettingers Handschuh ins kurze Eck beförderte.

„Wir haben in dieser Phase als ganze Einheit einfach nur zugesehen, wie sie ihr Ding machen, und als wir wieder angefangen haben zu spielen, haben wir uns sofort belohnt", schilderte Skinner. „Leider haben wir ihnen den Großteil des zweiten Drittels erlaubt, zu tun, was sie wollten.“

Dallas am Ende mit der Coolness eines Top-Teams

Die Oilers mühten sich in den finalen 20 Minuten nach Kräften, doch ein weiterer Treffer sollte ihnen gegen die leidenschaftlich verteidigenden Stars nicht gelingen. Ganz im Gegenteil: Nachdem Robertson seinen Hattrick in der 52. Minute vollendet hatte, traf Heiskanen mit einem langen Empty-Netter nach einem Face-Off im eigenen Drittel noch zum Endstand (59., en).

„Wir finden in diesen Playoffs unterschiedliche Wege, um Siege einzufahren“, zeigte sich Stars-Trainer Peter DeBoer nach dem Erfolg in Edmonton stolz auf seine Schützlinge. „Unsere Spieler wussten, was sie hier erwartet. Der Gegner hatte einen tollen Start. Das muss man anerkennen. Zum Glück hatten wir im zweiten Drittel die Chance zurück ins Spiel zu kommen. Und die haben wir dann genutzt.“

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