MTL 7, STL 4

Die Montreal Canadiens erkämpften sich mit einem beeindruckenden Comeback gegen die St. Louis Blues im Enterprise Center einen 7:4-Auswärtssieg. Im fünften Sieg in neun Saisonspielen glänzte vor allem die junge Offensive der Canadiens.

"Wir hatten mit einigen Herausforderungen zu kämpfen, als wir im zweiten Drittel mit zwei Toren zurück lagen, aber wir haben uns zurückgekämpft", zeigte sich Christian Dvorak, der im dritten Drittel selbst entscheidend war, stolz. "Das Powerplay hat uns ins Spiel gebracht, dann haben wir das Momentum übernommen und dann war es auswärts ein gutes Comeback für uns."

MTL@STL: Dvorak führt Habs mit Hattrick zum Sieg

Nach dem ersten Tor der Blues glich zunächst der 23-jährige Kapitän Nick Suzuki aus. Zwei weitere Tore für St. Louis im zweiten Drittel sorgten aber nach der Hälfte des Spiels für einen 1:3-Rückstand der Canadiens. Zwei weitere junge Stürmer bewiesen einmal mehr ihre Qualität und drehten das Spiel noch vor der zweiten Drittelpause.
Cole Caufield gelang der Anschluss, Rookie Juraj Slafkovsky nutzte ein Powerplay zum Ausgleich und Caufield sorgte, ebenfalls in Überzahl, für die erste Führung des Spiels. Slafkovsky feierte damit eine erfolgreiche Rückkehr nach drei Spielen Verletzungspause.

MTL@STL: Slafkovsky holt aus und trifft im Powerplay

"Ich fühle mich zu hundert Prozent fit", versicherte der erste Pick des diesjährigen NHL Draft. "Es ist hart, wenn man nicht spielen kann. Ich will immer schießen und dieses Mal hatte ich Glück, dass der Puck rein ging."
Für Slafkovsky war es in seinem sechsten NHL-Spiel das zweite Tor. Während das ein passabler Saisonstart ist, kommt er nicht annähernd an Caufields bisherige Leistungen heran. Mit sieben Treffern ist er aktuell einer der besten Torjäger der Liga. Nur Edmontons Connor McDavid kann das mit neun Toren übertreffen. Gegen die Blues brachte er mit seinem Doppelpack Montreals angeschlagene Offensive und das strauchelnde Powerplay in Gang. Die Canadiens schossen in den vergangenen drei Spielen zusammen sechs Tore und liegen in Überzahl mit einer Erfolgsquote von 11,1 Prozent auf Rang 27.
"Es hat sich gut angefühlt, im Powerplay zu treffen und sogar zwei Tore zu holen", gab Caufield eine gewisse Erleichterung zu. "Darüber haben wir in letzter Zeit viel geredet und hart daran gearbeitet. Heute zwei Tore zu erzielen war sehr gut."
Der Star des Spiels kristallisierte sich aber erst im dritten Drittel heraus. Christian Dvorak traf zu Beginn des Schlussabschnitts zwei Mal in 40 Sekunden und komplettierte in der vorletzten Minute seinen ersten NHL-Hattrick. Mit 26 Jahren war er der älteste Torschütze der Canadiens in dieser Begegnung.
"Das war schön", freute sich der Tscheche bescheiden über den Hattrick. "Ich war ein paar Mal nah dran. Jetzt tut es gut, das endlich hinter mir zu haben. Das war ein guter Sieg, den wir uns als Team verdient haben."
Die Canadiens überraschten bisher mit besseren Leistungen als erwartet. Sie gingen mit ihrer jungen Mannschaft als Außenseiter in die Saison, übertrafen in den ersten neun Partien aber die Erwartungen. Sechs ihrer Spieler sind im Jahr 2000 oder später geboren, zehn sind nicht älter als 25. Trotz des laufenden Wiederaufbaus ergatterten sie zehn von 18 Punkten. Das Potenzial der Mannschaft ist also immer wieder zu erkennen, auch wenn es aktuell noch an Konstanz mangelt.
Unterschätz werden, sollte Montreal aber nicht, wie anhand der Siege gegen mitunter starke Gegner zu erkennen ist. Mit den Toronto Maple Leafs, Pittsburgh Penguins und nun den Blues, gehören drei Teams zu den Opfern der jungen Wilden aus Montreal, die zum Saisonstart als klare Kandidaten für die Stanley Cup Playoffs und womöglich die Meisterschaft galten. Außerdem bezwangen sie die Buffalo Sabres, die mit vier Siegen aus fünf Spielen in die Saison gestartet waren.
Nach den Erfolgen gegen die Sabres und Blues haben die Canadiens zwei weitere Auswärtsspiele vor sich, ehe es zurück nach Montreal geht. Am Dienstag haben sie Gelegenheit, sich bei den Minnesota Wild zu revanchieren, gegen die sie am vergangenen Dienstag mit 1:3 verloren hatten. Am Donnerstag folgt der Besuch bei den Winnipeg Jets.