Als der NHL Central Scouting Service seine vorläufige Players to Watch List herausgab, waren erneut einige Schweizer Nachwuchstalente im Visier der Talentsucher. Mit Jonas Taibel wagte einer davon im Sommer bereits den Schritt in die Quebec Major Junior Hockey League.
Taibel wurde in Feldkirch in Österreich geboren, genau wie Marco Rossi, der in der ersten Runde des NHL Draft 2020 (Nummer 9) von den Minnesota Wild gewählt wurde und Vinzenz Rohrer, der ebenfalls auf der Liste des CSS für den kommenden Draft steht und in der Ontario Hockey League für die Ottawa 67's spielt. Taibel hat aber auch die Schweizer Staatsangehörigkeit und lernte dort sein Handwerk.
Von 2017 bis 2021 durchlief er den Nachwuchs der Raperswil-Jona Lakers, wo er sich für den Import Draft der QMJHL empfahl. Er begann die Saison 2020/21 im Alter von 16 Jahren in der U20 der Lakers und erzielte in 14 Spielen 18 Punkte (6 Tore, 12 Assists), womit er den zweiten Platz in der Mannschaft belegte. Als die Saison für die U20 jedoch abgebrochen wurde, wechselte er in den U17-Bereich und punktete auch dort in Serie. In 33 Spielen sammelte er 66 Zähler (27 Tore, 39 Assists). Dadurch verdiente er sich schließlich seinen ersten Einsatz für die Lakers in der National League und die Wahl durch die Moncton Wildcats im Import Draft der QMJHL.
"Ich fühle mich heute wirklich gut", freute sich Taibel über die Nachricht. "Ich bin so glücklich die Möglichkeit zu haben, nach Nordamerika zu kommen und in der Liga zu spielen und ich freue mich darauf nach Moncton zu kommen."
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Taibel ist ein Center mit starken läuferischen Fähigkeiten, guter Stocktechnik und einem ausgeprägten Torinstinkt. Gleichzeitig hat er ein Auge für die defensiven Aspekte des Spiels und kann sowohl als Scorer, als auch als Zwei-Wege-Stürmer überzeugen. Entsprechend positiv war die Reaktion der Verantwortlichen in Moncton auf die Gelegenheit, das Schweizer Offensivtalent für sich zu gewinnen.
"Wir sind begeistert davon, Jonas im diesjährigen Draft wählen zu können", ließ Ritchie Thibeau, der Director of Hockey Operations in Moncton wissen. "Jonas ist ein offensiver Spieler und wir freuen uns sehr darüber, dass er sich hier bei den Moncton Wildcats weiterentwickeln wird."
Zunächst schien sich Taibel in seiner neuen Umgebung und mit dem nordamerikanischen Eishockey jedoch schwer zu tun. "Man kann das Spiel hier nicht mit dem in der Schweiz vergleichen, weil die Eisfläche in der Schweiz größer ist", gab der 17-Jährige zu. "Das Spiel hier ist schneller und härter." In den ersten neun Spielen der Saison wartete er vergeblich auf seinen ersten Punkt und kam auf eine Plus-Minus-Bilanz von -6.
Ende Oktober scheint der Groschen jedoch gefallen zu sein, denn seitdem zeigt Taibels Formkurve steil nach oben. Am 29. Oktober erzielte er bei einem 6:4-Sieg gegen die Cape Breton Screaming Eagles sein erstes Tor, das sich als der spielentscheidende Treffer erweisen sollte. Im gleichen Spiel sammelte er beim letzten Tor der Partie seinen ersten Assist. Am 5. November steuerte bei einem 5:3-Sieg gegen die Chicoutimi Sagueneens zwei weitere Assists bei und kommt damit auf vier Punkte in den vergangenen fünf Spielen, sowie eine Plus-Minus-Bilanz von +3.
Taibel ist offensichtlich endlich in Moncton angekommen und hat sich allem Anschein nach an die kleinere Eisfläche gewöhnt. Sein wiederentdeckter Offensivinstinkt könnte ihm nun helfen, bis zum Ende der Saison in den Ranglisten für den NHL Draft 2022 noch weiter nach oben zu klettern. Er bekam in der vorläufigen Liste des CSS die Note C, die an Spieler vergeben wird, die voraussichtlich ab der vierten Runde des Draft gewählt werden. Sollte er jedoch weiterhin so punkten, wie in den vergangenen Spielen, könnte er damit die Aufmerksamkeit der Scouts und NHL-Teams auf sich lenken und seine Einstufung bis zur endgültigen Liste noch verbessern.
