Am Freitag erlebten die Tampa Bay Lightning die nächste Enttäuschung der jungen Saison 2025/26. Gegen die Detroit Red Wings mussten sie in der Little Caesars Arena eine 1:2-Auswärtsniederlage nach Verlängerung schlucken. Es war die zweite Overtime-Niederlage in Folge und die vierte Pleite in fünf Saisonspielen. Immerhin fuhr Tampa durch das Erreichen der Verlängerung zum dritten Mal in Folge einen Punkt ein. Das hatten sie ihrem Schweizer Verteidiger J.J. Moser zu verdanken.

„Ich denke, wir haben definitiv einen Punkt verdient“, betonte Tampas Trainer Jon Cooper. „Schade, dass es nicht zwei waren, aber so ist das in der Verlängerung. Man hat selbst eine gute Chance, und daraus wird dann eine noch bessere Chance am anderen Ende der Eisfläche.“

Lightning ohne wichtigste Waffe

Die Partie begann bereits unter schlechten Vorzeichen, denn die Lightning mussten auf ihren besten Angreifer, Nikita Kucherov, verzichten. Kucherov fiel kurzfristig aufgrund einer Erkrankung aus.

Der russische Außenstürmer ist für Tampa von unschätzbarem Wert. Diese Saison sammelte er bereits drei Punkte (zwei Tore, ein Assist) in vier Spielen. Das ist für seine Verhältnisse aber noch ein verhaltener Start. Er übertraf die Marke von 100 Punkten in jeder der vergangenen drei Spielzeiten deutlich. Er gewann die Art Ross Trophy als bester Scorer der NHL bereits dreimal.

Zäher Start und Schock durch Rookie

Die Lightning kamen nur schwer ins Spiel. Detroit dominierte das Spielgeschehen in den ersten 40 Minuten mit 22:11 Torschüssen. Es war Torwart Andrei Vasilevskiy zu verdanken, dass die Red Wings in dieser Phase keine deutlichere Führung aufbauen konnten.

„Im ersten Drittel hat es sich angefühlt, als müssten wir bergauf spielen“, erklärte Cooper. „Unser Powerplay hat keinen Rhythmus gefunden, also hat uns das nicht geholfen. Ich hatte aber ein gutes Gefühl. Im dritten Drittel haben wir dann zu unserem Spiel gefunden.“

In der 14. Minute war aber auch der erstklassige Torhüter machtlos. Ausgerechnet ein Rookie-Verteidiger überwand das Bollwerk zwischen den Pfosten der Lightning. Axel Sandin-Pellikka erzielte mit einem starken Handgelenkschuss sein erstes Tor in der NHL und brachte Detroit mit 1:0 in Führung.

TBL@DET: Sandin-Pellikka erzielt mit seinem ersten NHL-Tor das 1:0

„Da ist natürlich ein Traum wahr geworden“, freute sich Sandin-Pellikka. „Ich habe getroffen, hatte einige andere gute Aktionen, und wir haben gewonnen.“

Furioses drittes Drittel

Der Schlussabschnitt stellte das vorherige Spielgeschehen auf den Kopf. Tampa kam mit Wut im Bauch aus der zweiten Drittelpause und schoss sich mit 19:6 Torschüssen den Frust von der Seele. In dieser Phase musste Detroit seinem Torwart John Gibson dafür danken, dass er das gleiche Niveau wie Vasilevskiy zeigte.

„Wir haben in der Kabine darüber geredet, dass wir schneller spielen müssen“, ließ Moser wissen. „Wir waren am Anfang etwas langsam. Dann haben wir einen Gang hoch geschaltet, hatten mehr Zeit in der Offensive und haben Momentum entwickelt.“

Besonders aktiv war Stürmer Jake Guentzel, der Gibson gleich fünfmal auf die Probe stellte. Er hatte auch eine der besten Chancen der Lightning, scheiterte aber auch im Nachschuss an Gibson, der in der Partie zuvor gegen die Montreal Canadiens noch fünf Tore kassiert hatte.

Moser mit seltenem Torjubel

Für das große Aufatmen bei den Lightning sorgte erst kurz vor Ende der regulären Spielzeit Moser, ein eher unerwarteter Kandidat für einen wichtigen Treffer. Nach 56:17 Minuten zog er auf Vorlage von Victor Hedman direkt von der blauen Linie ab. Der Puck ging durch viel Verkehr vor dem Tor und an Gibson vorbei in die Maschen.

TBL@DET: Moser zieht direkt ab und gleicht aus

„Wir haben versucht, viel zu schießen, zumindest in der zweiten Hälfte des Spiels“, sagte Moser. „Wenn du immer weiter schießt, rutscht irgendwann ein Versuch durch sieben Spieler durch und geht rein.“

Für Moser war es eine seltene Gelegenheit zum Torjubel. Es war sein 19. Tor in 262 NHL-Spielen. Zuletzt traf er vor fast genau einem Jahr, am 22. Oktober 2024. Der späte Treffer war jedoch wichtig und rettete den Lightning einen Punkt.

Bei diesem einen Punkt sollte es bleiben, weil Dylan Larkin in der Verlängerung für Detroit traf. Doch dieser Zähler kann am Ende der Saison wichtig werden. Die nächsten Punkte stehen für Moser und die Lightning bereits am Samstag auf dem Spiel, wenn sie bei den Columbus Blue Jackets zu Gast sind.

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