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Die deutsche U20-Junioren-Nationalmannschaft muss bei der IIHF Junioren-Weltmeisterschaft in ein drittes Spiel am Sonntag um 11 Uhr MEZ (live auf MagentaSport.de) gehen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Im zweiten Aufeinandertreffen mit Kasachstan am Samstag unterlagen die Jungs von Bundestrainer Tobias Abstreiter mit 1:4, nachdem sie das erste Spiel am Donnerstag noch mit 4:0 gewonnen hatten.

Die deutsche Mannschaft musste auf den schnellen und agilen Stürmer Tim Stützle verzichten, weswegen die Sturmreihen umgestellt werden mussten und die bisherige erfolgreiche Formation mit John-Jason Peterka und Lukas Reichel gesprengt wurde. Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt, denn es lief nahezu über 60 Minuten gleich ab. Deutschland entwickelte sehr viel Druck, rannte an und kreierte viel Zeit in der offensiven Zone. Die optische Überlegenheit konnte jedoch nicht in Tore umgemünzt werden. Der Ehrentreffer gelang Luis Schinko erst in der 59. Minute, als die Partie bereits verloren war. 43 Saves feierte Kasachstans Torhüter Vladislav Nurek und führte seine Farben so zum Sieg und in das entscheidende dritte Spiel.
Etwas Pech, aber häufig auch zu verspielt im Abschluss, führte dazu, dass die Deutschen erst 89 Sekunden vor dem Ende erstmals treffen konnten. Zu spät, denn zuvor hatte Abstreiter bereits über fünf Minuten vor Schluss in einem Powerplay Torhüter Henrik Hane zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen. Allerdings auch das fruchtete nicht. Sechs Überzahlsituationen mit 11:54 Minuten einen Mann mehr auf dem Eis ließen die Deutschen insgesamt ungenutzt. Das in der Vorrunde noch so starke Powerplay der deutschen Junioren stockte.
Die Defensive um Kapitän Moritz Seider war in einigen Szenen zu nachlässig und ermöglichte den Kasachen die Tore durch Stanislav Alexandrov in der 5. und 42. Minute sowie Oleg Boiko in der 26. Minute. Denis Chaporov machte mit seinem Schuss ins leere Tor in der 57. Minute zum 4:0 alles klar. Hane kam bei 22 Torschüssen auf 18 Saves.

Das deutsche Team hat sicher mehr Potenzial als die Kasachen und wurde unter Wert geschlagen. Aber ohne die nötige Kaltschnäuzigkeit im Abschluss wird es auch am Sonntag schwer werden, den Klassenerhalt zu sichern.
"Das war nicht das Spiel, was wir uns vorgestellt haben", resümierte Abstreiter. "Die Kasachen waren in den Zweikämpfen aggressiver und haben damit auch das Scheibenglück erzwungen. Wir benötigen am morgigen Tag im Entscheidungsspiel genau diese Aggressivität, um das Turnier erfolgreich abschließen zu können."