guentzel

Es ist ihm anzumerken, welch ungeheuren Spaß es ihm bereitet Stanley Cup Playoffs zu spielen. Nicht nur auf dem Eis, durch seine gezeigten Leistungen, sondern auch in der Kabine, sei es nach dem Training oder nach einer Partie, in der er wieder einmal am Erfolg seiner Mannschaft beteiligt gewesen war. Wenn die Playoffs beginnen, dann ist Jake Guentzel Zeit.

Der 23-jährige Center, der meist zusammen mit Teamkapitän Sidney Crosby und Patric Hornqvist die erste Sturmformation der Pittsburgh Penguins bildet, erzielte in Spiel 4 der Eastern Conference Zweitrundenserie gegen die Washington Capitals zwei Treffer und hatte damit maßgeblichen Anteil am 3:1-Sieg seiner Pens in der heimischen PPG Paints Arena.
Die Penguins konnten dank Guentzel die Serie zum 2:2 ausgleichen und wieder auf null stellen. Guentzel baute seine Punkteserie auf acht Spiele in Folge aus. In nur einer der bisherigen zehn Playoff-Partien, Spiel 2 in der ersten Runde gegen die Philadelphia Flyers, blieb Pittsburghs Playoff-Wunderkind ohne Scorerpunkt. Phantastisch!
Mittlerweile hat Penguins Drittrunden Draft Pick (Nr. 77) vom NHL-Draft 2013 zehn Tore und elf Assists auf seinem Konto. In der über 100-jährigen NHL-Historie gelangen nur sieben verschiedenen Spielern mindestens 20 Scorerpunkte in den ersten zehn Spielen einer KO-Phase. Der letzte Spieler, der dazu in der Lage war hieß Mark Messier. Er brachte es in den Playoffs 1988 vom 6. April bis 3. Mai auf sieben Tore und 14 Assists für die Edmonton Oilers.
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Der Kader der Penguins ist gespickt mit Stars, doch Guentzel scheint, wenn es in den Playoffs um Alles oder Nichts geht, mit am Hellsten am Firmament. Bereits in der vergangenen Spielzeit, in der Pittsburgh zum zweiten Mal in Folge den Stanley Cup gewann, zeichnete sich Guentzel mit 13 Treffern als ihr erfolgreichster Torschütze aus.
'Mr. Playoff' sieht das Ganze völlig gelassen und gibt sich bescheiden: "Es schaut ganz danach aus, als würde der Puck mich finden und dann geht er halt rein. Ich versuche eigentlich nur in seiner Nähe zu sein."
Ganz so einfach, wie der Vollstrecker seinen Lauf beschreibt ist es jedoch nicht. Es steckt eine Menge Arbeit dahinter und wer weiß das besser als Pittsburghs Cheftrainer Mike Sullivan, der jeden Tag verfolgt, wie sich Guentzel bemüht, sein Spiel zu verbessern.
Nach der Partie am Donnerstag hielt sich Sullivan auf der Pressekonferenz nicht mit Lob zurück.

"Er ist ein wirklich guter Eishockeyspieler, er agiert eindrucksvoll und er ist in den wichtigen Momenten zur Stelle. Er hatte schon im vergangenen Jahr in den Playoffs einen ähnlichen Lauf. Man muss Jake schon Tribut dafür zollen, was er leistet. Er zeigt viel Mut, geht dorthin, wo es auch einmal weh tut und er strebt immer danach ein Tor zu erzielen. Schaut euch doch die Treffer an, die er erzielt, nicht nur in dieser Serie, sondern insgesamt in den Playoffs. Da sind Abfälscher dabei, Rebounds usw. Das sind wichtige Treffer. Er hat das Talent und er verfügt über das Stickhandling, das dazu notwendig ist. Es macht einfach Spaß ihm zuzusehen. Er ist ein sagenhafter Junge."
Crosby ist sogar der Meinung, dass man Guentzels Dienste nicht nur an den Toren und Assists messen sollte: "Er macht noch viel mehr Gutes, auch wenn er nicht am Puck ist. Er ist ein wichtiger Bestandteil unseres Teamerfolgs.
Durch Guentzel in seiner derzeitigen Form bekommt das Vorhaben Titelverteidigung der Penguins einen zusätzlichen Schub.