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Die deutsche Mannschaft beendete die Vorrunde der IIHF Juniorenweltmeisterschaft 2022 in Edmonton mit einer 2:4-Niederlage gegen Schweden auf Platz drei der Gruppe B. Die Schweiz setzte sich in ihrem entscheidenden Spiel gegen Österreich knapp mit 3:2 durch und erreichte damit das Viertelfinale, wo das Spitzenteam aus Gruppe A wartet. Kanada sicherte sich mit einem 6:3-Sieg gegen Finnland den ersten Platz in Gruppe A. Die Viertelfinals am Mittwoch lauten damit Kanada gegen die Schweiz, Finnland gegen Deutschland, USA gegen Tschechien und Schweden gegen Lettland.

Schweden - Deutschland 4:2 (3:1/0:0/1:1)
Die deutsche U20-Nationalmannschaft unterlag im letzten Vorrundenspiel dem Team aus Schweden mit 2:4. Das bedeutet am Ende Platz drei in Gruppe B für Deutschland und damit das Viertelfinale am Mittwoch gegen Finnland.
Insgesamt lieferte die DEB-Auswahl eine starke Partie, in der die Special Teams aber den großen Unterschied machten. Deutschland blieb bei vier Powerplays ohne Tor, Schweden nutzte beide Gelegenheiten in Überzahl gnadenlos aus. Schwedens Torwart Calle Clang trug mit 20 Saves zum Sieg bei. Für Deutschland hielt Nikita Quapp in 40 Minuten 24 Schüsse, Niklas Lunemann zeigte weitere vier Saves.
Im ersten Drittel klingelte es bereits nach exakt vier Minuten, aber nicht für die Favoriten aus dem hohen Norden, sondern für den Underdog. Bennet Roßmy ließ bei einem Konter im gegnerischen Drittel zunächst einen Verteidiger stehen, ehe sein Rückhandschuss zwischen Clangs Schoner und dem Pfosten durchrutschte.

Die Schweden ließen sich aber nicht aus dem Konzept bringen und schlugen wenig später zurück. Während Danjo Leonhardt wegen Beinstellens auf der Strafbank saß, nutzte Oskar Olausson das Powerplay mit einem verdeckten Distanzschuss zum Ausgleich (6.). Die Schweden machten in der Folge etwas mehr Druck und das lohnte sich. Nachdem Quapp einen Schuss von Anton Olsson abgewehrt hatte, schlug Daniel Ljungmann den Puck aus der Luft zum 2:1 in die Maschen (13.). Bereits in der nächsten Spielminute kam Oskar Magnusson bei einem schnellen Angriff frei aus dem linken Bullykreis zum Schuss und überwand Quapp zum 3:1 (14.).
Nach der ersten Pause wirkte das Spiel etwas strukturierter. Trotzdem kamen beide Teams zu ihren Chancen und beide Torhüter mussten ihr können unter Beweis stellen. Gegen Mitte des Drittels baute Deutschland mehr Druck auf und war mehrmals nahe am Anschluss dran. Da Clang in diesem Spielabschnitt aber genau wie Quapp nicht zu knacken war, blieb es beim 1:3.
Zum Schlussabschnitt wechselte der deutsche Trainer Tobias Abstreiter Quapp im Tor für Lunemann aus. Deutschland hielt nach der Pause gut mit, doch dann musste Kapitän Luca Münzenberger wegen Behinderung auf die Strafbank. Das schwedische Powerplay fackelte nicht lange und wieder war es Ljungmann, der mit einem Direktschuss aus dem linken Bullykreis auf 4:1 erhöhte (46.). Am Ende gab es doch noch den verdienten zweiten Treffer für Deutschland. Luca Münzenbergers Schuss wurde acht Sekunden vor der Schlusssirene vor dem Tor von einem schwedischen Spieler abgefälscht und trudelte in hohem Bogen hinter Clang ins Tor.

Schweiz - Österreich 3:2 (1:1/1:1/1:0)
Der Traum der österreichischen Mannschaft vom Viertelfinale ist vorbei. Gegen die Schweiz unterlag Österreich knapp mit 2:3 und landet damit auf dem letzten Platz der Gruppe B. Dieses Jahr wird es jedoch keinen Abstieg geben, der Klassenerhalt ist damit sicher. Die Schweiz steht hingegen im Viertelfinale und trifft am Mittwoch auf Kanada oder Finnland.
Attilio Biasca erzielte das späte Siegtor für die Schweiz und steuerte einen Assist bei, Dario Allenspach und Fabian Ritzmann bereiteten jeweils zwei Tore vor und Noah Patenaude hielt 20 Schüsse. Für Österreich stach David Reinbacher mit zwei Vorlagen heraus, Sebastian Wraneschitz hielt das Team lange mit 36 Saves in der Partie.
Die Schweizer Auswahl startete mit spielerischer Dominanz in die Partie. Mit viel Geschwindigkeit schnürten sie die Österreicher zu Beginn über weite Strecken in deren Drittel ein und es war Wraneschitz zu verdanken, dass die Eidgenossen nicht schon früh in Führung gingen.
In der neunten Spielminute kam es dann aber zur Überraschung. Reinbacher sorgte für den ersten Torschuss für Österreich, der Patenaude durchrutschte und vom Pfosten zurückkam. Während der Schweizer Schlussmann noch den Puck suchte, stocherte Leon Wallner den Nachschuss unter dem Torhüter durch zum 1:0 über die Linie. Der Schweiz gelang es aber gegen Ende des Drittels doch noch das Problem Wraneschitz zu lösen. Im Powerplay landete ein abgefälschter Querpass von Biasca bei Joshua Fahrni, der einen Direktschuss versenkte (18.).
Im zweiten Spielabschnitt wurde Österreich deutlich aktiver, doch ein Torwartduell auf gutem Niveau sorgte für ein enges Spiel. Am Ende war es Wraneschitz, der den nächsten Treffer kassierte. Er parierte bei einem Schweizer Konter zunächst einen Schuss von Ritzmann, Jonas Taibel hatte im Nachschuss dann aber ein praktisch leeres Tor vor sich (35.). Die Österreicher ließen aber nicht locker und wurden kurz vor der Drittelpause belohnt. In der 40. Minute zog erneut Reinbacher von der blauen Linie ab und Ian Scherzer fälschte im Slot 25 Sekunden vor der Pause zum 2:2 ab.
Im Schlussabschnitt setzte sich eine hart umkämpfte Partie fort, in der beide Mannschaften sich um ihre Chancen in der Offensive bemühten. Allerdings verteidigten beide Teams in der Mitte gut, drängten den Gegner nach außen ab und verhinderten damit die meisten hochkarätigen Chancen. Fast genau fünf Minuten vor Ende der Partie kassierte Österreichs Lorenz Lindner dann eine fünfminütige Strafe plus Spieldauer wegen Bandenchecks. Das nutzten die Schweizer schnell aus. Biasca verwertete das Powerplay nach nur 49 Sekunden im Nachschuss zum entscheidenden 3:2 (56.).
Die weiteren Spiele vom Montag:
Kanada - Finnland 6:3 (3:1/2:0/1:2)
Kanada sicherte sich im letzten Spiel der Gruppe A mit einem 6:3-Sieg gegen Finnland den Gruppensieg. Olen Zellweger bereitete drei kanadische Tore vor, Mason McTavish steuerte ein Tor und zwei Assists bei und Ridly Greig und Connor Bedard erzielten je ein Tor und einen Assist. Bei den Finnen zeigte sich Joakim Kemell mit einem Tor und einem Assist besonders effektiv. Im kanadischen Tor stoppte Dylan Garand 22 Schüsse, sein Gegenüber Leevi Merilainen zeigte 31 Saves.

Kanada legte im ersten Drittel bereits mit Toren von Brennan Othmann (7.), Tyson Foerster (13.) und Bedard (18.) vor, Samuel Helenius brachte die Finnen mit dem 1:3 ins Spiel (20.). Im zweiten Drittel bauten Greig (21.) und McTavish (37.) die Führung aus. Kemell (44.) und Roby Jarventie (57.) ließen die Finnen nochmal hoffen, doch William Dufour (59.) sorgte für den Endstand.
Die Viertelfinalpaarungen am Mittwoch (alle Zeiten MESZ):
Finnland - Deutschland, 18 Uhr (kostenfrei live auf MagentaSport)
Schweden - Lettland , 21.30 Uhr
Kanada - Schweiz, Do. 1 Uhr (live auf MySports)
USA- Tschechien, Do. 4:30 Uhr