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Die IIHF Juniorenweltmeisterschaft 2022 in Edmonton geht ab Mittwoch in die entscheidende Phase. Die acht besten Nationen duellieren sich um den Einzug in das Halbfinale. Deutschland und vor allem die Schweiz haben allerdings schwierige Aufgaben vor der Brust.

Finnland - Deutschland (Mittwoch, 18 Uhr)
Zwei Siege, zwei Niederlagen: Deutschland hat die Vorrunde mit einer ausgeglichenen Bilanz abgeschlossen und Platz 3 in der Gruppe B belegt. Nach der 1:5-Auftaktniederlage gegen die USA folgten das 4:2 gegen Österreich und das 3:2 gegen die Schweiz, ehe die DEB-Auswahl zum Gruppenabschluss am Montag mit 2:4 gegen Schweden unterlag. Mit dem Einzug in die Runde der letzten Acht hat Deutschland das von Bundestrainer Tobias Abstreiter ausgerufene Ziel erreicht.
Mit Finnland wartet nun allerdings ein starker Gegner. "Wir freuen uns auf das Viertelfinale gegen Finnland", sagt der deutsche Stürmer Bennet Rossmy. "Ich denke, es gibt viele Dinge, die wir besser machen können. Es sind die kleinen Dinge, wie wir die Pucks gewinnen und die Zweikämpfe gewinnen müssen. Aber ich denke, wir können darauf aufbauen."
Wichtig allerdings sei, dass die Mannschaft aus der Niederlage gegen Schweden ihre Lehren zieht. "Ich denke, wir hatten einen guten Start", sagt Rossmy, der den Führungstreffer erzielt hatte. "Aber dann mussten wir in Unterzahl spielen, das war hart. Sie haben das wirklich gut ausgespielt und getroffen. Dann kamen sie in den Schwung und haben zwei weitere Tore erzielt. Es ist schwer, gegen so ein Team zurückzukommen."
Umso wichtiger wird es sein, gegen Finnland gar nicht erst die Spielkontrolle abzugeben. Die Finnen unterlagen im letzten Gruppenspiel gegen Kanada mit 3:6. Zuvor gewannen sie allerdings alle drei Partien, einmal davon im Penaltyschießen. 22 Tore verbuchten sie in den vier Spielen. Lediglich Kanada war bei diesem Turnier in der Offensive noch erfolgreicher.
Die finnischen Joakim Kemell und Aatu Raty zählen mit jeweils drei Toren und sechs Assists zu den drei Top-Scorern dieses Turniers. Der effektivste deutsche Spieler war bislang Alexander Blank mit drei Toren und einer Vorlage. Ein großer Unterschied der beiden Mannschaften liegt im Powerplay. Während Finnland mit einer Erfolgsquote von 56,25 Prozent das zweitbeste Überzahlspiel des Turniers hat, war Deutschland nur in 18,75 Prozent aller Powerplays erfolgreich.

Die Partie wird live und kostenfrei für alle auf MagentaSport übertragen.
Schweden - Lettland (Mittwoch, 21:30 Uhr)
Schweden hat mit dem 4:2-Triumph gegen Deutschland noch einmal Selbstvertrauen für das Viertelfinale getankt. Zuvor hatten die Skandinavier am Sonntag mit dem 2:3 gegen die USA ihre einzige Niederlage dieses Turniers kassiert. Gegen Lettland, die nur aufgrund des Ausschlusses der russischen Mannschaft in das Turnier kamen und in der Gruppe sensationell gegen Tschechien gewannen, ist Schweden in der klaren Favoritenrolle.
"Es wird Spaß machen, das Viertelfinale gegen Lettland zu spielen", sagte Kapitän Emil Andrae, dem bislang drei Tore und vier Assists gelangen. "Es wird ein hartes Spiel, ein richtig hartes Spiel. Aber ich denke, wenn wir richtig spielen, werden wir gewinnen. Hoffentlich werden wir jetzt, wenn es ins Viertelfinale geht, unsere Highlights erleben und das Beste abrufen."
Die Schweden können sich auf den Rückhalt von Torwart Calle Clang verzichten, der mit einer Save-Quote von 94,44 Prozent der bislang stärkste Goalie des Turniers ist.
Kanada - Schweiz (Donnerstag, 1:00 Uhr)
Die Schweiz erwartet im Viertelfinale die denkbar schwierigste Aufgabe. Mit Kanada treffen sie auf das überragende Team dieser Weltmeisterschaft. Die Nordamerikaner haben alle vier Gruppenspiele gewonnen, stellen mit 27 Toren den erfolgreichsten Angriff, haben mit einer Erfolgsquote von 60 Prozent das erfolgreichste Powerplay aller teilnehmenden Nationen und mit Mason McTavish auch den überragenden Spieler dieser Veranstaltung im Kader. Der beim NHL Draft 2021 an Position 3 von den Anaheim Ducks gepickte Stürmer führt mit sieben Toren und sechs Assists die Scorer-Liste an.
Die Schweiz hingegen erlebt bislang kein allzu erfolgreiches Turnier. Nach drei Niederlagen konnten sie sich lediglich durch den umkämpften 3:2-Sieg gegen Österreich für das Viertelfinale qualifizieren. "Es war ein Kampf, aber das Minimalziel ist erreicht", sagte Trainer Marco Bayer danach. Gleichwohl ist jedem Beteiligten bewusst, dass im K.O. Spiel eine Steigerung notwendig ist. "Wir müssen im Viertelfinale noch mehr Energie aufbringen", sagt der Stürmer Simon Knak.
Das Überzahlspiel war mit einer Erfolgsquote von 13,33 Prozent statistisch zwar nicht sehr erfolgreich. Doch der Trend ist positiv. Gegen Österreich gelangen zwei der drei Tore im Powerplay. Joshua Fahrni, der gegen Österreich traf, blickt der schwierigen Aufgabe gegen Kanada zuversichtlich entgegen: "Natürlich wird das Powerplay wichtig sein, aber nicht nur das. Wenn wir eine Chance bekommen, müssen wir treffen. Wir müssen als Team und als Einheit hart spielen. Das ist unsere Chance."
USA - Tschechien (Donnerstag, 4:30 Uhr)
Die USA ist neben Kanada das einzige Team bei der Weltmeisterschaft, das alle vier Gruppenspiele gewann. Mit dem 3:2 gegen Schweden haben sie im letzten Vorrundenspiel bewiesen, sich auch gegen echte Eishockey-Nationen durchsetzen zu können.

"Wir sind einfach konstant, intensiv, spielen hart und machen die kleinen Dinge richtig", sagt Matt Coronato über das Erfolgsgeheimnis seiner Mannschaft. Der Stürmer belegt mit vier Toren und zwei Vorlagen Platz 7 in der Scorer-Liste, genauso wie sein Mitspieler Carter Mazur. Thomas Bordeleau glänzt mit sechs Assists wiederum als Vorlagengeber.
Tschechien ist zwar der Außenseiter, darf aber trotzdem nicht unterschätzt werden. In der Vorrunde unterlagen sie gegen Finnland erst im Penaltyschießen. Die Slowakei wurde zudem mit 5:4 besiegt. Allerdings leisteten sie sich gegen Neuling Lettland mit einer unerwarteten 2:5-Niederlage auch einen groben Ausrutscher.
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