JJ Peterka for pre roundup 9 21 24

Die NHL-Saison 2024/25 war voller Highlights, Action und spannender Spiele. NHL.com/de blickt auf die Spielzeiten der besten Spieler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zurück.

In dieser Ausgabe: JJ Peterka (27 Tore, 41 Assists) von den Buffalo Sabres / Utah Mammoth

2011 war ein ereignisreiches Jahr. Der arabische Frühling sorgte für reichlich Schlagzeilen. Die Reaktorkatastrophe von Fukushima beschleunigte in Deutschland den Ausstieg aus der Atomenergie. Prinz William und Kate Middleton heirateten. Amy Winehouse starb viel zu früh. Den Stanley Cup gewannen in diesem Jahr die Boston Bruins. Mit 4:3 Siegen bezwangen die Bruins mit dem deutschen Verteidiger Dennis Seidenberg damals die Vancouver Canucks, bei denen mit Christian Ehrhoff ebenfalls ein Deutscher in der Defensive zu den Stützen zählte. Und es war bislang das letzte Jahr, in dem die Fans der Buffalo Sabres Playoff-Eishockey zu sehen bekamen. Im Viertelfinale der Eastern Conference unterlagen die Sabres 3:4 gegen die Philadelphia Flyers. Zum Team der Sabres gehörten damals unter anderem der Österreicher Thomas Vanek, Jason Pominville und Rob Niedermayer.

„In allen Aspekten gesteigert“

JJ Peterka war da gerade mal zarte neun Lenze jung. Mittlerweile ist der Münchner 23 Jahre alt und ein gestandener NHL-Spieler. 2020 hatten ihn die Sabres im NHL Draft in der zweiten Runde an insgesamt 34. Stelle gezogen. In der Saison 21/22 schnupperte er in zwei Spielen schon NHL-Luft. Danach war er nicht mehr aus dem Kader des Teams aus dem US-Bundesstaat New York wegzudenken. Er dankte es mit stetig steigender Punkteausbeute. 22/23 verbuchte er 32 Scorerpunkte (12-20-32), 23/24 waren es schon 50 (28-22-50), und in der vergangenen Spielzeit waren es 68 (27-41-68). Entsprechend zog er bei der Abschlusspressekonferenz der Sabres ein zufriedenes Fazit, was seine persönliche Bilanz angeht: „Ich denke, ich habe mich in allen Aspekten gesteigert. Ich habe während der Saison viel an Erfahrung dazugewonnen. Ich vertraue meinem Spiel mehr und mehr.“

Während es bei Peterka also kontinuierlich bergauf gegangen ist, kommen die Sabres einfach nicht vom Fleck. 36-39-7 lautete die Bilanz am Ende der vergangenen Saison. Das war gleichbedeutend mit 79 Punkten und dem drittletzten Platz in der Eastern Conference, weit entfernt von den Playoff-Plätzen.

Erst Euphorie, dann Enttäuschung

Dabei begann die Saison eigentlich mit viel Euphorie. Die Sabres eröffneten gegen den EHC Red Bull München den SAP Dome in München, Peterkas Heimatstadt. Danach ging es weiter im Rahmen der NHL Global Series nach Prag, wo die ersten beiden Saisonspiele gegen die New Jersey Devils auf dem Programm standen. Schon diese gingen mit 1:4 beziehungsweise 1:3 verloren.

Es war so etwas wie ein Fingerzeig für den weiteren Verlauf der Saison. Da half es den Sabres auch nicht, dass sie mit Lindy Ruff eine Identifikationsfigur aus besseren, vergangenen Zeiten als Coach installierten. Denn auch er konnte keine Wunder vollbringen. Es sei aufregend gewesen, für solch eine Trainerlegende wie Ruff zu spielen, meinte Peterka. „Wenn man sich seine Vergangenheit anschaut …“ Allerdings habe die Mannschaft eben erst spät in der Saison angefangen, gutes Eishockey zu spielen. Zu spät.

Körpersprache verbessern

Die Leistungen im Sturm waren dabei, auch dank der erneuten Steigerung des jungen Deutschen, ganz passabel. 265 Tore schoss man, was am Ende Platz zehn in der NHL bedeutete. Der Schwachpunkt des Teams war die Abwehr. Mit 287 Gegentreffern stellten die Sabres die viertschlechteste Hintermannschaft der vergangenen Spielzeit. Auch das Unterzahlspiel war mit einer Erfolgsquote von 76,4 Prozent (Platz 23) nicht gut genug, um die Playoff-Durststrecke zu beenden.

Ja, da habe auch er bisweilen seine Körpersprache nicht mehr im Griff gehabt, gestand Peterka. „Klar war ich frustriert. Ich muss lernen, meine Körpersprache besser zu kontrollieren. Ich muss versuchen, nach den Wechseln auf der Bank eine positivere Ausstrahlung zu haben“, erläuterte er selbstkritisch.

PHI@BUF: Peterka baut die Führung aus

Neues Team, neuer Vertrag

Eine positivere Ausstrahlung sollte in der kommenden Saison kein Problem sein. Denn mittlerweile hat Peterka das Team gewechselt. Am 26. Juni ist er von den Sabres zu den Utah Mammoth getradet worden - im Tausch für Verteidiger Michael Kesselring und Stürmer Josh Doan. Der 23 Jahre alte Deutsche unterschrieb auch sogleich einen neuen Vertrag über die kommenden fünf Spielzeiten, der ihm pro Saison 7,7 Millionen US-Dollar garantiert.

„Wenn man sich den Kader anschaut, wie viele junge Spieler dort sind, die bereits so gut sind, dann passt das perfekt für mich“, meinte Peterka euphorisch nach seinem Wechsel. Er wolle gemeinsam mit den Jungs wachsen und hoffentlich viele Spiele gewinnen. Mit Logan Cooley und Dylan Guenther haben die Mammoth zwei weitere Akteure in ihren Reihen, die ähnlich jung sind wie der Deutsche.

Die Mannschaft hat in der ersten Saison nach dem Umzug von Arizona nach Utah überzeugt und nur knapp die Playoffs verpasst. Da ist es sehr wahrscheinlich, dass sich der Münchner in der kommenden Spielzeit noch mal steigert, was das Scoring angeht. Als weiteres Ziel, auf das er sich 2026 freut, nannte er die Olympischen Winterspiele Milano Cortina 2026. Zwar gehörte Peterka nicht zu den ersten sechs Spielern, die der Deutsche Eishockeybund für das Aufgebot nannte. Doch wenn er sich weiter bei der Punkteproduktion steigert und auch sein Spiel weiter verbessert, wird er auf jeden Fall in Italien dabei sein.

Verwandte Inhalte